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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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die Löwen leicht mit den Hinterbeinen ein. Dann sprangen sie von den Sockeln und schnellten sich pfeilgeschwind hinaus in die eisige Luft der Nacht. Als wäre die Last auf
ihren Rücken federleicht, schraubten sie sich mit kräftigen Schwingenschlägen rasend schnell in die Höhe. Die Gebäude der Burg versanken immer weiter in dunkler Tiefe und waren schon wenig später nicht mehr auszumachen. Um Laura und Lukas war jetzt nur noch das Dunkel der Nacht, das sich über die einsame Landschaft gebreitet hatte und nur gelegentlich von einem winzigen Lichtschein oder einem kaum wahrnehmbaren Flackern in unbestimmter Ferne erhellt wurde.
    Während Latus und Lateris dicht nebeneinander durch den Wind dahinglitten, fuhr Laura die eisige Luft ins Gesicht und ließ die von ihrer Mütze nicht bedeckten Haare wie einen Schleier hinter ihr herwehen. Ein Gefühl der Freiheit und Schwerelosigkeit überfiel sie. Die Flüge auf dem Rücken der Fabeltiere waren fast so aufregend wie die Ausritte auf ihrem geliebten Sturmwind. Nur dass Latus und Lateris noch um einiges schneller waren als ihr treuer Schimmel, den sie im Augenblick leider etwas vernachlässigen musste. Zum Glück wusste sie ihn bei Bauer Dietrich gut aufgehoben! Die geflügelten Löwen jedenfalls schienen mit dem Wind um die Wette zu fliegen und es gar nicht mehr abwarten zu können, an ihr Ziel zu gelangen.
    Nur – wo wollten sie eigentlich hin?
    Laura spähte nach unten, um sich zu orientieren, konnte in der all umfassenden Dunkelheit aber kaum etwas erkennen. Nur die Strahlenfinger eines einsamen Autos, das weit unter ihr über eine kurvenreiche Landstraße fuhr. Wohin die führte, konnte sie jedoch beim besten Willen nicht ausmachen. Sie beugte sich nach vorne und schrie gegen den Flugwind an. »Habt ihr schon eine Vermutung, wo sich unsere Mitschüler aufhalten?«
    »Was für eine Frage, Madame !« Der Vorwurf in Lateris’ Stimme war nicht zu überhören. »Natürlich haben wir das. Mein Näschen sagt mir, dass sich eure Freunde in dem alten Herrenhaus auf der Teufelskuppe
befinden. Das ist doch schon seit alters her ein wahrer Hort des Bösen.«
    »Sehr wohl, mein Bruder«, pflichtete Latus ihm zu Lauras großer Überraschung bei. »Dennoch solltest du dir schleunigst mal die Nase putzen. Die trügt dich nämlich – und zwar ganz gewaltig.«
    »Was?«, fauchte Lateris ihn an und wandte ihm den Kopf zu. »Und warum fliegst du dann ständig neben mir her, anstatt den von dir fälschlicherweise vermuteten Ort anzusteuern?«
    »Weil der in der gleichen Richtung liegt.« Laura meinte ein Schmunzeln im Gesicht von Latus zu erkennen, den es offensichtlich diebisch freute, seinen Bruder überrascht zu haben. »Meine Nase verrät mir, dass sich die Gesuchten in Drachenthal aufhalten. Auf dem Gelände der Freilichtbühne, die unsere Feinde schon des Öfteren zum Schauplatz ihrer üblen Machenschaften auserkoren haben. Erinnere dich nur an den schrecklichen Drachen Niflin, den die Schwarzmagierin Syrin zum Leben erweckt hat. Oder an das gleichnamige Untier, das vor Urzeiten in der nahe gelegenen Höhle sein Unwesen getrie – «
    »Papperlapp, das ist doch Unsinn«, fiel sein Bruder ihm ins Wort. »Und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht. Erstens war der mechanische Niflin nur dort einsetzbar, während man den Jungfrauen verzehrenden Drachen nur aus der Sage kennt.«
    »Hört! Hört!«, kommentierte Latus höhnisch.
    »Und zweitens liegt Drachenthal eben nicht in der gleichen Richtung wie die Teufelskuppe. Die Abweichung beträgt mindestens drei Grad – «
    »Was ich bereits einberechnet habe, was du Schande aller Fluglöwen aber offensichtlich immer noch nicht bemerkt hast«, gab Latus triumphierend zurück. »Und das ist nur ein weiterer Beweis dafür, dass es mit deinem Näschen nicht allzu weit her sein kann.«
    Meine Güte!

    Dieses ständige Herumgezicke war ja nicht auszuhalten!
    Die beiden waren ja schlimmer als zwei pubertierende Teenies!
    Bevor Lateris antworten konnte und der Streit auszuufern drohte, griff Laura ein. »Darf ich einen Vorschlag machen, meine Herren? Lasst uns zunächst zu dem alten Haus auf der Teufelskuppe fliegen und dort nachsehen. Das liegt nämlich näher als die Freilichtbühne. «
    »Wo sie Recht hat, hat sie Recht«, brummte Latus. Allerdings war ihm das Unbehagen darüber, dass Laura zunächst dem Vorschlag seines Bruders nachgehen wollte, deutlich anzusehen. »Allerdings vergeuden wir damit nur unnütz Zeit, wie Ihr schon bald

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