Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange
bezeichnen, die in das Reich der Schatten führte – wenn es dort gar keine Ziffern gab?
Lukas seufzte. Er konnte nur auf einen genialen Einfall hoffen – sonst würden sie das Rätsel wohl nie lösen.
Kapitel 25 Das
Geheimnis des
Dachbodens
s war bereits Ende November, als Laura aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Körperlich ging es ihr besser, selbst wenn sie sich immer noch ein wenig matt fühlte. Durch den Krankenhausaufenthalt hatte sie vier Wochen Unterricht versäumt, doch das war nicht der Grund dafür, dass sie bedrückt war. Lukas und der Vater hatten sie noch in der Klinik mit dem entsprechenden Lehrstoff versorgt, und da es dort nur wenig Ablenkung gab, hatte Laura fleißig gepaukt und den versäumten Stoff nachgeholt.
Nein, Laura war bekümmert, weil sie sich vier Wochen lang nicht ihrer großen Aufgabe hatte widmen können. Das Fest – und damit das alles entscheidende Datum! – stand kurz bevor, und noch immer war es ihr nicht gelungen, etwas für ihre Mutter zu tun.
Sie fühlte sich noch mutloser, als Lukas ihr erzählte, dass all seine Versuche, den Vers aus dem Nachlass von Faust zu entschlüsseln, bisher gescheitert waren.
Als Laura Aurelius Morgenstern fragte, ob er sich inzwischen an den genauen Wortlaut der Prophezeiung erinnere, die so wichtig für die Mächte des Lichts war, verneinte er bedauernd. Er befürchtete, dass das Buch, das sein geheimnisvoller Doppelgänger gestohlen hatte, nicht wieder auftauchen würde. Laura war verzweifelt, denn sie wusste, dass der fünfte Dezember für sie selbst und für viele andere entscheidend war. Sie fühlte sich entmutigt, denn mit jedem weiteren Tag, der verging, rückte der Tag näher, ohne dass sie etwas gegen das drohende Unheil unternehmen konnte.
Und es gab nicht den kleinsten Anhaltspunkt!
Professor Morgenstern erzählte ihr, dass die Wächter in den vergangenen Wochen jeden Schritt ihrer Feinde beobachtet hatten. Dennoch war ihnen nichts Verdächtiges aufgefallen. Miss Mary, Percy und Marius teilten die Vermutung des Direktors, dass sich ihre Feinde die einzigartige Gelegenheit zu einem vernichtenden Schlag nicht entgehen lassen würden, doch sie hatten keine Beweise dafür. Dr. Schwartz und Rebekka Taxus schienen das zu spüren, denn ihre Mienen wurden mit jedem Tag selbstzufriedener.
Als der zweite Dezember anbrach, hatte Laura beinahe alle Hoffnung verloren, dass es ihnen gelingen würde, die List der Feinde zu durchschauen.
Die Stimmung unter den Internatsschülern war so gut wie schon lange nicht mehr. Alle freuten sich auf die Jubiläumsfeier am Sonntag. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen. Das Programm stand längst fest: Am Nachmittag sollte im Burghof eine große Party für die Schüler und Schülerinnen und deren Eltern stattfinden. Imbissbuden und Getränkestände für das leibliche Wohl der Gäste waren bereits aufgestellt. Mehrere Bands sollten für gute Laune sorgen – und fast jede Klasse hatte einen Beitrag zur Unterhaltung vorbereitet.
Am Abend stand ein Festbankett im Speisesaal auf dem Programm, das geladenen Gästen vorbehalten war. Zu ihnen gehörten nicht nur das gesamte Kollegium, sondern auch die angesehensten Bürger der umliegenden Orte und andere Personen, die das Internat unterstützt hatten, wie Eva Luzius und Maximilian Longolius, der dem Förderverein vorstand und darüber hinaus großzügig für die Feier gespendet hatte. Auch die Direktoren der Partnerinternate von Ravenstein hatten ihre Teilnahme zugesagt: Monsieur Jean-Pierre Batalumiere aus Frankreich, Signor Luciano Lumini aus Italien, Senor Ramon Navarro aus Spanien, Mister Conor McLightning aus Schottland, Herr Uriel Hellsteiner aus der Schweiz sowie Professor Anatol Abendrot aus Österreich. Die Feier würde ihren Höhepunkt um zwei Uhr nachts erreichen, denn zu dieser Zeit waren einst die sieben Internate gegründet worden. Genau zu diesem Zeitpunkt nämlich bildeten die vier Gestirne – Sonne, Erde, Aventerra und der Mond – eine schicksalsträchtige Konstellation.
Beim Abendessen lieferte das Fest den Hauptgesprächsstoff. Kaja freute sich ganz besonders darauf. Sie und Saskia warfen sich einen geheimnistuerischen Blick zu: Vielleicht würde Tom ja eine von ihnen zum Tanzen auffordern? Ihre Vorfreude war so groß, dass sie rosige Wangen bekamen.
Magda war gespannt auf den Auftritt der Bands: Eine von ihnen, »DragonzCry«, genoss Kultstatus bei den Schülern. »Die machen voll krasse Musik, zum Geier. Total abgefahren«,
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