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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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»Er soll sofort hierher kommen und sich das anhören!«
    In Lukas’ Internatszimmer war es mucksmäuschenstill. Marius Leander stand regungslos vor dem Schreibtisch seines Sohnes und starrte wie gebannt auf das darauf liegende Mobiltelefon, das er so laut wie möglich gestellt hatte. Auch Laura und Lukas, die den Inhalt der Botschaft schon kannten, wagten kein Geräusch zu machen, um nicht ein einziges Wort zu verpassen, das aus dem Handy drang. »Guten Tag, Frau Leander«, meldete sich der Anrufer. »Mein Name ist Weiß, Dr. Weiß. Ich bin Arzt in der Notaufaufnahme des Hohenstädter Krankenhauses. Ihr Mann und Ihr Sohn wurden gerade bei uns eingeliefert. Sie hatten einen Unfall und liegen auf der Intensivstation. Bitte kommen Sie so schnell wie möglich vorbei. Es geht um Leben und Tod.« Damit war die Nachricht zu Ende, die keine halbe Stunde vor Annas Unfall aufgezeichnet worden war.
    Wie benommen sah Marius Leander seine Kinder an. »Ich fasse es nicht«, stammelte er. »Diese elenden Hunde!«
    »Wir hatten damals also gar keinen Unfall?«, fragte Lukas.
    »Natürlich nicht!« Das Gesicht des Vaters rötete sich vor Zorn. »Das war eine Finte! Die haben das nur behauptet, damit Anna sofort ins Auto springt und nach Hohenstadt rast!«
    »Genau das habe ich vermutet.« Der Junge nickte grimmig. »Ich halte jede Wette, dass es dort im Krankenhaus auch niemals einen Dr. Weiß gegeben hat!«
    »Bestimmt nicht!«, pflichtete Marius ihm bei. »Weiß der Teufel, wer dieser Anrufer war.« Er nickte grimmig. »Immerhin haben wir nun den Beweis, dass es kein Unfall, sondern ein Mordanschlag gewesen ist!«
    Laura schüttelte heftig den Kopf. »Stimmt nicht ganz«, widersprach sie. »Sie wollten sie nicht töten. Sonst hätten sie Mama doch nicht aus dem Auto geholt.«
    »Wie – aus dem Auto geholt?« Marius blickte die Tochter verdutzt an.
    Laura erzählte dem Vater in knappen Worten, was sie während der Traumreise erlebt hatte. Im Gegensatz zu Lukas äußerte er keinerlei Zweifel an ihrer Schilderung. Selbst ihrer Schlussfolgerung pflichtete er bei. »Du hast Recht, Laura: Wenn sie Anna wirklich hätten ermorden wollen, dann hätte dieser Drache sie nicht aus dem Auto holen müssen«, erklärte er.
    »Wisst ihr, was das bedeutet?« Lukas schaute Vater und Schwester bohrend an und wartete ihre Antwort gar nicht erst ab: »Das bedeutet, dass jemand anderes in Mamas Grab liegt. Was durch eine Obduktion leicht bewiesen werden könnte!«
    »Vollkommen richtig!« Die Stimmes des Vaters zitterte. »Allerdings muss die von der Staatsanwaltschaft genehmigt werden, und das ist ein Problem. Wenn wir denen nämlich mit einer Traumreise kommen, lachen die uns aus. Und dieser Anruf hier« – er deutete auf das Handy, das wie ein Bote aus der Vergangenheit auf dem Tisch lag – »reicht leider nicht aus, um unseren Verdacht zu untermauern. Schließlich könnte es sich dabei auch nur um einen makaberen Scherz gehandelt haben.«
    »Warum versuchst du es nicht trotzdem?«, flehte Laura ihn an. »Man kann doch nie wissen. Vielleicht haben wir ja Glück?«
    »Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.« Sein Blick wanderte von der Tochter zum Sohn. »Wenn wir die Behörde von einer Obduktion überzeugen wollen, müssen wir schon handfestere Indizien vorlegen! Und heute wird uns das nicht mehr gelingen. Wir haben eine dringende Verabredung, wie ihr euch sicherlich erinnert.«
    Quintus Schwartz machte ein entsetztes Gesicht. »Was? Sie sind auf der richtigen Spur?«, fragte er Albin Ellerking, der soeben seinen Bericht beendet hatte. »Hast du dich auch nicht verhört?«
    »Ganz bestimmt nicht, Herr Doktor«, antwortete der Gärtner, während sich seine spitzen Nachtalbenohren unruhig hin und her bewegten wie die eines nervösen Rennpferds vor dem Start. »Durch den alten Kamin ist jedes Wort, das im Zimmer des Jungen gesprochen wird, klar und deutlich zu verstehen – und sei es noch so leise.« Seine grünen Augen funkelten verschlagen. »Den dunklen Mächten sei Dank – zum Glück haben die Bälger noch immer nicht bemerkt, dass wir auf diese Weise mitkriegen, was sie im Schilde führen.«
    Den Konrektor dagegen schien das wenig zu beeindrucken. »Verdammt!«, fluchte er und lief unruhig in dem kleinen Raum auf und ab, der dem Internatsgärtner gleichzeitig als Küche und Wohnstube diente. »Das hat uns gerade noch gefehlt!«
    Pinky Taxus, die bislang schweigend am Fenster gestanden hatte, trat auf Dr. Schwartz zu. Ihre pinkfarbenen

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