LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
zurückkam, saß Sira noch hinter ihrem Computer und ging die Choreografie für das Musical durch. »Da sind wir ja schon zu dritt«, stellte Percy fest, nachdem er sie begrüßt hatte.
»Zu dritt?« Sira sah ihn erstaunt an. »Ich verstehe ni – ?«
»Wie auch?«, fiel er ihr ins Wort und berichtete ihr von seiner Begegnung mit Thomas Alias. »Der verlässt sich offensichtlich auch nicht gerne auf andere. Obwohl …« Percy brach ab. »Irgendwie merkwürdig ist das schon.«
Sira hob die Brauen. »Was meinst du?«
»Dass Thoma sich plötzlich um die Kameras und das Equipment kümmert. Das ’at er nämlich noch nie gemacht. Im Gegenteil: Als ich ihn gestern gefragt ’abe, über welche Objektive die beim Musical eingesetzten Kameras verfügen, ’at er geantwortet, dass er mit der ganzen Technik absolut nichts am ’ut ’at.«
»Tatsächlich?«, fragte Sira überrascht.
Percy nickte.
»Und was schließt du daraus?«
»Gute Frage.« Percy kratzte sich am Kopf. »Vielleicht tue ich Thomas ja unrecht. Aber irgendwie ’abe ich das Gefühl, dass da was nicht stimmt.«
Sira warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Ach komm. Was soll denn da nicht stimmen?«
»Ich weiß es nicht. Aber irgendwas ist da faul, das sagt mir mein Bauch.«
Sira antwortete nicht gleich, sondern sah ihn für eine Weile nur nachdenklich an. »Worauf warten wir dann noch?«, fragte sie schließlich.
»Wie?« Percy sah sie irritiert an.
»Lass uns einfach dorthin fahren und nachsehen.« Sie erhob sich und zog die Jacke über. »Vorher findest du eh keine Ruhe.«
Kapitel 28
Der Tod eines Lehrers
L ukas wurde von einer seltsamen Unruhe erfasst. Schweiß trat auf seine Stirn, und es kribbelte an seinem ganzen Körper, fast so, als wäre er in einen Ameisenhaufen gefallen. Sein Puls raste, und er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Er blieb stehen und atmete hektisch.
Es war Panik.
Nackte Panik!
Obwohl Lukas’ Verstand das glasklar erfasste, dachte sein Körper gar nicht daran, sich einfach zu beruhigen, und so fuhren seine Gefühle genauso Achterbahn wie sein Magen.
Wo konnte Franzi bloß stecken?
Sie konnte sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben! Und doch hatte es genau diesen Anschein.
Seit einer geschlagenen Stunde irrte Lukas nun schon durch den Burgpark, ohne die geringste Spur von ihr zu entdecken. Merkwürdigerweise hatte er auch Bob Wallace nicht gesehen.
War das Zufall? Oder hatte Yannik vielleicht doch recht? Nur dass nicht bloß Bob Gefallen an Franzi gefunden hatte, sondern Franzi auch Gefallen an Bob?
Erneut machte sich Panik in Lukas breit, heftiger und beklemmender als zuvor, und erneut versuchte er dagegen anzukämpfen.
Natürlich: Rund um das Internat wimmelte es nur so von Menschen. Angefangen von den Teilnehmern der verschiedenen Sportwettkämpfe über die kostümierten Rollenspieler bis hin zu den Mitgliedern der verschiedenen Orga-Teams oder den ganz gewöhnlichen Neugierigen, die sich einfach aus Spaß an der Freude ins bunte Getümmel gestürzt hatten. Jemand in diesem Gewimmel auszumachen, war mindestens genauso schwierig, wie die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden.
Am Denkmal des Grausamen Ritters kam Lukas eine Gruppe von Elfen entgegen. Obwohl er keine von ihnen erkannte – nicht nur wegen ihrer fantasievollen Kostüme, sondern auch wegen der exotisch geschminkten Gesichter –, sprach er sie an: »Habt ihr vielleicht Franzi gesehen? Franzi Turini?«
»Ist das eine Fee?«, erwiderte eine von ihnen kichernd. »Oder gehört sie zu den Flatterflüglern?«
»Niemals, niemals!«, antwortete eine Artgenossin. »Das ist wohl eher eine Miesemotte oder ein Zauderling.«
»Nicht doch!«, erklärte eine Dritte. »Das hört sich ganz nach einem Stampffußling an. Deshalb würde ich es an deiner Stelle mal an dem Ort versuchen, wo Die-den-Ball-mit-den-Füßen-treten gerade ein Wettspiel abhalten!« Sie deutete zum Fußballplatz, an dem sich eine größere Menge versammelt hatte. »Die-Mädchen-die-auf-Körbe-zielen sind ja bereits fertig mit ihrem Turnier und stehen gerade unter den Scheiben-aus-denen-Wasser-regnet.«
Lukas musste über ihre ulkige Ausdrucksweise genauso lachen wie die übrige Elfenmeute. Während die kichernd Richtung Henkerswald davonflatterte, machte er sich auf den Weg zum Sportplatz. In seiner Eile nahm er allerdings nicht den Pfad, sondern ging quer über die Wiese und passierte deshalb die Turnhalle auf der Seite mit den Umkleideräumen. Lukas war schon
Weitere Kostenlose Bücher