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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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er einen Bericht über die sich verschlechternde Lage Nordkoreas verfolgte. Hilf deinem Feind, selbst wenn er kein anderes Ziel hat, als dich zu vernichten? Oder trug Südkorea auf naive Weise zum eigenen Untergang bei, indem es seinen Erzfeind mit dem Nötigsten versorgte? Nach jeder Enttarnung eines Spionagerings oder Entdeckung eines Tunnels durch die Entmilitarisierte Zone ve rstärkte Südkorea seine Hilfe für den Norden. Als vor drei Jahren die dortige Stadt Wonsan durch eine Kernwaffe in Trümmer gelegt worden war - offenbar durch China, das die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit von seinem Versuch, Taiwan zu erobern, hatte ablenken wollen -, hatte Südkorea Geld und Baumaschinen für den Wiederaufbau zur Verfügung gestellt.
    Patrick ging in den Raum für Einsatzbesprechungen zurück und studierte den Ablaufplan, den Furness auf die Flip-Chart geschrieben hatte. Er stammte aus einem der vielen Ringordner, die hier in allen Dienstzimmern auflagen und Anweisungen für alle vorkommenden Aufgaben von der Feuerwache bis zur Mobilmachung enthielten. »Gute Idee«, meinte Patrick, während er in dem Ringordner blätterte. »So läuft die Einsatzbesprechung von selbst - hier steht alles drin.«
    »Ich will nicht bei jedem Einsatz das Rad neu erfinden müssen«, sagte Furness. »Das Schema bleibt immer gleich - also gibt's keine Überraschungen. Und lässt man versehentlich etwas aus, merkt es immer jemand.«
    Jede Etappe des bevorstehenden Einsatzes war auf die Minute genau festgelegt: Beginn der Einsatzbesprechung, allgemeine Informationen, Nachrichtenlage, Zwischenabgleich, Formationseinweisung, Masseneinweisung, Besatzungseinweisung, Zeitvorgaben, Kontrolle der Rettungsmittel, Wetter- und NOTAM-Informationen, Flugplanaufgabe, Busabfahrten, Ankunft am Flugzeug, Vorflugkontrolle und genau festgelegte Zeiten für den Empfang der Startfreigabe, das Anlassen der Triebwerke, das Rollen und den Start. Jeder Angehörige der Staffel hatte einen bestimmten Job - für alle Aufgaben von der Vorbereitung der Flugpläne über die Bestimmung des Sonnenstands bei Luftbetankungen und Bombenangriffen bis zur Zusammenstellung von Lunchpaketen war irgendjemand zuständig. Der oder die Verantwortliche würde in diesen Raum zurückkommen, dem Rottenführer seinen Papierkram zum Abzeichnen vorlegen und die nächste Aufgabe in Angriff nehmen.
    Für Patricks Auftrag, der ebenfalls auf dem Flipchart stand, genügte eine einzige Zeile: »Seaver auf Herz und Nieren prüfen.«
    In diesem Augenblick kam Rinc Seaver in den Besprechungsraum. »Morgen, General, Oberstleutnant«, sagte er förmlich. Furness gab keine Antwort.
    »Die Notverfahren im Simulator haben Sie tadellos hingekriegt, Major«, stellte Patrick fest. Er hatte beschlossen, Seaver im Simulator mit verhältnismäßig anspruchsvollen Aufgaben zu testen, um zu sehen, wie er mit Stress zurechtkam. Am liebsten hätte er versucht, den schicksalhaften Einsatz in Fallon zu reproduzieren, um zu sehen, ob es auch andere Möglichkeiten gegeben hätte.
    Aber wie er Furness und den anderen erklärt hatte, war er nicht hier, um den Absturz zu untersuchen. »Mir gefällt, wie Sie den Funkverkehr und die Checklisten delegieren. Das beweist gute Crewkoordination, gutes Situationsbewusstsein.«
    »Danke, Sir.«
    »Ich finde, Sie sind etwas zu aggressiv gewesen«, sagte Furness.
    Auf Patricks Wunsch war Rebecca Furness auf dem Sitz des Überprüfers »mitgeflogen«, während zwei Systemoffiziere als DSO und OSO füngiert hatten, weil das Terrainfolgesystem im Simulator nur funktionierte, wenn auch die zweite Kabine in Betrieb war. Er hatte Furness auch gebeten, Seavers schriftlichen Test auszuwerten. »Wozu nach CITS-Codes und dem vollständigen Text der Technischen Anweisung fragen?«, fuhr sie fort. »So was lenkt unnötig ab. Sie haben mit zu vielen Bällen gleichzeitig jongliert.«
    Rinc sah zu Patrick hinüber, der zustimmend nickte. »Sie hat Recht«, erklärte er Seaver. »Sie beherrschen Ihr Zeug, aber Sie waren der Crew bei ihrer systematischen Fehlersuche immer ein paar Schritte voraus, und das wirkt störend. Sie hätten sich ganz darauf konzentrieren sollen, Ihren schwer beschädigten Bomber zu fliegen.« Er wandte sich an Furness. »Gut erkannt, Oberstleutnant. Irgendwas für mich?«
    »Sie sind etwas eingerostet, kennen die hiesigen Verfahren nicht allzu gut und reden nicht genug«, antwortete Furness. »Aber Sie haben Ihre Aufgabe gelöst und die beschädigte Maschine sicher

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