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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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eine weitere Viertelmillion nachrücken lassen.
    Sie müssen Ihre Absichten erklären, Sir. Ich empfehle Ihnen dringend, sich bereit zu erklären, sämtliche aufgespürten und beschlagnahmten ABC-Waffen der Atomabrüstungsbehörde der Vereinten Nationen zu übergeben. Die Vereinigten Staaten sind bereit, alle Kosten für Transport, Demontage, Verbrennung, Entsorgung oder sichere Lagerung der Waffen zu tragen. Wir können diese Entscheidung auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt geben und diesmal sorge ich dafür, dass Staatspräsident Jiang dabei ist, um diese Maßnahme zu begrüßen und zu unterstützen. Danach können Sie Korea zu einer garantiert von Massenvernichtungswaffen freien Zone erklären und China auffordern, ganz Asien zu einem von Massenvernichtungswaffen freien Kontinent zu machen.«
    Kwon Ki-chae lehnte sich in seinen Sessel zurück und verblüffte damit Martindale, Freeman und Hale. Für einen Mann, der normalerweise sehr auf Stil und Formen achtete, war das eine ungewöhnlich legere Geste. »Ich bin Ihnen wegen Ihrer Besorgnis und Ihrer Gedanken zu diesem Thema zu größtem Dank verpflichtet, Mr. President«, sagte er. »Und ich stimme natürlich völlig mit Ihnen überein. Ein von Massenvernichtungswaffen freies Asien läge sicher im Interesse der gesamten Welt.«
    Martindale lächelte, obwohl er spürte, dass seine Magennerven sich verkrampften, als machten sie sich auf einen Tiefschlag Kwons gefasst.
    »Ich glaube jedoch, dass es besser ist, wenn wir diese Waffen vorerst behalten«, sagte der Koreaner, indem er sich aufsetzte und plötzlich wieder ernst wirkte und sprach. »Unserer Ansicht nach wäre es eine überzeugendere Demonstration von Aufrichtigkeit und Einmütigkeit, wenn Präsident Jiang sich mir anschließen und seine Massenvernichtungswaffen ebenfalls den Vereinten Nationen übergeben würde.«
    »Ist das... ist das Ihr Ernst?«, fragte Martindale ungläubig.
    »Soll das heißen, dass Sie keine ABC-Waffen abgeben wollen, wenn China nicht bereit ist, seine ABC-Waffen abzugeben? Herr Präsident, glauben Sie im Ernst, dass es dazu jemals kommen wird?«
    »Sie glauben es offenbar nicht«, stellte Kwon fest. »Aber warum ist das so schwer zu glauben, Sir? Von woher droht Gefahr?
    Sicher nicht von den Vereinigten Staaten, nicht wahr? Russland ist nicht im Stande, Krieg zu führen - jedenfalls nicht gegen einen mächtigen Nachbarn. Ich schlage vor, dass wir alle gemeinsam unsere Waffen niederlegen, um der Welt zu demonstrieren, dass wir ernstlich Frieden wollen.«
    »Herr Präsident...« Kevin Martindale zwang sich dazu, seine wachsende Frustration und Verärgerung zu unterdrücken. »Herr Präsident, bitte überlegen Sie sich Ihre Entscheidung noch einmal.
    Die Korea unter Umständen drohende Gefahr ist sehr, sehr ernst.
    Halten die Chinesen Sie für eine Bedrohung, könnten sie sich zu einem Präventivschlag gegen Seoul und alle Ihre Militäreinrichtungen im Norden wie im Süden entschließen. Die Verluste und Zerstörungen wären gewaltig. China hat in den letzten Jahren überzeugend bewiesen, dass es bereit ist, auf jede Gefährdung seiner Sicherheit und regionalen Vorherrschaft rasch und ohne Rücksicht auf Verluste zu reagieren. Meiner Überzeugung nach haben Sie jetzt Gelegenheit, sich an die Spitze der Bewegung für Frieden und globale nukleare Abrüstung zu setzen. Bitte denken Sie nochmals über Ihre Position nach.«
    »Ich will versuchen, die Position der Vereinigten Republik Korea unmissverständlich deutlich darzulegen«, sagte Kwon streng, indem er sich etwas in Richtung Kamera beugte. »Unsere Republik war fast fünfzig Jahre lang von sofortiger Vernichtung bedroht.
    Wir haben zwei Generationen lang Paranoia und Schizophrenie erduldet, wir waren von unseren Brüdern im Norden getrennt, weil die Großmächte in Korea nicht mehr als eine Kriegsbeute gesehen haben, die sie untereinander aufteilen konnten, wie man auf dem Schlachtfeld bei Gefallenen Beute macht.
    Der Norden wie der Süden waren jahrzehntelang gezwungen, fremde Streitkräfte auf ihrem Boden zu dulden. Uns ist eingeredet worden, diese Truppen seien hier stationiert, um uns voreinander zu schützen. Jetzt wissen wir jedoch, dass sie in Wirklichkeit hier waren, um vorgeschobene Stellungen für die jeweiligen Staaten zu halten und ihre eigenen Interessen zu verteidigen. Weder China, Russland noch die Vereinigten Staaten haben sich etwas aus dem koreanischen Volk gemacht. Ihnen ist es allein um die militärischen

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