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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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nie persönlich kennen gelernt hatte. Er kannte den tapferen Knappen nur aus den Erzählungen Lauras, mit der er ins Reich der Drachen geritten war und dabei viele Abenteuer bestanden hatte. So kamen die beiden auf das Mädchen vom Menschenstern zu sprechen. Als Riaanu erwähnte, wie sehr Laura seiner Herrin Analina geglichen habe, bemerkte Alienor mit einem Mal einen nachdenklichen Ausdruck auf seinem sonst so fröhlichen Gesicht.
    »Was ist los?«, wunderte sie sich. »Du machst den Eindruck, als würde dich etwas bekümmern.«
    Einen Moment schien der junge Mann zu überlegen, ob er sich ihr anvertrauen sollte. Dann nickte er. »Du hast Recht, das tut es auch.«
    »Und was ist es, wenn ich fragen darf?«
    Riaanu griff zum Glas und nahm einen Schluck von dem roten Wein, bevor er zu sprechen anhob. »Ich habe Laura einiges verschwiegen«, sagte er. »Ich habe vorgegeben, nicht zu wissen, wohin Analina damals verschwunden ist. Dabei habe ich ihr Ziel ganz genau gekannt – es war der Menschenstern.«
    »Oh, nein!« Das Mädchen erschrak. »Wie leichtfertig von Analina.«
    Der junge Mann nickte. »Sie hatte keine andere Wahl. Sie musste sich vor den Drachen in Sicherheit bringen. Gurgulius der Allesverschlinger bedrohte ihr Leben –«
    Alienor erbleichte. »Dieses Untier!«
    »– und so blieb ihr nur die Flucht. Allerdings war es noch ein paar Tage hin, bis sich die magische Pforte öffnen würde und sie sich dem Zugriff der Drachen entziehen könnte. In ihrer Not hat Analina sich an Rygani gewandt.«
    »Was?« Das Mädchen wurde noch bleicher. »Ausgerechnet an die Feuerschlange?«
    »Natürlich – wer sonst wäre in der Lage gewesen, sie vor dem Zorn der Drachen zu beschützen? Rygani hat sich bereit erklärt, Analina zu helfen – allerdings um einen ganz entsetzlichen Preis.«
    Alienor schluckte.
    Auch Riaanu war blass geworden. Obwohl das Geschehen schon viele Jahre zurücklag, schien die Erinnerung ihm immer noch zuzusetzen. »Du weißt, dass Rygani gezwungen wurde, die meiste Zeit des Jahres im Reich der Schatten zuzubringen, um Taranos, dem Herrn der Unterwelt, zu dienen?«
    »Natürlich.«
    »Sie ist sehr unzufrieden darüber – und deshalb ist sie ständig auf der Suche nach anderen Geschöpfen, die ihr Schicksal teilen sollen. Als ob deren Verzweiflung ihr eigenes Leiden mindern würde!«
    »Vielleicht ist sie einfach nur grausam!«
    »Wie auch immer – ich bin Analina nachgeschlichen und habe gehört, was sie der Feuerschlange versprechen musste.« Riaanu hielt inne, beugte sich vor und flüsterte dem Mädchen die Worte ins Ohr – geradeso, als klängen sie dadurch weniger Grauen erregend.
    Als der junge Mann geendet hatte, fuhr Alienor aschfahl zurück. »Nein«, hauchte sie. »Sag, dass das nicht wahr ist!«
    Riaanu hob die Hand wie zum Schwur. »So wahr ich hier bei dir sitze!«
    »Aber das ist ja entsetzlich!«
    Der Mann nickte. »Aus diesem Grund habe ich Laura auch nichts davon erzählt. Ich wollte sie nicht ängstigen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie hierher kam, hatte ich noch die Hoffung, dass Analina dieses böse Versprechen nicht einlösen musste. Nun aber befürchte ich, dass Rygani sie dazu gezwungen hat.«
    »Und jetzt? Können wir denn gar nichts unternehmen, um Laura und ihrer Familie zu helfen?«
    »Dazu ist es wahrscheinlich längst zu spät. Sie werden die Folgen des Versprechens tragen müssen – so unerträglich dieser Gedanke auch sein mag!«
    In diesem Moment erhob sich ein unheimliches Rauschen in der Luft. Der Schatten eines mächtigen Wesens glitt über den Garten des Jagdschlosses.
    Es hatte zwei Köpfe und riesige Flügel.
    Als Alienor bewusst wurde, dass das Untier zur Landung ansetzte, erschrak sie bis ins Mark.

K apitel 10 Das
Haus auf der
Teufelskuppe
    ey!«, ermahnte Laura ihren Bruder ungeduldig. »Jetzt sag schon, was Sache ist! Sprich endlich Klartext, damit auch ein Spar-Kiu wie ich es verstehen kann.«
    Der Bruder nahm ihr die Ermahnung nicht übel. Es war verständlich, dass sie überaus gespannt war. »Du erinnerst dich doch bestimmt an diese Anna Dübel?«
    »Die junge Frau, die vor Jahren verschwunden ist?« Das Mädchen blinzelte. »Ja, klar. Was ist mit ihr?«
    »Hast du das schon vergessen?« Lukas klang plötzlich aufgeregt, und ohne, dass er es merkte, geriet er ins Dozieren. »Dir ist doch auch aufgefallen, dass sie Mama verblüffend ähnlich sah! Frau Dübel war nicht nur ungefähr im gleichen Alter, sondern hatte auch blonde Haare wie Mama.«
    »Du

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