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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Kommentare?« Diesmal gab es keine. »Melden Sie mir, wenn Ihre Radar- und ECM-Geräte abgeschaltet sind.«
    »Zwo.«
    »Drei.«
    »Vier.«
    »Gut. Nach der Landung erhalten Sie eindeutige Rollanweisungen. Die Rollwege sind nicht besonders gut zu sehen, deshalb sollten Sie dicht hinter der Maschine vor Ihnen bleiben. Folgen Sie ihr in gerade noch sicherem Abstand. Ihre Checklisten vor dem Abstellen der Triebwerke können Sie beim Rollen abhaken - dafür ist reichlich Zeit. Ich sage Ihnen jeweils, was Sie tun sollen. Sie selbst halten Funkstille, außer es gibt einen Notfall oder Sie sind wirklich verwirrt - und ich warne Sie schon jetzt, dass Sie dort unten nicht verwirrt sein sollten.«
    »Zu spät, General«, sagte ein Patrick unbekanntes Besatzungsmitglied. »Ich bin schon verwirrt.«
    Patrick ignorierte die flapsige Bemerkung. »Wir werden direkt zum Hangar geleitet. Rollen Sie geradewegs hinein. Behalten Sie die Rollgeschwindigkeit bei - kriechen Sie nicht in den Hangar.
    Das Tor vor Ihnen ist nur halb geöffnet. Sobald Sie stehen, stellen Sie die Triebwerke ab, weil das Tor hinter Ihnen geschlossen wird.
    Machen Sie sich keine Gedanken wegen der Waffen, der Bombenklappen, des Trägheits-Navigationssystems, der Sicherung der Wartungsdaten oder der Daten im Bombencomputer, sondern stellen Sie Ihr ganzes Zeug einfach nur ab. Öffnen Sie die Einstiegsluke, sobald die Maschine zum Stehen gekommen ist. Unten werden Sie von Sicherheitspersonal erwartet. Sie steigen aus, folgen den Wachen und tun, was Ihnen gesagt wird. Noch Fragen?«
    »Klingt ganz so, als hätten Sie sich in letzter Zeit oft X-Files angesehen«, witzelte jemand.
    Die Formation kreiste noch fast eine Stunde um den Haltepunkt, während Patrick über die abhörsichere SATCOM-Verbindung ihre Landung koordinierte. Unter Berücksichtigung der vorgeschriebenen Reserve hätte ihr Sprit jetzt kaum noch bis zur Nellis Air Force Base gereicht, die nur 60 Meilen entfernt war.
    Ohne eine schnelle Luftbetankung hätten sie nicht legal nach Reno zurückfliegen können, selbst wenn sie das gewollt hätten. So waren sie nun tatsächlich an ihren Entschluss gebunden.
    Der Anflug war reine Routine, wenn man einen Flug in ein Hornissennest als Routine bezeichnen konnte. Wäre ihre ECM-Ausrüstung in Betrieb gewesen, hätten die Radarwarner angezeigt, dass sie sich im Erfassungsbereich mehrerer Patriot- und Hawk-Batterien befanden. Als sie tiefer gingen, konnten Furness und Seaver mehrere Raketenstellungen sehen. Die Patriot-Abschussvorrichtungen waren nicht auf sie gerichtet - das war bei der Patriot nicht nötig -, aber die Lenkwaffen I-Hawk und die britischen Fla-Raketen Rapier folgten ihrer Flugbahn. Dabei kam man sich vor, als blicke man in die Mündungen einer doppelläufigen Schrotflinte. Voraus lag ein riesiger ausgetrockneter See, dessen harter Sandboden sich bis zum Horizont erstreckte. Majestätische, vielfarbige Berge, auf deren höchsten Gipfeln noch Schnee lag, umgaben das weite Hochtal.
    Die Landschaftsbilder waren prachtvoll - aber sie hätten mehr davon gehabt, wenn sie nicht befürchtet hätten, irgendeinen Fehler zu machen und dafür von den eigenen Landsleuten abgeschossen zu werden.
    Als sie auf dem Gleitweg tiefer sanken und den Aufsetzpunkt ansteuerten, wurden immer mehr Einzelheiten sichtbar. Die Landebahn tauchte wie eine Fata Morgana aus dem Seebett auf. An ihren Rändern standen mehrere Fahrzeuge - eine beunruhigende Mischung aus Löschfahrzeugen und Fla-Panzern Avenger, als seien ihre zukünftigen Gastgeber ebenso hilfs- wie angriffsbereit.
    Im Landeanflug sagte Patrick plötzlich: »Wir haben Verkehr bei drei Uhr, Jungs.« Rinc beugte sich nach vorn und sah neben seiner rechten Tragflächenspitze einen Jäger F-22 Raptor. Er wusste, dass die F-22 mit ihren Schubdüsen eindrehen und sie mit ihrer 20-mm-Maschinenkanone durchsieben konnte, ohne sich erst hinter die B-1B setzen zu müssen. Raketen waren keine zu sehen, aber dann fiel ihm ein, dass die F-22 ihre Lenkwaffen im Rumpf trug.
    Ein Blick in seine Rückspiegel zeigte ihm, dass jeder Bomber von einer F-22 eskortiert wurde. Das war eine sehr eindrucksvolle Begrüßung, die noch eindrucksvoller wirkte, wenn man wusste, dass die F-22 erst in Serie gegangen war und frühestens in drei Jahren in Dienst gestellt werden sollte. Aber hier standen gleich vier dieser Jäger bemannt, betankt und vermutlich auch bewaffnet als einfache Eskorte zur Verfügung.
    Die Landebahn war betonhart, aber sandig,

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