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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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C-4-Plastiksprengsätze detonierten mit einem dumpfen Knall und zerrissen den Boden des Busses.
    Noch im selben Bruchteil einer Sekunde explodierten die Dynamitstangen mit einem tiefen Wuuuuuumpf , und die zischelnden Sprengschnüre setzten die gewaltige Sprengkraft des Ammoniumnitrats frei, das die Canaan Academy hätte zerstören sollen.
    Mit dem Bus wurde kurzer Prozess gemacht. Die Explosion war gewaltig. Flammen schossen hundert Meter in die Höhe, die Wucht hob den Bus 15 Meter hoch, ein gleißend gelbes Kaleidoskop, von dem sich weißglühende Metallteile lösten wie amoklaufende Saturnringe.
    Officer Tony Marinellos Streifenwagen bekam die volle Breitseite der Druckwelle ab. Das Fahrzeug wurde nach hinten geschleudert, krachte auf das Dach, vollführte einen weiteren Überschlag und landete wieder auf allen vier Rädern. Tony, durch den Sicherheitsgurt gerettet, nahm unter Schock wahr, wie Äste, Türen, ganze Blechteile des Busses um ihn herum herabregneten. Drei massive, 400 Jahre alte Eichen mit einem Stammumfang von 10 Metern lagen gefällt am Boden, zwei davon standen in Flammen.
    Die Düngerbombe war gebaut worden, um 1300 Menschen in der Schule in den Tod zu schicken. Jetzt waren die zehn Businsassen, unter ihnen Abu und Ben, auf halbem Weg über der Brücke in ihr Paradies, während die rot glühenden Luftdrucktüren des Schulbusses zur Erde segelten.
    »Gut gemacht, Benny«, sagte Mack Bedford.
    »Gilt für dich auch, Kumpel«, erwiderte der New Yorker Mossad-Chef.

    Eines nur erflehe ich,
    Gleichviel es kosten mag,
    Jerusalem, Jerusalem,
    Einst will ich bei dir sein.
    In der Aula verstummte die Musik, während das große Steingebäude bis auf die Grundmauern erschüttert wurde. Keiner im Konzertsaal sah irgendetwas. Der einzige überlebende Zeuge der Explosion, von Mack, Benny und dem Polizisten abgesehen, war Ms. Calvert, die am Fenster stand, bevor sich von oben bis unten ein dicker Riss durch die Scheibe zog.
    Wie eine Schlafwandlerin taumelte sie zum Telefon, wählte den Notruf und wurde zur Polizei in Torrington durchgestellt, wo Buzzy auf einer zweiten Leitung mit Tony Marinello sprach, der ihm berichtete, dass ein Schulbus der Canaan Academy soeben von einem Sprengsatz zerstört worden war. »Keinerlei Überlebenschance für die im Bus. Nein, Sir. Das ist hier ja wie im verdammten Bagdad«, bestätigte er. »Terroristen, Sir. Das müssen Terroristen sein. So was hab ich noch nicht erlebt.«
    Dem Polizeichef war sofort klar, dass sein Beamter unter Schock stand. Er sagte sowohl Tony wie auch Ms. Calvert, dass er sofort Verstärkung schicke und dazu die Feuerwehr und Krankenwagen.
    »Verstärkung und Feuerwehr, ja«, antwortete Tony. »Aber die Krankenwagen können Sie sich sparen. Wer im Bus war, ist jetzt nur noch Asche. Keine Frage. Das Metall ist einfach geschmolzen. Man kommt nicht näher als hundert Meter ans Wrack ran, so heiß ist es.«
    Ibrahim und Yousaf waren soeben ins Osttor eingebogen und auf dem Weg zum nördlichen Ende der Auffahrt, als der Bus in die Luft flog. Da ihnen das Schulgebäude im Weg stand, konnten sie nichts sehen.
    Aber sie hörten den Knall – den sie auch noch in zehn Kilometern Entfernung gehört hätten. Das Gebäude selbst stand noch, dahinter jedoch, auf dem Gelände zum südlichen Eingang, waren Flammen zu erkennen und schwarz aufsteigender Rauch.
    Ibrahim war klar, dass der Bus explodiert war. Wenn sich hinter dem Gebäude nur eine liebliche weite Parklandschaft mitaltem Baumbestand anschloss und darin ein mit Dynamit vollgestopfter alter Bus unterwegs war und sich dann plötzlich eine gewaltige Explosion ereignet, dann waren aller Voraussicht nach nicht die Parklandschaft oder die Bäume in die Luft geflogen.
    Er wusste, es war vorbei; sie hatten versagt. Er wusste, er und Yousaf mussten so schnell wie möglich weg. Und er wusste, dass es hier nicht allzu viele Verstecke gab. Er trat auf die Bremse, riss das Lenkrad herum, holperte über den Rasen und fuhr den gleichen Weg zurück, den sie gerade gekommen waren.
    Drei Kilometer weiter waren Mack und Benny auf dem Weg zum Blackberry River Hotel, wo sie beim Eintreffen fast mit Johnny Strauss’ SUV kollidierten.
    »Das war es dann für Benny und mich.«
    »Was ist mit den anderen beiden?«, fragte Mack.
    »Mack, Johnny und ich stehen im Sold des Mossad. Dieser Ibrahim und dieser Yousaf haben keine Verbrechen gegen den Staat Israel begangen«, sagte Benny. »Sie gehören nicht zu unserem Auftrag. Genauso

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