LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
wunderschönen Songs.«
»Ich denke gar nicht daran!« Sarah bebte. »Dann wäre ich im Fernsehen doch gar nicht zu sehen! Deshalb haben Sie Laura doch auch die Hauptrolle zugeschustert. Weil Sie mit dieser Schlampe unter einer Decke stecken!«
»Sarah! Reiß dich zusammen!«, mahnte Pinky streng. »Das geht nun wirklich zu weit.«
Sarah beachtete sie allerdings gar nicht, sondern wandte sich an Laura. »Caro hat bestimmt recht!«, kreischte sie weiter. » Wahrscheinlich hast du was mit ihm, genauso wie vorher mit Rudi Lose.«
»Jetzt reicht es aber!« Sichtlich empört schlug Pinky mit der flachen Hand auf den Tisch. »Was erlaubst du dir!«
Doch Sarah hatte sich so sehr in Rage geredet, dass sie nicht mehr zu bremsen war. »Nur so hast du die beiden rumgekriegt! Zuerst Rudi, damit er uns in diesen verdammten Brunnenschacht lockt, und dann den Sportfuzzi, damit er dir seine Stimme gibt.« Sie hob die Hand und richtete den Zeigefinger anklagend auf Laura. »Aber dafür wirst du büßen, das garantiere ich dir.« Dann wandte sie sich wieder an Percy. »Und du auch, du geiler Bock!«, fauchte sie ihn an, wirbelte auf dem Absatz herum und stürmte wie eine Furie zur Tür hinaus. Die warf sie so heftig hinter sich ins Schloss, dass die Wände wackelten.
»Was?« Lukas starrte seinen Vater fassungslos an. »Pinky Taxus hat früher zu den Wächtern gehört? Du nimmst mich auf den Arm!«
»Keineswegs. Das ist mein voller Ernst«, antwortete Marius. »Rebekka – damals hat sie noch niemand Pinky genannt – war bis zu ihrem siebzehnten Lebensjahr eine überzeugte Kriegerin des Lichts.« Als er das ungläubige Gesicht seines Sohnes sah, fasste er rasch zusammen, was er in den Tagebuch-Notizen von Aurelius Morgenstern gelesen hatte:
Rebekka Taxus stammte aus einer alten Wächter-Familie, die über viele Generationen hingebungsvoll der Sache des Lichts gedient hatte. Deshalb hatten ihre Eltern sie auch auf das Internat Ravenstein geschickt. An ihrem dreizehnten Geburtstag stellte sich heraus, dass das Schicksal ihr die Gabe des Gedankenlesens verliehen hatte. »Nach der festen Überzeugung ihrer Mentorin«, schrieb Aurelius in sein Tagebuch, »hat es schon lange keine Elevin mehr gegeben, die auf diesem Gebiet über ein so großes Talent verfügt wie Rebekka.«
Da sie ihre besondere Fähigkeit mit allergrößtem Fleiß und ebensolcher Ausdauer übte, machte sie rasch Fortschritte, bis es eines Tages zu einem verhängnisvollen Zwischenfall kam: Rebekka war siebzehn und hatte sich unsterblich verliebt – in ihren Mitschüler Julian, der ein Jahr älter als sie war. Dieser Julian wurde eines Abends tot aufgefunden, außerhalb der Burg und unmittelbar vor dem Bergfried, und alles deutete darauf hin, dass er ermordet worden war.
»Das ist ja schrecklich«, sagte Lukas. »Wer hat das denn getan? Und vor allen Dingen, warum?«
»Eine gute Frage, die allerdings kaum zu beantworten ist.« Der Vater nickte. »Und genau das führte zu Pinkys verhängnisvollem Gesinnungswandel. Der erste Verdacht fiel nämlich ausgerechnet auf Professor Morgenstern!«
»Nein!« Lukas war fassungslos. »Das glaube ich jetzt nicht.«
»Doch Lukas, genauso war es. Ich erspare dir die Einzelheiten, weil sie nichts zur Sache tun. Obwohl Aurelius natürlich seine Unschuld beteuerte, reichten die ersten Indizien jedenfalls aus, dass die Kripo Ermittlungen gegen ihn einleitete.« Und zwar ausgerechnet Wilhelm Bellheim, der erst kurz zuvor die Polizeischule abgeschlossen hatte und sich mit Feuereifer auf seinen ersten größeren Fall stürzte. Obwohl der Kommissar sich fast rund um die Uhr damit beschäftigte und das ganze Internat auf den Kopf stellte, konnte er jedoch keinen einzigen stichhaltigen Beweis gegen den Direktor zu Tage fördern, und so wurden die Ermittlungen schließlich ergebnislos eingestellt. Worauf Rebekka Taxus noch am gleichen Tag auf die Seite der Dunklen wechselte, die schon damals von dem noch sehr jungen Quintus Schwartz angeführt wurden. Rebekka war nämlich felsenfest davon überzeugt, dass der Professor ihren Geliebten ermordet hatte. Und der Gedanke, dass Julians Mörder ungestraft davonkommen sollte, war ihr so unerträglich, dass sie Aurelius Morgenstern und die anderen Wächter fortan mit unerbittlichem Hass bekämpfte.
»Das ist doch komplett verrückt«, rief Lukas. »Als Wächterin hätte Pinky doch wissen müssen, dass der Professor zu einem Mord gar nicht fähig ist.«
»Eigentlich schon. Aber manchmal macht
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