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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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ICBM-Einsätzen anzugreifen, die große Teile der feindlichen Luftabwehr ausgeschaltet hätten. Aber wenn das stimmt, warum haben B-52 und B-1B und F-111 und sogar Stealthbomber B-2 dann angefangen, tief zu fliegen? Weil wir unabhängig davon, ob erst ein ICBM-Schlag erfolgt ist und wir Jagdschutz haben oder nicht, jedes Ziel angreifen, jede Luftabwehr ausschalten können sollten.
    Das können wir auch - aber dazu brauchen wir bessere Waffen. Geben Sie uns Abwurflenkwaffen wie die JSOW, SLAM oder TSSAM, damit wir unterwegs auftretende Gefahren selbst bekämpfen können; praktisch wäre auch eine Abschussvorrichtung EA-6 oder F-16CJ für Lenkwaffen HARM. Oder geben Sie uns Bomben mit Infrarot- oder Fernsehsteuerung, dann können wir Ziele so wirksam bekämpfen wie F-15E oder F-16 Block 50. Die B-1B kann das alles. Wir können vier oder fünf verschiedene Waffen gleichzeitig tragen. Ich vermute, dass es politisch korrekt ist, Jäger zu bauen und Flugzeugträger einzusetzen. Aber unsere Ausbildung ist auf dem Stand der siebziger und achtziger Jahre stehen geblieben. Dabei sollten wir so üben, wie wir eines Tages kämpfen würden.«
    Patrick nickte, weil ihm gefiel, wie diese Frau argumentierte. Er wusste, dass er auf dem richtigen Weg war - er wusste, dass die Besatzungen seinen Plan akzeptieren würden. Jetzt musste er nur noch dafür sorgen, dass sein Plan funktionierte, und ihn geschickt propagieren, damit er genehmigt wurde.
    »Was haben eigentlich alle gegen Rinc Seaver?«, fragte Patrick, um das Thema zu wechseln. »Er ist ein guter Pilot, ein guter Systemoffizier, ein gutes Besatzungsmitglied. Ist er ein Teamspieler oder mehr ein Einzelgänger?«
    »Gegen ihn persönlich hat niemand etwas«, antwortete Furness.
    »Haben Sie in Ihrer Einheit schon mal eine Besatzung und eine Maschine verloren, Sir?« Als Patrick keine Antwort gab, vermutete Rebecca, dies sei nicht der Fall. »Das bedeutet für den Zusammenhalt der Staffel eine ungeheure Zerreißprobe. Aber wir sind trotzdem Techniker, Piloten, Systemoffiziere. Wir müssen einen Grund für den Absturz finden...«
    »Sie meinen einen Sündenbock?«
    »Auch wir sind nur Menschen«, sagte Rebecca. »Vielleicht gehört zum Heilungsprozess, dass man Schuld und Verantwortlichkeit zuweist. Rinc ist der Mann, auf den sich alles konzentriert. Er hat die Maschine geflogen, er war der Kommandant, er ist ausgestiegen, er hat überlebt - alles das macht ihn schuldig. Das ist beschissen, aber so ist es nun mal.«
    »Was halten Sie von Rinc Seaver, Oberstleutnant?«
    »Das habe ich Ihnen schon gesagt. Er ist ein guter Pilot, ein guter OSO. Aber er hat das Pech gehabt, den einzigen Absturz zu überleben, den diese Staffel bei einem Übungsflug zu verzeichnen hatte. Es wird sicher einige Zeit dauern, bis seine Kameraden ihn wieder akzeptieren.« Patrick zögerte und starrte ihr forschend ins Gesicht, als habe er mehr zu hören erwartet. »Haben Sie noch etwas zu sagen, Sir, dann sagen Sie es bitte.«
    »Nein«, antwortete Patrick rasch. »Vergessen Sie's. Überhaupt kein Zusammenhang.« Da er Rinc Seaver und einige weitere Besatzungsmitglieder vor der offenen Tür herumlungern sah, als trauten sie sich nicht recht herein, wurde es Zeit, diese Diskussion zu beenden. Diese Leute bereiteten sich auf einen Einsatz vor; sie mussten Gelegenheit haben, sich ungestört auf ihre Aufgabe konzentrieren zu können. Der Raum füllte sich rasch mit Besatzungsmitgliedern und den Technikern, die an der Einsatzbesprechung teilnahmen.
    Furness begann auf die Minute pünktlich; sie brummte einem Piloten fünf Dollar Strafe auf, weil er erst aufkreuzte, als sie die Tür schließen ließ, funkelte ihn warnend an und begann:
    »Dies ist die erste Einsatzbesprechung für Aces Two -Zero mit zwei Maschinen.« Sie legte die erste Folie eines kleinen Stapels auf den Overheadprojektor. »Wir sind vollzählig. Ich führe die Rotte, und Rodeo ist mein Stellvertreter in Aces Two -One. Wir fliegen den ersten Angriff bei der Einsatz-Zertifizierung unserer Staffel.
    Jetzt die Nachrichtenlage.«
    Ein Sergeant vom Nachrichtendienst stand auf und legte seine erste Folie auf den Projektor. Sie war mit Vertraulich (Szenario nicht geheim) gekennzeichnet. »Guten Morgen, Ladies und Gents«, sagte er. »Das Folgende ist als ›vertraulich‹ eingestuft und bezieht sich auf einen fiktiven Übungsplan; wer sich für die tatsächlichen Gegebenheiten interessiert, kann sich bei uns informieren.
    Vor zwei Tagen hat die

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