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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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kommentierte er grinsend. »Zehn zu null.«
    Entnervt legte Lukas den Billardstock zur Seite. »Schluss für heute«, sagte er. »Lass uns aufhören und ins Bett gehen.«
    »Wie du meinst.« Mr. Cool rieb sich die blauen Kreidespuren von den Händen. »Du bekommst natürlich jederzeit Revanche.« Er lächelte. »Vielleicht bist du dann ja besser in Form.«
    »Klaromaro«, nuschelte Lukas. Er hatte so grottenschlecht gespielt wie schon ewig nicht mehr. Was allerdings kein Wunder war. Schließlich waren ihm dauernd andere Dinge durch den Kopf gegangen. Das Rätsel um diese ominöse Lea Mano zum Beispiel. Oder das geheimnisvolle Buch, das Sayelle und ihr Lover aus Papas Arbeitszimmer geklaut hatten. Und natürlich auch die Lage von Professor Aurelius Morgenstern, die sich durch die Zeugenaussage des Försters dramatisch verschlechtert hatte.
    W ie sollte man da B illard spielen können!
    Er wünschte Mr. Cool eine gute Nacht und begab sich missmutig auf sein Zimmer.
    Das Display seines Handys, das auf dem Schreibtisch lag, zeigte an, dass er ein Gespräch verpasst hatte. Der Anrufer hatte zwar keine Nachricht auf der Mobilbox hinterlassen, aber Lukas erkannte dessen Nummer sofort: Es war Nikodemus Dietrich, der Bauer, bei dem seine Schwester ihren Schimmel untergestellt hatte. Seine Telefonnummer hatte Laura in großen Ziffern auf einen Zettel geschrieben und an ihre Pinnwand geheftet, sodass sie einem gleich ins Auge stach, wenn man an ihren Schreibtisch trat.
    Nanu?, dachte Lukas. Was kann der Bauer denn von mir wollen? Er griff sich den Kulturbeutel und wollte zum Waschraum gehen, als er wie vom Blitz getroffen stehen blieb und mit großen Augen vor sich hin starrte. Ich dämlicher, völlig bescheuerter Spar-Kiu!, durchfuhr es ihn. Ich hirnverbrannter, dreimal bekloppter Idiot! Warum bin ich bloß nicht gleich darauf gekommen?
    Hastig griff er zum Handy und tippte Dietrichs Nummer ein. Obwohl er es endlos lange klingeln ließ, meldete sich niemand. Wo treibt der Typ sich bloß rum? Er wird doch nicht schon zu Bett gegangen sein? Dann fiel ihm eine weitere Erklärung ein: Vielleicht hat er noch im Stall zu tun? Vielleicht kümmert er sich um die Pferde und hört deshalb das Telefon nicht! Lukas entschied, die Sache umgehend persönlich in Angriff zu nehmen. Wenn Nikodemus Dietrich vor der Polizei aussagte, dass er Laura in der Mittsommernacht geraume Zeit nach dem Förster gesehen hatte – und zwar lebend! –, dann wäre Aurelius Morgenstern doch aus dem Schneider! Und genau aus diesem Grunde war die Angelegenheit viel zu wichtig, um sie auf die lange Bank zu schieben.
    Nur Minuten später saß Lukas zum zweiten Mal an diesem Tag auf Hoppels Mountainbike. Er raste davon, ohne Philipp Bescheid zu sagen. Der würde bestimmt nichts dagegen haben, dass er das Rad seines Kumpels noch einmal benutzte. Schließlich war etwas Seltsames geschehen, als er das Treppenhaus hinuntergestürmt war: Er hatte plötzlich Reimar von Ravenstein auf sich zukommen sehen. Den Grausamen Ritter, der Laura in seiner zum Leben erweckten Steingestalt schon einige Probleme bereitet hatte. Die Vision hatte nur für Sekunden angedauert. Aber die hatten ausgereicht, um zu erkennen, dass Reimar sich in einer Scheune befand und sein mächtiges Schwert, den Schädelspalter, erhoben hatte. Etwas Schreckliches war im Gange! Nikodemus Dietrich war in Gefahr! Trotz seines schmerzenden Hinterteils trat der Junge in die Pedale. Als sei er von Furien verfolgt, bretterte er über die Landstraße zum Reitstall des Bauern.
    Lukas hatte keinen Blick für das Denkmal des Grausamen Ritters, das sich nicht weit vom Burggebäude entfernt mitten im Park erhob. Sonst hätte er bemerkt, dass dort nur noch ein einsames Streitross stand. Von Reimar von Ravenstein selbst, dessen steinernes Abbild für gewöhnlich im Sattel des Zossen saß, war keine Spur zu entdecken.
    Dafür stand eine gedrungene Gestalt im Schatten des Granitpferdes.
    Albin Ellerking.
    Der Nachtalb grinste hämisch, während er dem Jungen nachsah. Ich hab doch gewusst, dass er darauf hereinfallen würde, freute er sich insgeheim und rieb sich zufrieden die Hände.
    Als Lukas den Bauernhof vor sich im Nachtdunkel aufschimmern sah, war er völlig ausgepumpt. Ihm war, als habe er nichts als Pudding in den Beinen. Wie eine altersschwache Dampfmaschine schnaubend legte er die letzten Meter zurück.
    In Nikodemus’ Wohnhaus brannte kein Licht. Sollte sich der Bauer schon zu Bett begeben haben? Als er einen

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