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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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mit diesem albernen Kinderkram«, blaffte er sie noch an und legte dann ohne einen Abschiedsgruß einfach auf.
    Typisch Bellheim eben!
    Da Miss Mary allerdings nicht gewillt war, die Sache auf die gleiche leichte Schulter zu nehmen wie der kaltschnäuzige Kommissar, blieb ihr nichts anderes übrig, als auf eigene Faust eine Vermisstensuche zu organisieren. Zum Glück fanden sich sehr schnell eine ganze Menge williger Helfer. Nicht nur unter den Lehrern und Schülern des Internats, sondern auch unter den Einwohnern von Drachenthal und Hohenstadt, den nächst gelegenen Ortschaften von Ravenstein. Fleischer Ludwig Lose, der sich die allergrößten Sorgen um seinen verschwundenen Sohn machte, war gleichzeitig auch Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr und konnte innerhalb kürzester Zeit eine Handvoll seiner Männer mobilisieren. Auch sein Schwager Justus Greiner, der die Rettungshundestaffel von Hohenstadt leitete, fand sich mitsamt einem halben Dutzend Suchhunden und den dazu gehörigen Hundeführern im Burghof ein, um die Suche zu unterstützen.
    Da Greiner, er trug eine Jacke in Tarnfarben und eine Armeemütze auf dem Militärhaarschnitt, über einschlägige Erfahrung verfügte – er und seine Männer hatten bereits an zahlreichen Vermisstensuchen teilgenommen und waren zudem bei mehreren schweren Naturkatastrophen
im In- und Ausland zum Einsatz gekommen –, bestand er darauf, die Aktion zu leiten. In einer kurzen und knackigen Ansprache machte er allen – und insbesondere den Schülern – klar, was das bedeutete: »Alle meine Anweisungen werden exakt und ohne jede Widerrede befolgt! Wir sind Profis und wissen, was wir zu tun haben. Da sich bei der Suche nach Vermissten die Aussicht auf Erfolg mit fortschreitender Zeit immer weiter verringert, können wir es uns einfach nicht erlauben, auch nur eine Sekunde durch unnütze Diskussionen zu vertrödeln. Ist das klar?«
    Was blieb den Helfern schon übrig, als zustimmend zu nicken?
    Danach teilte Greiner sie in fünf Gruppen auf und beorderte Laura und ihren Bruder in seinen eigenen Suchtrupp, zusammen mit Percy Valiant, Magda Schneider, zwei Schülern aus der Zwölften und einem weiteren Hundeführer. Zu Lauras großer Enttäuschung wurde Coolio einer anderen Gruppierung zugewiesen, der auch Marius Leander angehörte. Als sie Greiner deshalb bat, sich ihrem Freund anschließen zu dürfen, lehnte der strikt ab. »Ihr beide seid ineinander verknallt, das sieht doch ein Blinder«, erklärte er kühl und sachlich. »Wenn ihr im gleichen Team seid, habt ihr doch nur Augen füreinander und für nichts anderes sonst. Aber das ist wohl kaum der Sinn dieser Übung!« Ohne auf ihren zaghaften Widerspruch einzugehen, wies er jedem Suchtrupp ein genau umgrenztes Suchgebiet zu und machte sich dann mit seiner Gruppe auf den Weg zum Henkerswald.

    Der urwüchsige Forst, der sich nordöstlich der Burg erstreckte und an den weitläufigen Burgpark angrenzte, hatte im Mittelalter den Richtplatz beherbergt, an dem Konrad Köpfer sein blutiges Handwerk ausgeübt hatte. Der Henkerswald war deshalb schon seit damals verrufen und wurde bis heute weitgehend gemieden. Nicht nur von den Schülern des Internats, sondern auch von den Bewohnern der näheren und weiteren Umgebung, die die alten Schauergeschichten
offensichtlich noch immer glaubten. Man erzählte sich nämlich, dass dort die Geister der unschuldig Hingerichteten ihr Unwesen trieben. Oder dass die unglücklichen Seelen der vier Ritter, die Reimar von Ravenstein mit in den Tod genommen hatte, noch immer dort herumirrten, um sich an jedem zu rächen, der ihnen über den Weg lief. Das war natürlich blanker Unsinn. Dennoch konnte Laura gut verstehen, warum der schaurige Urwald selbst den nüchternsten Naturen Unbehagen bereitete.
    Weil es dort nämlich schlichtweg unheimlich war.
    Ganz besonders in der unmittelbaren Umgebung der alten Gruft. Laura starrte deshalb noch immer mit bangen Blicken auf den dunklen Eingang und konnte sich einfach nicht überwinden, die verfallene Grabstätte zu betreten. Dabei beschlich sie mit einem Mal das sichere Gefühl, dass mit der Gruft irgendetwas nicht stimmte.
    Ein lauter Pfiff riss sie jäh aus ihren Gedanken. Es war Justus Greiner, der die Mitglieder seiner Gruppe durch das verabredete Signal zum Sammeln rief.
    Gab es vielleicht Neuigkeiten?
    Nur fünf Minuten später hatten sich alle um den Anführer versammelt. Greiner stand mit seinem Suchhund, einem prächtigen Border-Collie, auf einer

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