Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange
Stilettos machten auf den alten Steinfliesen ein klackendes Geräusch. »Ich weißs gar nicht, wesshalb du dich sso aufregsst, Quintuss?«, lispelte sie. »Ssollen die Bälger in diesser alten Gesschichte doch herumsschnüffeln, wenn ihnen der Kopf danach ssteht. Sselbsst wenn ssie nach all den Jahren noch heraussfinden ssollten, wass damalss wirklich gesschehen isst – wass kümmert unss dass? Nur noch ein paar Wochen, und ihr Treiben hier auf Ravensstein isst ohnehin ein für alle Mal zsu Ende!«
Der Konrektor fuhr herum und blickte seine Kollegin aufgebracht an. »Allerdings nur, wenn sie uns vorher nicht auf die Schliche kommen und unsere schönen Pläne durchkreuzen! Eine derart günstige Gelegenheit, unsere Feinde auf einen Schlag zu vernichten, werden wir doch auf Jahre nicht mehr erhalten. Wir müssen deshalb unter allen Umständen verhindern, dass Laura das Geheimnis um ihre Mutter lüftet und Anna Leander in unsere Welt zurückholt.« Er sah seine Komplizen eindringlich an. »Ihr wisst doch, welche Folgen das hätte. Noch ahnen Laura und ihre Familie nicht, dass einer von uns sich in ihrer unmittelbaren Nähe aufhält. Der Einfluss, den wir auf diese Weise auf das Mädchen ausüben können, ist zwar leider nicht so groß wie erhofft. Aber wenn Anna Leander wieder zurückkehrt, werden wir ihn ganz verlieren – und dieses Gör wird uns noch viel gefährlicher werden, als es ohnehin schon ist.«
»Durchauss möglich.« Pinky dachte einen Moment nach. »Vor allem auch desshalb, weil Laura ssich ganzs auf ihre Aufgabe konzsentrieren könnte und nicht mehr davon abgelenkt wird, dasss ssie um ihre Mutter trauert.«
»Du sagst es, Rebekka!« In die Augen des Konrektors trat ein glutrotes Funkeln. »Endlich verstehst du, wie viel für uns auf dem Spiel steht! Deshalb darf sie niemals erfahren, wer wirklich im Grab ihrer Mutter liegt. Sie wird sonst nicht eher ruhen, bis Anna Leander wieder zurück ist.«
»Und wie wollen wir das verhindern?«, meldete sich Albin Ellerking zu Wort. »Wir haben das Balg bislang doch nie aufhalten können. Laura ist Dragan und Drogur ebenso entkommen wie dem Lemur – und hat Syrins Geisterheer genauso widerstanden wie den Skelett-Rit –«
»Weil du Trottel unsere besten Pläne verbockt hast, deshalb!«, fuhr Quintus Schwartz ihn ungehalten an und trat mit einer drohenden Gebärde auf ihn zu. »Ich könnte platzen vor Zorn, wenn ich nur daran denke!«
»Natürlich – immer bin ich der Schuldige, wenn was schief geht«, brummte der Gärtner ungehalten. »Dabei hab ich mich stets an deine Anweisungen gehalten und sie wortgetreu befolgt. Was kann ich denn dafür –«
»Schlusss jetzst!«, fuhr Rebekka Taxus dazwischen. »Ess bringt doch nichtss, wenn ihr beiden euch sständig sstreitet. Wahrscheinlich« – beschwichtigend legte sie Quintus eine Hand auf die Schulter – »machen wir unss ohnehin unnötig Ssorgen. Ess isst ssehr unwahrscheinlich, dasss Laura nach sso vielen Jahren noch heraussfindet, wass damalss wirklich geschehen isst. Und einen Hinweiss auf unssere heutigen Pläne liefert ihr dass auch nicht!«
»Bist du dir da so sicher?« Quintus Schwartz blickte sie zweifelnd an. »Willst du wirklich riskieren, dass sie hinter das große Geheimnis kommt, das mit dem Ring der Feuerschlange verbunden ist?«
»Auch dass wäre nicht weiter schlimm«, entgegnete Pinky ruhig. »Die Feuerschlange bessitzst sso viel Macht, dasss nicht einmal Borboron gegen ssie besstehen kann. Und wie ssollte ess dann aussgerechnet ein Mädchen wie Laura mit ihr aufnehmen können?«
Quintus Schwartz schwieg für einen Moment und schaute seine Verbündete aus schmalen Augen an. »Vergiss nicht«, sagte er dann, »dieses Gör hat bislang noch jede Aufgabe gelöst, selbst die schwierigste! Mir ist einfach nicht wohl bei dem Gedanken, dass Laura und ihre Freunde hinter uns herschnüffeln. Weiß der Teufel, was sie dabei alles herausfinden!«
»Alsso gut«, erwiderte Pinky nachgiebig. »Dann lasss unss überlegen, wie wir gegen diesses Gör und sseine Freunde vorgehen können.« Sie lächelte den Konrektor an. »Damit du beruhigt bisst. Hasst du schon eine Idee?«
»Natürlich«, antwortete Quintus. Er bedachte den Gärtner, der bei Pinkys letzter Bemerkung spöttisch gegrinst hatte, mit einem finsteren Blick. »Sonst hätte ich das Thema doch gar nicht angesprochen.«
»Und?«, fragte Pinky gespannt. »Wass schlägsst du vor?«
Der Konrektor lächelte verschlagen. »Was Marius betrifft, da
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