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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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sich auf sie zu stürzen, schon lange zurück lag, war ihre Erinnerung daran noch so lebendig, dass Laura die nackte Todesangst von damals wieder ganz deutlich im Nacken zu spüren glaubte.
    Aber damals hatten natürlich die Dunklen dahintergesteckt – und die Situation von heute hatte doch damit nichts zu tun. Die Gofen unterhielten weder eine Verbindung zu den Wächtern noch stellten sie eine Gefahr für die Dunklen dar. Warum also sollten die Mächte der Finsternis gegen Tim und seine Freunde vorgehen? Und dass die sich freiwillig in dem verfallenen Gemäuer aufhielten, das die meisten Schüler mieden wie der Teufel das Weihwasser, war ebenso unwahrscheinlich wie ein Vampir, der sich zum Braunwerden in die Sonne legte. Anders als zu früheren Zeiten war allen Ravensteinern inzwischen bestens bekannt, wie es in der alten Gruft aussah. Vor zwei Jahren hatte Lukas ein Handyvideo darin gedreht und es ins internatsinterne Netz gestellt. Seitdem konnte sich jeder Schüler mühelos ein Bild davon machen, ohne sich in das vom Einsturz bedrohte Gemäuer begeben zu müssen. Zudem waren Tim und seine Freunde nicht gerade bekannt dafür, ein besonderes Interesse an historischen Bauten zu haben. Sie hielten sich deshalb mit Sicherheit irgendwo anders auf.
    Aber woher kam nur diese verdammte Kälte?
    Oder kam die gar nicht aus der Gruft?

    Schließlich war es schon seit der Beltane-Nacht ungewöhnlich kühl für die Jahreszeit. Merkwürdigerweise jedoch nur in Ravenstein und Umgebung, was selbst den Meteorologen einige Rätsel aufgab, wie Laura in der Online-Ausgabe der Lokalzeitung gelesen hatte. Da das dichte Blätterdach des Henkerswaldes zudem kaum Sonnenlicht durchließ, war es zwischen den alten Bäumen sogar noch um einiges kälter als auf dem freiem Feld. Trotzdem: Sollte sie nicht doch lieber in der Gruft nachschauen? Vielleicht waren Tim und seine Begleiter ja in der Grabstätte eingeschlossen? Genau wie Kaja und sie vor einigen Jahren, als sie auf der Suche nach dem Kelch der Erleuchtung um ein Haar in der inneren Grabkammer ums Leben gekommen wären. Hätte Lukas damals nicht die geniale Idee gehabt, den Säulenriesen Reimund Portak aus seinem steinernen Schlaf zu wecken und um Hilfe zu bitten, wären sie in den immer höher steigenden Wassermassen, mit denen die Gruft durch ein geheimes Stollensystem geflutet worden war, mit Sicherheit ertrunken. Doch dank seiner Riesenkräfte hatte der starke Portak die steinerne Eingangstür zertrümmern können, sodass ihre Freundin und sie dem nassen Tod in letzter Sekunde entronnen waren.
    Laura zog die Stirne kraus.
    Ob die perfide Falle wohl immer noch funktionierte? Mit Sicherheit! Schließlich hatte sich die zerstörte Tür der Grabkammer wenig später wieder auf wundersame Weise zusammengefügt. Wenn Tim und seine Freunde also doch in die Gruft eingedrungen waren und durch Zufall den Flutungsmechanismus ausgelöst hatten, schwebten sie in Lebensgefahr und waren nur noch durch fremde Hilfe zu retten. Genau deshalb war sie doch im Henkerswald: um die Gofen zu finden und ihnen, wenn nötig, zu helfen!
    Sollte sie also nicht doch lieber in der Gruft nachsehen?

Kapitel 8
Auf der Suche
    T rau dich! Komm ruhig näher, wenn du lebensmüde bist«, flüsterte Avataris, während er mit gierigen Blicken auf das junge Mädchen starrte, das jenseits der kleinen Lichtung zwischen zwei Eichen verharrte und den Eingang zu seinem Versteck beobachtete. Er konnte es kaum erwarten, den Hals des Mädchens zwischen seinen Klauen zu spüren und ihm die Luft abzuschnüren. Es wäre ihm natürlich auch ein Leichtes gewesen, Laura aus der Entfernung zu töten. Dass sein Geist in der körperlichen Hülle eines mesopotamischen Dämons wieder zum Leben erwacht war, kam schließlich nicht von ungefähr. Als er vor Jahrhunderten dafür Sorge getragen hatte, dass er selbst nach der Zerstörung seiner körperlichen Hülle weiterhin auf Erden wandeln konnte, hatte er sich ganz bewusst für diese Form entschieden. Selbst die Hexe von Endor – eine uralte Gefährtin von ihm – war von den unheimlichen Kräften dieses Dämons beeindruckt gewesen. Und das wollte schon etwas heißen! Schließlich war sie eine der mächtigsten Nekromantinnen ihrer Zeit. Avataris hätte also nur mit dem Finger schnippen müssen – und Laura hätte auf der Stelle ihr Leben ausgehaucht.
    Aber das wollte er gar nicht.
    Jedenfalls jetzt noch nicht!

    Deshalb zog er sich, vor Rachegelüsten beinahe zitternd, etwas weiter
in die

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