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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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diesen Fahrzeugen fern zu halten, bis ich Verbindung mit unserer Botschaft aufgenommen habe. Sie stellen die Durchsuchung sofort ein, sonst...!«
    Er verstummte jedoch, als die vier Soldaten die Holzkiste anzuheben versuchten - und sie nicht von der Stelle bewegen konnten.
    Im Licht ihrer Taschenlampen war zu erkennen, dass die Kiste auf Kanthölzern stand, damit sie mit einem Gabelstapler angehoben werden konnte. Im vorderen Teil des Laderaums entdeckten sie noch mehrere Kisten mit untergeschraubten Kanthölzern.
    »Wie interessant«, sagte der Hauptmann. »Die Kiste mit dem Sarg des Vizemarschalls konnten vier Männer leicht heben, aber diese hier lässt sich keinen Millimeter bewegen. Ungewöhnlich, finden Sie nicht auch, Genosse Major?«
    Der chinesische Offizier fluchte halblaut vor sich hin. »Sie machen sich keinen Begriff davon, was passiert, wenn diese Kisten nicht nach China gelangen«, sagte er eindringlich. »Mein Land wäre bereit, wegen dieser Waffen Krieg zu führen! Ist Ihnen das klar? Durch Ihr Verhalten provozieren Sie einen Krieg mit China.
    Wünschen Sie sich das für Ihren neuen Kleinstaat? Wollen Sie die ersten Wochen Ihres neuen Staates mit einer chinesischen Invasion feiern? Wollen Sie das?« Der Koreaner ließ keine Reaktion erkennen. Der Major wischte sich Schweißperlen von der Stirn.
    »Sie stellen mich an die Wand, wenn ich ohne sie zurückkomme«, flüsterte er. »Ich werde erschossen, sobald ich einen Fuß auf chinesischen Boden setze.«
    »Dann kehren Sie eben nicht zurück«, schlug der Hauptmann vor. »Bleiben Sie im Vereinigten Korea. Sie sind hier willkommen.«
    »Das würde mir das Leben retten, denke ich«, antwortete der Chinese, »aber meine Ehre und die meiner Familie wäre verloren, nicht wahr?« Als sein Blick auf die Kampfjacke des Hauptmanns fiel, erkannte er die Umrisse einiger abgetrennter Aufnäher. Sie passten zu einer Einheit der nordkoreanischen Volksarmee. Dieser Mann war ein ehemaliger nordkoreanischer Offizier! »Und wie bewahren Sie Ihre Ehre, Genosse Hauptmann? Sie verraten nicht nur Ihren Eid und Ihr Land, sondern machen sich nicht einmal die Mühe, sich eine andere Jacke zu beschaffen. Sie entehren Ihr Vaterland, indem Sie diese Scheußlichkeit auf die Jacke nähen, die Sie beschützt und warm gehalten hat.«
    »Die Fahne, unter der ich gedient habe, die Bürokraten und Funktionäre, denen ich Treue geschworen habe, haben meine Familie und mich monatelang hungern lassen«, antwortete der koreanische Offizier verbittert. »Letztes Jahr hat das meinen jüngsten Sohn das Leben gekostet. Alle Militär- und Zivilfamilien, die ich kenne, haben unter der Misswirtschaft des kommunistischen Regimes gelitten. Als sich Gelegenheit bot, dieses Joch abzuschütteln, habe ich sie ergriffen. Um stark zu sein, habe ich den Namen meines toten Sohns angerufen. Er stärkt mich weiterhin. Meine Familie hungert jetzt nicht mehr - und ich würde mein Leben für unsere neue Nation hingeben, die sie vor dem sicheren Tod gerettet hat.
    Treten Sie jetzt beiseite! Befehlen Sie Ihren Leuten, die Schmuggelwaffen zurückzulassen und an Bord der Schiffe zu gehen, gewähren wir Ihnen freien Abzug. Weigern Sie sich, werden diese Fahrzeuge und alle Ihre Schiffe vernichtet. Ich wäre glücklich, meinen kleinen Sohn in der Ewigkeit wieder zu sehen. Ich bin zum Sterben bereit. Sind Sie es auch?«
    Über zwei Stunden später setzte die chinesische Militärkolonne sich wieder in Bewegung. Die Beladung der Ro/Ro-Schiffe dauerte einige Stunden; dann gingen die letzten Soldaten der Volksbefreiungsarmee an Bord, und die Frachter stießen dunkle Qualmwolken aus, als sie ablegten und Fahrt aufnahmen. Über ihnen schwebten koreanische Hubschrauber, um sie bis zum Verlassen der Zwölfmeilenzone zu eskortieren.
    Auf dem Kai blieben unter strenger Bewachung und von Neugierigen begafft insgesamt 37 graue Stahlsärge zurück, die Militärlaster transportiert hatten. Bei rund zwei Meter Länge und einem Meter Höhe und Breite wog jeder dieser »Särge« über 450 Kilogramm - und jeder enthielt einen Nuklearsprengkopf für eine Kurzstreckenrakete Scud. Die meisten waren kleine nordkoreanische ABD-Gefechtsköpfe mit etwa zehn Kilotonnen Sprengkraft; einige wenige waren chinesische OKD-Gefechtsköpfe, deren Sprengkraft zwischen 40 und 350 Kilotonnen lag.
    Sobald sich die Nachricht verbreitete, was diese »Särge« enthielten, verließen viele der Menschen, die auf den Straßen demonstriert hatten, fluchtartig den

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