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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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lässt sich überwinden. Das Leben geht weiter. Wir müssen nach vorn blicken.«
    »Nun, ich habe ein paar Dinge verloren, die mir wertvoll waren«, sagte Rebecca. »Mein Kommando, meine Karriere, meine Zukunft.«
    »Aber das alles kannst du zurückbekommen. Ich biete es dir an. Meine Bosse wollen dich haben. Ich will dich haben. Unsere Gesellschaft expandiert und bietet auch dir eine Zukunft. Du brauchst nur einzuschlagen.«
    »Mithelfen, einen weiteren Flugdienst aufzubauen? Danke, kein Bedarf. Das habe ich schon in New York gemacht. Aber es war nichts für mich. Ich habe geschuftet, um meinen Dienstgrad und mein Kommando zu bekommen, Rinc - ich kann nicht einfach alles hinwerfen und anderswo anfangen.« Sie griff nach seiner Hand. »Die California Air National Guard sucht einen Kommodore für ihr Tankergeschwader in Riverside. Sie hat mich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Ich habe eine echte Chance, glaube ich. KC-135R fliegen, in Zukunft vielleicht auch KC-10.
    Viele Einsätze, hoher Bekanntheitsgrad, gutes Geld.«
    »Und was tue ich dort? Langweilige Stratotanker fliegen? Nein, danke«, wehrte Rinc ab. »Ich habe lange genug Transporter geflogen. Ich bin hier in Reno an einem florierenden Unternehmen beteiligt und fliege Maschinen, die wenigstens Fenster haben - sogar unsere kleinen mit Kolbenmotor. Wozu sollte ich das aufgeben?«
    »Zum Beispiel für mich?«, schlug Rebecca leicht verärgert vor.
    »Tu's, damit wir zusammenbleiben können. Flieg nebenbei für Airlines - du hast einen Berufspilotenschein und jede Menge Erfahrung. Versuch bei einer Fluggesellschaft ins Management aufzusteigen. Oder komm einfach mit, damit wir zusammen sind. Du bist noch jung. Dir stehen alle Türen offen. Ich habe weniger Chancen als du, Rinc. Bietet sich mir eine, muss ich sie ergreifen.«
    Aber sie merkte, dass er ihren Vorschlag nicht nur nicht ernstlich in Erwägung zog, sondern schon Unbehagen empfand, wenn er nur daran dachte. »Oder lässt die Idee, wegen der Karriere einer Frau von hier wegzugehen, dich völlig ausflippen?«
    »Darum geht's nicht...«
    »Bockmist. Was stört dich sonst? Mein Alter?«
    »Hey, ich habe dich nie als ›ältere Frau‹ gesehen«, sagte Rinc aufgebracht. »Das weißt du genau! Du bist sexy, temperamentvoll und leidenschaftlich wie jede Collegestudentin.«
    »Wo liegt dann das Problem?«, fragte Rebecca. »Also los, Rinc.
    Versuch's wenigstens mal!«
    »Ich weiß nicht recht«, murmelte er. Rebecca spürte, dass er in einem Dilemma steckte, das weit problematischer als ihre gemeinsame Zukunft war. »Tatsache ist... nun, bei der Air Guard hat's mir in letzter Zeit nicht mehr sonderlich gut gefallen. Ich habe mich darauf gefreut, sesshaft zu werden und es bei diesem kleinen Flugdienst in Reno langsamer angehen zu lassen.«
    »Dann fliegst du eben nicht bei der Air Guard«, schlug sie vor.
    »Mach irgendwas anderes.«
    »Wenn ich mit dir zusammen wäre, würde ich trotzdem ständig von ihr hören. Ich weiß nicht recht, ob ich das möchte.«
    »Jesus, wie kommst du darauf? Du hast nichts mit der Air Guard zu tun, außer wenn du mich zu gesellschaftlichen Anlässen begleitest. Das schaffst du bestimmt. Und als Pilot oder Manager bei einer Airline bist du wahrscheinlich ohnehin die meiste Zeit unterwegs.«
    »Yeah, aber ich hätte damit zu tun, weil du damit zu tun hättest.«
    »Und? Ich kapier's noch immer nicht.« Rebecca starrte ihn prüfend an, dann fragte sie: »Was hast du, Rodeo? Erzähl's mir.« Er schwieg, aber sein Blick wurde unstet, als erlebe er in Gedanken wieder irgendeinen schrecklichen Augenblick in seinem Leben.
    Nun studierte Rebecca sein Gesicht aufmerksam, las die Gedanken und Emotionen, die es widerspiegelte - und fand sie wenig erfreulich. »Es geht nicht darum, Rinc, dass du nicht mit mir zusammen sein willst, nicht wahr?«, fragte sie mit gepresster Stimme.
    »Du willst nichts mehr mit der Air Guard zu schaffen haben. Warum nicht?« Noch immer keine Antwort. »Rinc, du musst es mir erzählen. Es hängt mit deinem Unfall zusammen, stimmt's?«
    »Nein.«
    »Erzähl es mir, Rinc. Mach reinen Tisch. Alles ist längst Geschichte, Lover.«
    »Vergiss es«, knurrte er unwillig.
    »Ich kann es nicht vergessen, wenn du es nicht tust«, sagte Rebecca. »Was dich beunruhigt, steht offenbar zwischen uns. Ich muss es wissen. Bitte!«
    Rinc begann auf und ab zu gehen. Jeder Schritt schien ihm ungeheure Schmerzen zu bereiten, aber Rebecca wusste, dass dies nur ein Ausdruck

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