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Laura - Venezianisches Maskenspiel

Titel: Laura - Venezianisches Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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ihr Liebhaber. Sein pochendes Glied begann sich zu bewegen, sie zu reiben, als ihr Geliebter sich zuerst langsam, dann immer schneller aus ihr zurückzog und dann wiederkehrte. Sie spürte seine harten Schenkel zwischen ihren Beinen, seine Hüften, seinen Atem, der stoßweise über ihr Gesicht strich, seine Lippen, die immer wieder die ihren suchten, sie küssten, bis sie glaubte, keine Luft mehr zu bekommen, und endlich wieder dieses unglaubliche Gefühl der Lust, das durch sie hindurchraste, jede Faser ihres Körpers ergriff, jeden Gedanken erstickte, sie sich in seinen Armen aufbäumen und dann endlich die Erfüllung finden ließ. Einige harte, unbeherrschte Stöße, und dann sank er auf sie, sich gerade so viel auf den Ellbogen aufstützend, dass er sie nicht zu sehr in die Kissen unter ihr presste.
    Er ruhte sichtlich erschöpft einige Minuten, bevor er begann, ihr Gesicht zu küssen und sie zu streicheln. „Es war wunderbar“, hauchte sie, während sie ihre Arme um ihn legte, um ihn festzuhalten. „Einfach wunderbar.“
    Ganz anders, als sie es in Erinnerung gehabt hatte ...

Aus einem Spiel wird Ernst

    L aura saß vor ihrem Ankleidespiegel und nippte an ihrer Morgenschokolade. Sie trug nur die andriè, jenes über dem Korsett getragene lockere Kleid, das sie so liebte, mit dem sich eine Dame jedoch nur in den eigenen vier Wänden sehen ließ, während sie außer Haus immer mit Reifrock angetan war. Anna, ihre Zofe, legte gerade letzte Hand an ihre kunstvolle Frisur, steckte einige Löckchen hoch, ließ andere neckisch herabfallen und kicherte dabei heimlich über die beiden morgendlichen Besucher, die in eine lebhafte Diskussion über den richtigen Ort eines mouches, dieses so modernen Schönheitspflästerchens, verwickelt waren. Während Patrizio Pompes, Lauras treuer ältlicher cicisbeo, heftig dafür plädierte, es auf dem Backenknochen ihrer linken Wange zu platzieren, um „die vollendete Rundung“ hervorzuheben, war Ottavio fest davon überzeugt, dass der einzige passende Ort für diesen schwarzen Samtpunkt, in dessen Mitte ein kleiner Brillant blitzte, gerade über jenem Grübchen lag, das immer erschien, wenn Laura lächelte.
    Die Diskussion der beiden Männer wurde immer heftiger und lauter, bis Laura dem Streit ein Ende machte und Ottavio mit einem amüsierten Lächeln erlaubte, das künstliche Schönheitsmal an jenem von ihm bevorzugten Ort anzubringen. Anna, die ihr Werk vollbracht hatte, trat kichernd einen Schritt zurück. Ottavio stellte sich neben Laura, beugte sich hinunter und wollte gerade mit einem verführerischen Lächeln und tiefen Blick in ihre Augen das Samtpflästerchen platzieren, als die Tür aufgerissen wurde. Laura blickte in den Spiegel und sah hinter sich Domenico, der im Türrahmen stand und mit schmalen Augen auf die trauliche Szene sah. Sie vergaß Ottavio, der soeben dabei gewesen war, das kleine künstliche Mal anzukleben, und wandte sich verlegen um, weil ihr Ehemann sie bei einer derart intimen, wenn auch durchaus gesellschaftlich akzeptablen Beschäftigung ertappt hatte. Sein finsterer Blick glitt über sie hinweg und blieb an Ottavio haften, der irritiert aufsah, dann jedoch gequält lächelte: „Sieh da. Mein lieber Vetter. Welch eine Überraschung.“
    „Überrascht sollte wohl eher ich sein, dich so knapp neben meiner Frau vorzufinden.“ Domenicos Stimme war nicht nur kühl, sie war kalt. Er trug im Gegensatz zu dem in Samt und Seide gekleideten Ottavio nur eine einfache, jedoch perfekt sitzende dunkelblaue Jacke mit einer cremefarbenen Kniehose, wirkte in Lauras Augen aber wesentlich eleganter und eindrucksvoller.
    Ottavio lächelte weiter, wenn auch ein wenig gezwungener. „Um ehrlich zu sein, Domenico, du störst im Moment ein wenig. Ich war nämlich soeben dabei“, er sah auf Laura, die leicht errötete, „die Schönheit dieser wunderbaren Züge noch mit dem Anbringen dieses mouches zu unterstreichen.“
    „Mouche?“ Domenicos Stimme wurde noch einige Grade kälter und gleichzeitig ironischer.
    „Ja. Hier.“ Ottavio hielt seinen Zeigefinger hoch. Er war leer. „Oh, es muss heruntergefallen sein.“ Sein Blick blieb an Lauras Dekolleté hängen. „Hier ist es ja!“ Er wollte sich vorbeugen und den kleinen Samtpunkt, der sich selbst einen molligen Platz zwischen den beiden vollen Hügeln ausgesucht hatte, aufnehmen, aber eine gefährlich ruhige Stimme hinderte ihn daran.
    „Wage es nicht.“
    „Drohst du mir etwa?“ Ottavio fühlte sich

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