Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
den wohlverdienten Feierabend, als die Zentrale ihm den Anruf einer Frau vermittelte.
    »Wie ist ihr Name?«, blaffte er die Telefonistin an.
    »Hat sie nicht gesagt«, antwortete die kurz angebunden und stellte, noch ehe er protestieren konnte, einfach durch.
    »Spreche ich mit Kommissar Bellheim?« Die angenehm raue Stimme der Unbekannten jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Sie klang so … so verheißungsvoll, fast wie ein Versprechen! Bellheim wunderte sich über sich selbst – war er doch sonst keiner von der gefühlsduseligen Sorte.
    »Höchstpersönlich.« Bellheim schluckte. Ihm wurde heiß und kalt. »Mit … äh … mit wem spreche ich denn?«
    »Mein Name tut nichts zur Sache«, hauchte die Unbekannte. Bellheim musste plötzlich an coole Barmusik denken, an das Klappern von Eiswürfeln in einem Whiskyglas und an den würzigen Rauch dicker Havannas.
    Er räusperte sich, um den Kloß im Hals loszuwerden. »Hören Sie – «, hob er an, kam allerdings nicht weiter.
    »Wenn ich richtig informiert bin«, schmirgelte sich die Samtstimme in sein Ohr, »dann suchen Sie noch immer nach diesem verschwundenen Jungen, Rudi Lose, nicht wahr?«
    Der Kommissar räusperte sich erneut. »Das ist richtig. Warum fragen Sie?«

    »Weil ich Ihnen helfen kann, ihn zu finden«, behauptete die Unbekannte.
    »Tatsächlich?« Bellheim lachte bitter. »Da sind Sie nicht die Erste, meine Liebe. Wenn Sie auf die Belohnung scharf – «
    »Ich will keine Belohnung«, fiel die Anruferin ihm ins Wort. »Ich will Ihnen nur helfen.«
    Bellheim runzelte die Stirn. »Da bin ich aber mal gespannt.«
    »Ich weiß nämlich, wer für Rudis Verschwinden verantwortlich ist.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Ich habe sogar eindeutige Beweise dafür.«
    Bellheim deckte den Hörer mit der Hand zu und gab seinem Assistenten ein hastiges Zeichen, dass er das Gespräch mitschneiden sollte. Dann schnappte er sich Stift und Notizblock und zog die Hand vom Hörer zurück. »Dann schießen Sie mal los!«
    Während er der Unbekannten aufmerksam lauschte und sich eifrig Notizen machte, hellte sich seine bärbeißige Miene immer weiter auf. Als sie schließlich fertig war, überschüttete er sie förmlich mit Dankesworten und merkte viel zu spät, dass sie längst aufgelegt hatte. Dennoch rieb er sich freudig die Hände und schaute seinen Assistenten triumphierend an. »Hast du das mitbekommen, Anton?«
    »Natürlich, Chef, klar!«
    »Worauf wartest du dann noch?« Bellheim sprang von seinem Stuhl auf. »Jetzt mach schon! Es ist allerhöchste Zeit, dass wir dem Balg mal näher auf den Zahn fühlen.«
     
    »Mann! Mann! Mann! Das gibt’s doch nicht!«, jammerte Laura. Sie war mit den Nerven völlig am Ende, denn sie konnte das knallrote Designer-Shirt, das Coolio ihr vor Wochen geschenkt hatte, einfach nicht finden. Dabei hatte sie nicht nur ihren Kleiderschrank auf den Kopf gestellt – sie erinnerte sich nämlich genau, dass sie das Shirt
dort hineingelegt hatte! –, sondern auch das ganze Zimmer. Allerdings ohne jeden Erfolg. Das Shirt war und blieb verschwunden.
    Was für eine Katastrophe!
    Sie hatte Coolio doch fest versprochen, es zur Feier ihres dritten Jahrestages zu tragen! Deshalb war sie nun völlig durch den Wind und erste Tränen liefen über ihr Gesicht.
    Kaja versuchte sie zu beruhigen. »Ich verstehe ja, dass dir das unangenehm ist …«
    »Unangenehm ist total das falsche Wort! Es ist mir peinlich. Sogar oberpeinlich!«
    »… aber wenn Philipp dich wirklich mag«, fuhr Kaja unbeirrt fort, »sieht er bestimmt darüber hinweg. Er liebt schließlich nicht dein Shirt, sondern dich!«
    »Ja … natürlich.« Laura seufzte. Sie wischte sich flüchtig über die Augen und fühlte sich bei diesem Gedanken ein ganz bisschen besser. »Trotzdem verstehe ich nicht, wo es abgeblieben ist. Da muss er ja das Gefühl kriegen, dass mir seine Geschenke nicht wichtig sind.«
    »Es wird sich schon wieder finden. Es kann schließlich nicht vom Erdboden verschluckt sein.« Kaja klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. »Und jetzt mach dich endlich fertig, damit dein Liebster nicht ewig auf dich warten muss. Wisch dir die Tränen ab und leg ein bisschen Rouge auf. Du bist ja ganz blass um die Nase.«
    Als Laura auf dem Rückweg vom Waschraum eher zufällig aus dem Fenster blickte, sah sie ein Auto, das durch den Tordurchgang fuhr und im Innenhof anhielt: ein laubfroschgrüner Golf.
    Der Dienstwagen von Kommissar Bellheim!
    Nur einen Augenblick später stiegen

Weitere Kostenlose Bücher