Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
zurück und warten auf die Zuweisung von Folgezielen über SATCOM. Diese Ziele greifen wir mit JDAM aus mittleren oder großen Höhen an. Dabei kann es sich um alle möglichen Ziele tief in Nord-Kimchee oder auch in Süd-Kimchee handeln. Ihr bombardiert möglichst viele davon und zieht euch dann auf unseren vorgeschobenen Stützpunkt zurück.
    Für diese Übung ist unser vorgeschobener Stützpunkt die Tonopah Air Force Base in Nevada«, fuhr Rebecca fort. »Waffenmeister, Bauabteilung und Stabsgruppe haben bereits dorthin verlegt. Sobald ihr gelandet seid, ladet ihr Mark 82 und CBU-89 nach, bezieht die Ruheräume und haltet euch für neue Einsätze bereit.«
    » Was!«, rief John Long aus, während ein überraschtes Murmeln durch den Raum ging. »Wir sollen Einsätze von einem Stützpunkt ohne Einrichtungen fliegen?«
    »Keine Diskussion!«, wehrte Furness kühl ab. »Ich weiß, dass das nicht die übliche Ausgangslage ist. Normalerweise überlassen wir unsere Maschinen einer vorgeschobenen aktiven Einheit, die sich bereits auf einem Stützpunkt eingerichtet hat. Nun, diesmal läuft's eben anders. In Tonopah sind wir ganz auf uns allein gestellt - mit unserer Ausrüstung, unseren Ersatzteilen, unseren Flugzeugen, unserem Stab, unserer Planung. Wir müssen damit rechnen, bis zu zehn Tage im Einsatz zu sein, also habt ihr hoffentlich eure Zahnbürste dabei — und habt euch liebevoll von eurem Schatz verabschiedet, denn so schnell seht ihr ihn nicht wieder.«
    Rebecca deutete auf die Aufgaben, die sie auf das Flipchart geschrieben hatte. »Hier ist euer Job, hier ist der Zeitplan. Wir treffen uns in einer halben Stunde zu einer ersten Bestandsaufnahme.« Sie machte eine Pause und sah zu Patrick hinüber. »Ihr wisst vermutlich alle, dass in Rodeos Maschine ein Überprüfer mitfliegt. General McLanahan ist sein Kopilot, deshalb dürfte er gegen SAMs immun sein, nicht wahr, Sir?« Patrick äußerte sich nicht dazu. »Denkt daran, dass die Sicherheitsbestimmungen für Friedenszeiten gelten«, schloss Furness. »Wir fliegen streng nach Vorschrift. Noch Fragen?« Niemand meldete sich. »Also los!«
    Als die anderen zum Ausgang hasteten, legte Rinc Seaver mehrere Papierstapel auf den Tisch vor Furness und begann einzelne Punkte auf dem Flipchart abzuhaken. »Was soll das, Rodeo?«, fragte die Staffelchefin.
    »Bin schon mit allem fertig«, antwortete Seaver.
    »Was? Wie denn? Ich bin selbst erst vor einer Stunde benachrichtigt worden.«
    »Ich weiß seit einer Stunde Bescheid«, sagte Rinc, »und bin mit meiner Planung fertig. Zielberechnungen aus dem Computer, Anflugsimulationen, Gefahrenabschätzung, Sonnenstand, Geländeanalyse - alles schon da. Ich brauche bloß noch die neueste Nachrichtenlage, damit ich sie im Flugplan berücksichtigen kann.«
    Furness wirkte äußerst irritiert. Sie sah zu McLanahan auf, der sofort begriff und ebenfalls den Raum verließ. Sobald er außer Hörweite war, fauchte Rebecca: »Ich kann nur hoffen, dass du die Ruhezeit eingehalten hast, Rinc.«
    »Deines Wissens schon«, antwortete Rinc gelassen. Furness schien kurz davor zu sein, in die Luft zu gehen. »Immer mit der Ruhe, Beck. Der General war bereits auf dem Vorfeld. Als ich zum Gefechtsstand unterwegs war, habe ich Heels aus der Küche kommen gesehen - also ist sie auch vor fünf Uhr auf dem Platz gewesen.« Hauptmann Annie »Heels« Dewey, eine der insgesamt vier Frauen, die in der 111th Bomb Squadron flogen, war bei diesem Einsatz als Rebeccas Kopilotin eingeplant. »Ich bin um fünf nach fünf im Gefechtsstand gewesen, um mir ein Exemplar des Einsatzbefehls abzuholen. Dort habe ich gehört, dass du dir schon eines geholt hattest - zwanzig Minuten vor mir. Lass mich wissen, wann du dir selbst einen Anschiss verpasst... das möchte ich miterleben.«
    Rinc trat dichter an Furness heran, sah ihr in die Augen und fügte halblaut hinzu: »Dies ist mein Flug, mit dem ich mich wieder qualifizieren will, Beck, meine erste Überprüfung, seit ich meine Besatzung und meine Freunde verloren habe. Lass mich diese Sache allein durchstehen. Mach deine Arbeit, und lass mich meine machen, dann werden wir sehen, ob ich's schaffe, meine Schwingen zu behalten. Schaffe ich's nicht, verschwinde ich von hier.«
    »Niemand will, dass du durchfällst, Rinc.« Sie fügte etwas leiser hinzu: »Vor allem ich nicht. Aber wir stehen alle unter Druck.
    Wir müssen's so machen, wie wir's immer machen: nach Vorschrift und gemeinsam.« Aber sie merkte, dass Rinc ihr

Weitere Kostenlose Bücher