LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
glaubst du mir ja in hundert Jahren nicht, mein armer, armer Coolio!« Als sie ihm tröstend über die Wangen strich, ließ er es einfach geschehen.
Philipp fühlte sich wie betäubt. Er starrte vor sich hin und schüttelte fassungslos den Kopf.
Unglaublich.
Damit hätte er niemals gerechnet.
Nie im Leben!
Caro goss ihm ein Glas Champagner ein und hielt es ihm an die Lippen. »Jetzt trink einen Schluck. Dann geht es dir gleich besser. «
Coolio nahm das Glas und leerte es in einem Zug. Während Caro es nachfüllte, rückte sie ein Stück näher. Der Duft ihres herben Parfüms stieg ihm in die Nase. »Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst«, sagte sie sanft. »So furchtbar verletzt und schrecklich enttäuscht. Deshalb solltest du Laura auch besser vergessen. Sie hat dich doch gar nicht verdient. Du bist echt viel zu gut für sie.« Nachdem sie sich selbst eingeschenkt hatte, stieß sie mit ihm an. »Auf dich, mein Lieber. Auf den süßesten Jungen der ganzen Welt!« Während Philipp das Glas erneut leerte, nippte Caro nur daran, stellte es ab und rückte noch ein Stück näher. »Du erinnerst dich hoffentlich, was ich neulich zu dir gesagt habe: Du kannst alles von mir haben, alles, was du willst.« Ein rötlicher Glanz trat in ihre Augen. »Du musst es nur sagen.«
Philipp schluckte, griff nach der Champagnerflasche und füllte sein
Glas ein weiteres Mal. Ein einziger Schluck genügte und es war wieder leer.
Caro nahm eine hauchdünne Scheibe Parmaschinken, legte den Kopf in den Nacken, ließ den Schinken in den geöffneten Mund gleiten und verschlang ihn mit zwei Bissen. »Hm, köstlich, einfach köstlich.« Sie strich sich mit dem Zeigefinger zunächst über die Lippen und deutete dann auf die Leckerbissen. »Warum lassen wir es uns nicht einfach schmecken?«, fragte sie und sah Philipp freundlich an. »Oder möchtest du das Dessert lieber vorziehen?« Ohne seine Antwort abzuwarten, knöpfte Caro ihr Hemd auf, unter dem sie nichts als nackte Haut trug. Und als sie sich zu ihm beugte, konnte Philipp einfach nicht mehr widerstehen.
Percy war mit sich und der Welt zufrieden. Er hatte eben seinen Kontrollgang durch die Freilichtbühne beendet und festgestellt, dass alles in bester Ordnung war. Alle Kostüme und Requisiten lagen bereit, das mechanische Einhorn gehorchte auf Knopfdruck, die Licht- und Bühnentechnik funktionierte einwandfrei, und es gab genügend Ersatz für Lampen, Birnen und Sicherungen aller Art, sodass selbst größere Ausfälle die Aufführung des Musicals nicht gefährden würden.
Parfait!
Ein letztes Mal ließ Percy seinen Blick durch das weite Rund schweifen, das im goldenen Licht des späten Nachmittags vor ihm lag. Dann musterte er die Seilkonstruktion, die sich in vielleicht vier Metern Höhe quer über die Bühne und die ersten Zuschauerreihen spannte. »SCIENCE TV« hatte sie bei einer Spezialfirma in Auftrag gegeben, damit eine am Seil schwebende Kamera möglichst dicht an die Darsteller und Zuschauer heranfahren konnte, ohne den Blick auf die Bühne zu versperren. Vor einer Stunde hatte der TÜV sie abgenommen, sodass auch hier nichts zu befürchten war.
Percy lächelte zufrieden und machte sich auf den Weg zu seinem Wagen, den er hinter der Bühne abgestellt hatte. Er war etwas spät dran und musste sich beeilen. Er hatte sich nämlich mit Sira verabredet, um den Abend mit ihr im Kreise der Festivalbesucher zu verbringen und wenigstens für ein paar Stunden am fröhlichen Treiben des FSL teilzunehmen. Morgen, am Tag des Musicals, würden sie doch keine Zeit dafür haben!
Percy hatte sein Auto fast schon erreicht, als er aus den Augenwinkeln eine Gestalt wahrnahm. Es war Thomas Alias, der gerade aus dem kleinen Schuppen trat, in dem das Team von »SCIENCE TV« die Kameras und das sonstige Equipment lagerte, das für die Aufzeichnung des Musicals benötigt wurde.
Thomas nickte ihm freundlich zu. »Wie ich sehe, sind wir beide ähnlich gestrickt. Sie überprüfen auch lieber alles zweimal, als eine unliebsame Überraschung zu erleben.«
»Stimmt«, bestätigte Percy. »Manche Leute werfen mir vor, ich könnte nicht delegieren. Aber so bin ich nun mal und ’abe es auch schon immer so gehalten. Ich sehe lieber einmal zu viel ’in als einmal zu wenig. – Sehen wir uns nachher noch in Ravenstein?«
»Ganz bestimmt sogar!« Thomas nickte. »Heute Abend geht es doch bestimmt noch rund. Das können wir uns doch nicht entgehen lassen!«
Als Percy ins Lehrerhaus
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