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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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hat.«
    »Das stimmt«, bestätigte Lukas mit einem Lächeln, das die Grenze zur Überheblichkeit schon leicht überschritt. »Bei uns in Deutschland dagegen hat es schon seit über zehntausend Jahren keinen Ausbruch mehr gegeben – und trotzdem hat die Aktivität vieler Magmakammern tief unten in der Erde immer noch nicht nachgelassen, wie geophysikalische Messungen ergeben haben.«
    »Oh, Mann!«, antwortete Laura besorgt. »Das hört sich ja gefährlich an.«
    »Ist es aber nicht, keine Angst«, versuchte der Bruder sie zu beruhigen. »Allerdings – diese Aktivität in den Kammern führt dazu, dass in diesen Gegenden nach wie vor Vulkangase austreten können. Sie gelangen durch schmale Spalten, die bis weit ins Erdinnere reichen, an die Oberfläche. Und zu diesen Gasen zählt unter anderem auch Schwefeldioxid – was den Gestank erklärt, den du auf der Teufelskuppe gerochen hast.«
    »Ach so!« Das Mädchen war erleichtert. »Und ich hab mir schon Gedanken gemacht, als Bauer Dietrich diese Teufelsgeschichte erzählt hat.«
    »Dazu besteht absolut kein Grund.« Lukas machte ein besserwisserisches Gesicht. »Deshalb kann es uns auch ziemlich egal sein, wer dort oben wohnt!« Damit drehte er sich um und setzte seinen Weg in Richtung Straße fort.
    Laura warf einen letzten Blick auf das Gemäuer, das sich dunkel gegen den Himmel abzeichnete. Ohne dass sie sich dagegen wehren konnte, beschlich sie ein mulmiges Gefühl. Das Haus wirkte auf seltsame Art bedrohlich.
    Wie ein gefährliches Wesen.
    Es kam ihr beinahe so vor, als würde es sie belauern und nur auf den richtigen Moment zum Zuschlagen warten.
    Andererseits: Hatte Lukas nicht Recht? Es gab sicher eine natürliche Erklärung für alles. Was also kümmerte sie dieser blöde Teufelsbau!
    Mit diesem Gedanken wandte Laura sich ab und folgte ihrem Bruder. Als sie wenig später aufs Fahrrad stieg, erinnerte sie sich schon nicht mehr an das Spukhaus auf der Teufelskuppe. Und sie ahnte nicht im Geringsten, dass sie dort schon bald dem Tod ins Auge sehen würde.
     
    Laura und Lukas fanden ihren Vater im Lehrerhaus, das etwas abseits der Burg im Park gelegen war. Er saß in dem Arbeitszimmer, das er sich mit Percy Valiant teilte, und korrigierte eine Hausarbeit.
    Zunächst schien Marius wenig erbaut über die Störung, doch als Lukas ihm mit knappen Worten vortrug, was sie am Nebelsee herausgefunden hatten, legte er den Korrekturstift beiseite und hörte seinem Sohn aufmerksam zu. »Deine Vision ändert zwar nichts an der bisherigen Beweislage«, sagte er nachdenklich, »aber ich will jetzt endlich Gewissheit haben. Vielleicht reichen die gespeicherte Handynachricht und die anderen Ungereimtheiten, die ihr entdeckt habt, ja doch aus, um die Staatsanwaltschaft von der Notwendigkeit einer Obduktion zu überzeugen.«
    Marius erhob sich und umarmte seine Kinder. »Das war wirklich tolle Detektivarbeit, die ihr da geleistet habt. Obwohl –« Er musterte die beiden streng. »– ich euch ja eigentlich gebeten hatte, die Sache auf sich beruhen zu lassen.«
    Laura sah zu ihrem Bruder hinüber und erkannte, dass dieser keine Anstalten machte, ihr beizustehen »Ich weiß, Papa«, erklärte sie deshalb kleinlaut. »Aber sonst hätten wir das doch nie herausgefunden.«
    »Schon gut.« Marius lächelte verständnisvoll. »Ich hätte von Anfang an auf deine Eingebungen vertrauen sollen. Gerade wir Wächter sollten uns stets auf unser Gespür verlassen. Leider vergesse ich das immer wieder. Daran ist vielleicht auch diese lange Kerkerhaft schuld.« Er sah seine Kinder verlegen an. »Bleibt nur noch ein Problem: Wie erkläre ich der Staatsanwaltschaft, aufweiche Weise ich in den Besitz all dieser Informationen gelangt bin? Ich kann ihnen doch wohl kaum verraten, dass ihr euch in den Polizei-Computer eingehackt habt.«
    »Stimmt«, antwortete Laura. »Das wäre nicht gerade klug.«
    Lukas hatte wie immer sofort eine Lösung parat. »Sag ihnen einfach, diese neuen Fakten würden von Informanten stammen, die es zur Bedingung gemacht haben, dass du ihre Identität nicht preisgibst.«
    Marius schüttelte den Kopf. »Ich kann doch die Polizei nicht einfach anlügen.«
    »Aber das tust du doch gar nicht!«, antwortete der Junge mit ehrlicher Entrüstung. »Diese Informanten, das sind wir, Laura und ich. Und natürlich möchten wir nicht, dass du unsere Namen verrätst!«
    »Besserwisser!«, antwortete der Vater, bevor er Lukas mit anerkennendem Grinsen durchs Haar wuschelte. »Aber wo du

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