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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Stiefmutter nannte, schien ihre zurückhaltende Reaktion nicht zu bemerken. »Woher weißt du das eigentlich, Laura?«
    »Ähm«, antwortete das Mädchen. »Mama hat dort immer geparkt.«
    »Tatsächlich?«, fragte Maximilian, als wäre er ernsthaft daran interessiert. »Was hat sie in der Bibliothek denn gemacht?«
    »Quellenmaterial und Dokumente durchgearbeitet.« Lauras Stimme klang belegt. »Für die Diplomarbeit, die sie damals geschrieben hat. Irgendwas über Chemie oder so.«
    »Das ist ja interessant!« Plötzlich lag echtes Interesse in der Stimme des Verlegers. »Du musst wissen, dass Chemie auch mei-«
    »Genug, Max!«, fuhr Sayelle mit überraschender Schärfe dazwischen, bevor sie im sanfteren Ton fortfuhr: »Du weißt doch, dass Laura noch immer unter dem Verlust ihrer Mutter leidet. Bitte lass uns über etwas anderes sprechen.«
    Herr Longolius entschuldigte sich vielmals und bat die Gäste dann in den angrenzenden Salon, der beinahe ebenso groß war wie der Wohnraum. Der Tisch, der für gut zwanzig Gäste ausgereicht hätte, war als Kaffeetafel gedeckt. Für Laura und Lukas stand heiße Schokolade bereit. Obwohl sie eigentlich weder Lust auf Kakao noch auf Kuchen hatten, griffen sie zu. Alles war frisch zubereitet und schmeckte köstlich. Wahrscheinlich beschäftigt Mister L nicht nur einen Butler, sondern auch einen Koch, ging es Laura durch den Kopf.
    Ihr Gastgeber zeigte sich von seiner allerbesten Seite. »Ich freue mich sehr, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind, Marius.« Freundlich lächelte er Lauras und Lukas’ Vater zu, der ihm gegenübersaß. »Ich darf doch Marius sagen, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich«, antwortete dieser rasch, was ihm jedoch die vorwurfsvollen Blicke seiner Kinder eintrug. Doch Marius hob nur beinahe unmerklich die Schultern: Was hat das schon zu bedeuten?
    »Schön, vielen Dank.« Der Verleger betrachtete eine Weile die Ringe an seinen Fingern, bevor er Marius wieder ansah. »Ich möchte ganz offen zu Ihnen sein: Sayelle hat mir erzählt, dass Laura und Lukas möglicherweise etwas missverstanden haben könnten. Mir ist sehr daran gelegen, das wieder zurechtzurücken. Ihre Frau gehört zu meinen besten und fähigsten Mitarbeitern, müssen Sie wissen. Sie ist mir deshalb lieb und teuer.« Er nickte Sayelle lächelnd zu.
    Laura konnte es kaum glauben: Sayelle errötete bei diesem Kompliment ja wie ein Teenager beim ersten Date! War die Stiefmutter doch nicht so abgebrüht, wie sie immer gedacht hatte?
    »Wie ich aus langjähriger Erfahrung weiß«, fuhr Mister L fort, »ist man nur dann zu Spitzenleistungen fähig, wenn die Familie einem den Rücken freihält und einen voll und ganz unterstützt. Deshalb möchte ich unter allen Umständen verhindern, dass das Verhältnis zwischen Ihnen und Ihrer Frau durch irgendwelche dummen Missverständnisse getrübt wird, die mit meiner Person zusammenhängen.« Ohne eine Antwort abzuwarten, begann Mister L seine Sicht der vergangenen Ereignisse darzulegen: Nach dem plötzlichen Verschwinden von Marius, so erklärte er, habe er sich nur deshalb verstärkt um Sayelle gekümmert, weil sie sehr unter diesem Schicksalsschlag gelitten habe. »Wie ich inzwischen weiß, haben Laura und Lukas das anders aufgefasst. Sie haben wohl geglaubt, ich hätte ein Auge auf Ihre Frau geworfen. Aber ich versichere Ihnen, Marius: Ich habe zu keiner Zeit unlautere Absichten verfolgt. Ich wollte Ihrer Familie lediglich so gut wie möglich über diese schwere Zeit hinweghelfen.«
    Haha, dachte Laura grimmig. Du hast hinter ihr hergegiert wie ein verliebter Täuberich – so war es doch!
    Max Longolius schien ihren vorwurfsvollen Blick nicht zu bemerken. »Und was diesen Konrad Köpfer betrifft, den Hausdiener in meinem Chalet«, fuhr er ungerührt fort, »so bedauere ich sehr, was dieser gewissenlose Schurke Laura und auch Herrn Professor Morgenstern angetan hat. Aber ich hatte doch keine Ahnung, welches kriminelle Subjekt sich damals mein Vertrauen erschlichen hatte! Die Papiere und Referenzen, die er mir vorgelegt hat, waren allesamt gefälscht, wie die Polizei festgestellt hat. Von seinen finsteren Machenschaften wusste ich nichts. Es hat sich alles hinter meinem Rücken abgespielt – und so war niemand entsetzter als ich selbst, als sein verbrecherisches Treiben endlich ans Licht kam.«
    »Und was ist mit Kevin Teschner, Ihrem Neffen?«, warf Lukas trotzig ein.
    »Tja«, seufzte Herr Longolius und schüttelte niedergeschlagen den Kopf. »Kevin, das

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