Lautlose Jagd
gemacht.
Jetzt geht's los!«
David Luger war nicht an Bord des modifizierten Bombers B-1B, sondern saß über 1000 Meilen entfernt in der Naval Air Station Adak auf den Aleuten im »virtuellen Cockpit« der Megafortress.
Die HAWC-Teams hatten die erforderlichen Bodeneinrichtungen nach Adak transportiert, während die EB-1C für ihren ersten Einsatz vorbereitet wurde.
Das virtuelle Cockpit (VC) garantierte Patrick und Nancy, dass ein weiteres Augenpaar ihre Instrumente und die taktische Lage um sie herum beobachtete. Es glich einem verkleinerten Nachbau des Cockpits der EB-1C Megafortress, in dem Bildschirme die Anzeigegeräte ersetzten. An mehreren seitlich aufgestellten Konsolen konnten Techniker alle Flugzeugsysteme überwachen und ihre Beobachtungen der Besatzung in Echtzeit mitteilen. Der über den Cockpitanzeigen angebrachte größte VC-Bildschirm lieferte einen Überblick aus der Vogelschau, zu dem alle verfügbaren internen und externen Daten zu einer großen kartenähnlichen Darstellung zusammengefasst wurden. Für diesen Gesamtüberblick wurden zivile und militärische Radarinformationen, Satellitenbilder, Radardaten von Schiffen und Flugzeugen und sogar die über Funk übermittelten Informationen von Bodentruppen zu einer einzigen Karte kombiniert.
Das wichtigste Aufklärungssystem, dessen Informationen in den Gesamtüberblick einflossen, waren so genannte NIRTSats (»Need it right this Second«-Satelliten) in erdnahen Umlaufbahnen. Erst vor wenigen Stunden hatte eine von einer umgebauten Verkehrsmaschine DC-10 gestartete Trägerrakete vier kleine Satelliten von der Größe eines Geschirrspülers in Umlaufbahnen mit 100 Meilen Höhe gebracht, in denen jeder Satellit alle 20 Minuten über der koreanischen Halbinsel war. Diese Satelliten waren eigens für Patricks Einsatz mit der EB-1C Megafortress gestartet und in Position gebracht worden. Sie waren mit Steuerdüsen ausgerüstet, um ihre Position exakt einnehmen zu können, hatten aber nicht genug Treibstoff an Bord, um lange in ihrer Bahn bleiben oder in andere Umlaufbahnen überwechseln zu können. Sobald ihre Batterien nach drei bis vi er Wochen erschöpft waren, würden die NIRTSats in der Erdatmosphäre verglühen.
Während seines Überflugs würde jeder Satellit unzählige Radarbilder von großen Teilen Chinas und Koreas machen und sie an die Bodenstation übermitteln. Dort würden sie sekundenschnell verarbeitet und an das virtuelle Cockpit in Adak und ins Cockpit der Megafortress weitergeleitet werden. Das Satellitenradar konnte Gegenstände bis zur Größe eines Autos erkennen, ihre Abmessungen genau bestimmen, sie mit den gespeicherten Werten von Fahrzeugen aller Art vergleichen und sogar angeben, um welchen Gegenstand oder welches Fahrzeug es sich vermutlich handelte.
Im Lauf der Zeit entstanden so Bewegungsbilder von Fahrzeugen, von Fahrzeugansammlungen und sogar von Fahrzeugen, die abseits bekannter Straßen unterwegs waren oder sich zu tarnen versuchten, um nicht entdeckt zu werden.
Die Überdeckung betrug nicht 100 Prozent, weil jeder Satellit bei einer Umlaufzeit von 90 Minuten jeweils nur etwa zwölf Minuten lang über der koreanischen Halbinsel war. Aber da die meisten Landfahrzeuge ohnehin nicht sehr schnell fuhren, waren das ausgezeichnete Informationen. In Verbindung mit dem LADAR-System der Megafortress ermöglichten die Satellitendaten den Besatzungen am Boden und in der Luft nicht nur einen Überblick über sämtliche Bodenaktivitäten im Norden der koreanischen Halbinsel und im Grenzgebiet zu China, sondern lieferten auch ein genaues Bild von sämtlichen Luftaktivitäten im Umkreis von 50 Meilen.
Patrick aktivierte das Laser-Radar-System, um von der Megafortress aus einen ersten Überblick über die koreanische Halbinsel zu bekommen - eine fünf Sekunden lange LADAR-Aufnahme genügte, um ihm alles detailliert zu zeigen, was in 50 Meilen Umkreis von Interesse war. Das LADAR konnte kleine Fahrzeuge am Boden und Flugzeuge in jeder Höhe orten, das Gelände kartieren, als Wetterradar arbeiten und Schiffe auf See identifizieren; es konnte sogar Satelliten in erdnahen Umlaufbahnen entdecken.
Patrick konnte es mit der Zoomfunktion auf kleinste Details scharf stellen oder seinen Erfassungsbereich so erweitern, dass es die gesamte taktische Situation im Umkreis von 400000 Kubikkilometern um die Megafortress herum darstellte.
Die Hauptbewaffnung der EB-1C Megafortress diente zur Bekämpfung ballistischer Raketen und ihrer
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