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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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ausprobieren?«, fragte McLanahan sie. »Für einen Anruf in Washington ist es noch nicht zu spät.«
    »Boss? Was gibt's?«, erkundigte sich Long, weil er ihren Gesichtsausdruck nicht deuten konnte.
    »Dies ist Brigadegeneral McLanahan, Jungs«, sagte Furness. Sie stellte ihm die anwesenden Offiziere ihrer Staffel vor. »Er wird eine Zeit lang bei uns bleiben. Ihr habt ihn höflich zu behandeln und jede seiner Anordnungen so prompt auszuführen, als käme der Befehl von General Bretoff persönlich.«
    »Ein bisschen höflicher sollten wir ihn schon behandeln«, sagte irgendjemand sotto voce.
    »Schluss mit dem Scheiß, Gentlemen!«, verlangte Furness scheinbar streng. Sie wandte sich an McLanahan. »Entschuldigen Sie diese Bemerkung, Sir. Meine Leute sind etwas gereizt. Wir haben in letzter Zeit viele Untersuchungen über uns ergehen lassen müssen und im Mittelpunkt unerwünschter Aufmerksamkeit gestanden ...«
    »Ja, natürlich - wegen einer toten Besatzung und eines rauchenden Kraters im Wüstenboden«, sagte Patrick. Auf einmal lächelte niemand mehr, und die geflüsterten Bemerkungen verstummten. Stattdessen wurde er feindselig angestarrt. Er sah sich um und fügte hinzu: »Gut, dass Sie den Unfall und seine Aufarbeitung ernst nehmen.«
    »Selbstverständlich tun wir das. Aber man kann Männern nicht einfach befehlen, den Tod von Kameraden zu vergessen, General«, stellte Rebecca fest. »Das braucht seine Zeit. Sie müssen bitte verstehen, dass diese Einheit in letzter Zeit viel durchgemacht hat.
    Und jeder von uns geht mit Trauer unterschiedlich um.«
    »Ja, ich verstehe. Nun, vielleicht kann ich etwas dazu beitragen, Sie auf andere Gedanken zu bringen, Oberstleutnant. Ich bin hier, um eine neuerliche Eignungsprüfung vorzunehmen.«
    Furness runzelte verständnislos die Stirn. »Ja, Sir«, sagte sie förmlich, ohne Zustimmung oder Ablehnung erkennen zu lassen.
    »Wir können einen Orientierungsflug für Sie ansetzen. Major Seaver ist im Augenblick nicht als B-1B-Pilot qualifiziert, aber...«
    »Das weiß ich. Ich werde auch seine Qualifikation überprüfen.
    Morgen früh sind die Notfallverfahren im Simulator dran, anschließend folgt möglichst bald ein Flug.«
    »Ja, ich verstehe.« Furness' Tonfall blieb auch diesmal neutral.
    »Mir wär's lieber gewesen, wenn er diesen Flug mit jemandem aus der Nevada Air National Guard gemacht hätte. Außerdem wusste ich gern mehr über Ihre Qualifikation, Sir. Sind Sie als B-1B-Pilot qualifiziert?«
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr, nicht wahr, Oberstleutnant?«, fragte Patrick.
    Furness war sichtlich wütend, schaffte es aber, sich zu beherrschen. »Sehr gut, Sir. Nun, das wird sicher interessant.« Sie klatschte mit gespielter Begeisterung in die Hände. »Dann gibt's viel zu tun, Sir. Ich schlage vor, dass wir Sie in einem Hotel unterbringen, uns morgen früh treffen, um Seavers Papierkram durchzusehen, und...«
    »Sie scheinen nicht zu verstehen, was Sache ist, Oberstleutnant«, unterbrach Patrick sie. »Ich bin nicht nur hier, um einen Überprüfungsflug mit Seaver zu machen, und glaube, dass wir alle viel zu beschäftigt sein werden, um an Hotelzimmer zu denken.«
    »Verdammt, wozu sind Sie dann... Entschuldigung, Sir, aber wozu sind Sie dann hier?«
    Patrick griff in die Innentasche seiner Jacke und zog einen Umschlag heraus. Furness sah sofort, dass er mit dem Code A-72 beschriftet war. Sie machte große Augen, bekam kaum noch Luft und hatte das Gefühl, ihr Herz setze einen Schlag aus. Er hielt ihr den Umschlag hin. »Dies ist Ihre Benachrichtigung, Oberstleutnant, dass Ihre Staffel zweiundsiebzig Stunden Zeit hat, um Bomben ins Ziel zu bringen und danach auf einen entfernten Stützpunkt zu verlegen, um simulierte strategische Bombenangriffe zu fliegen. Die Einsatz-Zertifizierung Ihrer Staffel hat soeben begonnen. Die Uhr läuft, und ab sofort bin ich der Punktrichter.«
    » Was?«, explodierte Furness. Sie griff nach dem Umschlag, riss ihn auf. Tatsächlich enthielt er einen mit Geheim gestempelten Befehlsvordruck der Air Force, der einen Bombenangriff auf simulierte Ziele auf dem Übungsplatz Nellis im Süden Nevadas anordnete. Nach dem Angriff würde die Staffel für nicht länger als zwei Wochen auf einen ihr vorerst noch unbekannten Stützpunkt verlegt, um von diesem Flugplatz aus, der nur die notwendigsten Einrichtungen bot, Tag und Nacht weitere Bombenangriffe zu fliegen. »Das muss ein Witz sein!«, rief die Staffelchefin. »Ich kenne Sie überhaupt

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