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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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ich meinen wahren Namen wohl immer noch nicht kennen.«
    »Und ich wäre wahrscheinlich niemals aus der Dunklen Festung entkommen«, setzte das Mädchen hinzu, »und würde dort bis ans Ende meiner Tage ein Sklavendasein fristen.«
    Silberschwinge nickte mit den Köpfen. »Und so hat alles, was wir tun, immer auch Folgen, die anfangs nicht beabsichtigt waren. Umso wichtiger ist es, dass wir niemals unbedacht handeln und uns immer darüber im Klaren sind, was wir tun. Damit können wir verhindern, dass sich unsere Taten eines Tages gegen uns wenden. Und deshalb möchte ich dich um Verzeihung bitten. Selbst wenn ich Alariks Tod nicht verschuldet habe, fühle ich mich dafür verantwortlich. Und nur, wenn du mir verzeihst, wird diese drückende Last von mir genommen.«
    Das Mädchen blickte ihn eine Weile nachdenklich an. Dann nickte sie. »Ich verzeihe dir, Silberschwinge.«
    »Ich danke dir.« Silberschwinge neigte die beiden Häupter. »Nun kann ich mich getrost meinen Pflichten widmen.«
    »Welchen Pflichten denn?«
    »Seit ich wieder zu meiner wahren Natur zurückgefunden habe, gehe ich auch wieder meiner eigentlichen Bestimmung nach. Als Sturmdrache befehle ich über die Lüfte und Winde, die um die Welten wehen, angefangen von der kleinsten Brise bis hin zum Orkan. Und damit herrsche ich auch über die Unwetter und die Gewitter. Wie ihr vielleicht wisst, sind dafür die Blitzlinge und Donnerwommer verantwortlich. Und jene haben mich jetzt um Hilfe gebeten.«
    »Die Blitzlinge und Donnerwommer?« Alienor schaute den Drachen fragend an. »Wer soll das denn sein?«
    Silberschwinge lächelte. »Begleite mich einfach! Dann wirst du es erfahren.«
     
    A ls Marius und die Kinder am Friedhof eintrafen, war das schmiedeeiserne Gittertor verschlossen. Erst nach mehrmaligem Klingeln kam ein schmächtiges Männchen im blauen Kittel zum Eingang geschlurft: Herr Dalacur, der Friedhofsverwalter. Ein schmaler grauer Haarkranz wand sich um seinen ansonsten kahlen Schädel. Die Kopfhaut war genauso rötlich wie seine faltigen Wangen. Hoher Blutdruck oder zu viel Alkohol, kam es Laura spontan in den Sinn. Herr Dalacur beäugte die Besucher wie ein verwunderter Uhu, bevor er erkannte, mit wem er es zu tun hatte. »Ach, Sie sind’s, Herr Leander«, krächzte er mit heiserer Stimme. »Das ist ja eine schöne Bescherung!«
    »Kann man wohl sagen«, antwortete Marius, während er ungeduldig darauf wartete, bis der kleine Mann mit den tief liegenden Eulenaugen endlich das Tor aufgesperrt hatte. »Wann haben Sie es denn entdeckt?«
    Laura und Lukas konnten ihre Neugier kaum mehr zähmen.
    »Heute früh, so gegen neun, als ich meine erste Runde gemacht habe«, antwortete Herr Dalacur und zog das Tor auf.
    »Und warum haben Sie mir nicht sofort Bescheid gegeben?«
    »Weil ich dachte, dass die Polizei das macht«, gab der Verwalter sichtlich empört zurück. »Ich habe doch sofort Kommissar Bellheim informiert.« Er blickte Marius an. »Hat er Sie etwa nicht angerufen?«
    Marius ersparte sich die Antwort. »Und? Hat die Kripo was entdeckt?«
    »Woher soll ich das wissen?« Der Mann im blauen Kittel zog ratlos die schmächtigen Schultern hoch. »Der Kommissar hat es nicht für nötig gehalten, mir irgendwelche Auskünfte zu geben. Nur sein Assistent –«
    »Anton?«, fragte Laura neugierig. »So ein langer Dünner?«
    »Genau der! Jedenfalls hat der mir erzählt, dass auch die Polizei vor einem Rätsel steht und keinerlei Erklärung für die Sache hat.« Herr Dalacur kratzte sich hinterm Ohr. »Wenn Sie mich fragen, muss das ein Verrückter gewesen sein. Ein normaler Mensch macht so was doch nicht!« Damit schob er den linken Ärmel seines Kittels zurück und schielte auf seine Armbanduhr. »Sie finden den Weg doch allein, oder?«
    »Natürlich«, erwiderte Marius, bevor er sich abwandte und, gefolgt von seinen Kindern, den Weg zu Annas Grab einschlug.

Kapitel 11 Das
leere Grab
    aura sah schon von Weitem das gelbe Absperrband, das vermutlich von der Polizei stammte. Als sie endlich die Grabstelle erreichten, blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Nein!
    Das darf doch nicht wahr sein!
    Das Grab war völlig verwüstet. Ein tiefes Loch klaffte in seiner Mitte. Der Sarg, der über acht Jahre in der Grabstelle geruht hatte, war verschwunden!
    »Percy hat Recht«, murmelte Marius kopfschüttelnd. »Das ist in der Tat unfassbar. Wer kann das bloß gewesen sein?«
    »Konrad Köpfer, wer sonst?« Laura sah den Vater eindringlich an. »Das Rumbuddeln in

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