LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
Liebe wohl tatsächlich blind, wie man so schön sagt. Besonders dann, wenn sie in Hass umschlägt. «
Lukas verstand nicht ganz, was sein Vater damit meinte. »Warum hätte Aurelius den Jungen denn umbringen sollen? Er hatte doch gar keinen Grund, oder?«
»Doch, doch! Jedenfalls war Rebekka dieser Meinung.« Bei ihrer Vernehmung berichtete sie Bellheim nämlich von einem Gespräch, das sie kurz vor dem Mord mit ihrem Geliebten geführt hatte. Danach hatte Julian angeblich ein großes Geheimnis aus der Vergangenheit
des Professors gelüftet und plante, Aurelius bei der nächsten Gelegenheit darauf anzusprechen.
Lukas runzelte die Stirn. »Welches Geheimnis denn? Dass er aus Aventerra stammte?«
»Keine Ahnung. Julian hat es ihr nicht gesagt. Jedenfalls hat Pinky daraus geschlossen, dass es Professor Morgenstern irgendwie belastet haben muss. Und dass er Julian kurzerhand ermordet hat, um zu verhindern, dass es ans Tageslicht kam.«
»Das ist doch absurd! Aurelius wäre lieber selbst gestorben, als jemanden umzubringen.« Lukas schüttelte den Kopf. »Ist überhaupt sicher, dass dieser Julian tatsächlich ermordet wurde?«
»Oh ja. Selbst der Professor war fest davon überzeugt. Allerdings wurde der Täter nie entdeckt. Womit auch das Mordmotiv nie geklärt werden konnte. Aurelius hatte allerdings einen Verdacht.«
»Nämlich?«
»Damals hatten die Dunklen keinen Gedankenleser in ihren Reihen. Der Professor vermutete, dass sie Julian umgebracht und den Verdacht auf ihn gelenkt haben, um Rebekka Taxus auf ihre Seite zu ziehen. Was ihnen auch voll und ganz gelungen ist.«
»Klingt gar nicht so abwegig.«
»Finde ich auch.« Marius verzog das Gesicht. »Aber leider konnte Aurelius das nicht beweisen. Er musste seinen Verdacht deshalb auch für sich behalten. Kommissar Bellheim hätte ihn doch ausgelacht, wenn er ihm das erzählt hätte. Oder ihn vielleicht sogar für verrückt erklärt.«
»Mit absoluter Sicherheit!«, bekräftigte Lukas. »Aber den Mörder hat Aurelius auch nicht entdeckt?«
»Nein. Ebenso wenig wie das Tatwerkzeug. Der Gerichtsmediziner hat zwar herausgefunden, dass Julian erwürgt worden war, aber leider nicht, womit. Obwohl die Würgemale an seinem Hals auf einen breiten
Gürtel oder etwas Ähnliches hindeuteten, konnte er weder DNANOCH Faser- noch Lederspuren auf den entsprechenden Hautpartien entdecken. Nur einige winzige Holzpartikel, die ihm ziemliche Kopfschmerzen bereiteten.«
»Wieso das denn?«
»Weil der gute Mann trotz aller Mühen nicht herausfinden konnte, um welches Holz es sich handelte.«
»Merkwürdig, höchst merkwürdig.«
»Genau so hat Aurelius das auch gesehen«, fuhr Marius fort. »Jedenfalls lassen das seine Notizen vermuten. ›Ich habe dafür nur eine Erklärung‹, schreibt er nämlich an einer Stelle. ›Hier müssen schwarzmagische Kräfte am Werk gewesen sein. Auch wenn wohl niemals geklärt werden wird, welcher Art die waren.‹«
Kapitel 25
Eine heimtückische Falle
V öllig aufgelöst klopfte Sarah an Caros Tür. Ohne die Antwort abzuwarten, riss sie sie auf und stürmte in das kleine Internatszimmer. Ihr Gesicht war tränenüberströmt, und sie warf sich neben Caro aufs Bett, die mit angezogenen Beinen und Stiefeln an den Füßen darauf saß und sich in ein Buch vertieft hatte.
Auf dem pechschwarzen Cover war ein blutrotes Pentagramm abgebildet. Oder vielmehr ein Drudenfuß, denn das Zeichen stand auf dem Kopf.
Sarah fiel das gar nicht auf. Sie rollte sich auf den Bauch und schluchzte hemmungslos vor sich hin.
Caro sagte kein Wort. Sie legte das Buch zur Seite, bettete Sarahs Kopf in ihren Schoß, strich ihr tröstend über die Haare und ließ sie einfach gewähren. Als das heulende Mädchen sich wieder etwas gefangen hatte, nahm sie ein Taschentuch und tupfte ihr tränennasses Gesicht ab. Dann drückte sie der Freundin ein Tempo in die Hand und wartete, bis sie sich kräftig geschnäuzt hatte. »Es hat wohl doch nicht geklappt, was? Obwohl du fest damit gerechnet hast?« Sie strich ihr erneut übers Haar.
»Nein«, schluchzte Sarah und wollte wieder in Tränen ausbrechen.
Doch Caro schüttelte nur sanft lächelnd den Kopf. »Nicht doch«,
mahnte sie leise. »Tränen ändern überhaupt nichts. Einzig und allein Taten.«
Obwohl Sarah keine Ahnung hatte, was Caro damit meinte, unterdrückte sie die Tränen. Sie richtete sich auf, setzte sich mit dem Rücken zur Wand neben Caro, schnäuzte sich erneut und berichtete schließlich in allen
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