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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Halbinsel.
    Deshalb musste Sunan ausgeschaltet werden.
    Zur befohlenen Zeit tauchten die Klein-U-Boote aus dem tiefen Schlick auf und liefen mit kleinster Fahrt, bei der sie eben noch steuerbar waren, auf die Küste zu. In Sehrohrtiefe - bei diesen kleinen Fahrzeugen waren das etwa zwei Meter - öffneten sich bei allen Yugos Decksluken. Jeweils acht Kampfschwimmer tauchten auf, signalisierten einander, dass alles in Ordnung war, und schwammen zu ihrem Ziel davon. Die Decksluke eines der Klein-U-Boote ließ sich nicht wieder schließen, also musste das Fahrzeug versenkt werden. Seiner Besatzung blieb nichts anderes übrig, als an Land zu schwimmen, um zu versuchen, sich dort zu verstecken oder sich allein zu den eigenen Linien durchzuschlagen. Bei diesem Geheimunternehmen gab es keinen Rettungsplan für Soldaten, die in Nordkorea gestrandet waren.
    Der Führer der Südkoreaner schwamm mit langsamen, Kräfte schonenden Zügen, die ihn nur zum Atemholen für jeweils einige Sekunden auftauchen ließen. Er legte häufig Pausen ein, um sich zu orientieren, seine Umgebung nach Gefahren abzusuchen und seine Leute zu kontrollieren. Bei jedem Auftauchen erschien als Erstes die Mündung seiner Maschinenpistole Heckler & Koch MP5K über der Wasseroberfläche.
    Die 48 Kampfschwimmer des Teams brauchten ungefähr 20 Minuten, um den Pier zu erreichen, an dem sie an Land gehen sollten. Sie verstauten ihre Schwimmausrüstung in schwarzen Nylonsäcken, die sie unter Wasser an die Dückdalben banden, stiegen eine Leiter hinauf, die aus dem Wasser herausführte, um ins Gitterwerk des Piers zu gelangen, und kamen so an Land. Dort fanden sie einen dunklen, abgeschiedenen Platz zwischen zwei geräuschvoll arbeitenden Lüftergruppen und machten Halt, um zu rasten. Während ihr Führer sich über Satellitentelefon bei seiner Befehlsstelle meldete, begannen die Männer, die mitgeführte Ausrüstung zu verteilen.
    Zwölf Kommandos hatten wasserdichte Behälter mit Waffen für das gesamte Team transportiert. Jeder Mann war mit einer vor der Brust getragenen Maschinenpistole, zu der fünf lange Reservemagazine gehörten, und einer 9-mm-Pistole SIG Sauer P226 in einem Schulterhalfter bewaffnet. Die Magazine mit je 30 Schuss und der Schalldämpfer seiner MP steckten in sechs Koppeltaschen.
    Zwölf weitere Kommandos, jeweils zwei pro Gruppe, transportierten die elektronische Ausrüstung, unter anderem Zielmarkierungen, Fernzünder und Nachtsichtbrillen. Zwei Männer trugen Funkgeräte, zwei weitere jeweils eine Sanitätsausrüstung. Sechs Kommandos dienten als »Lastesel« für den Transport der Sprengmittel: Plastiksprengstoff, vorgeformte Hohlladungen, Schützenminen, Brandsätze, Zündschnur, Zündkapseln und Zeitzünder.
    Sobald die Ausrüstung verteilt und kontrolliert, der Zeitplan nochmals durchgesprochen und das Ziel auf den Karten identifiziert und mit der Umgebung verglichen war, setzte das Team sich in Marsch.
    Tatsächlich bestand Sunan aus einem Konglomerat mehrerer Stützpunkte, die über den größten Teil des Westens der Provinz Namdo verstreut waren. In Friedenszeiten waren alle diese Einrichtungen unabhängig und wurden von verschiedenen Teilstreitkräften verwaltet. Zwei Stoßtrupps trennten sich von dem südkoreanischen Team mit dem Auftrag, an mehreren wichtigen Zielen auf dem Stützpunkt, darunter den Frühwarn- und Feuerleitradaren, Fla-Raketenstellungen und den Scud-B-Stellungen, Sprengladungen und elektronische Zielmarkierungen anzubringen. Eine weitere Gruppe erhielt den Auftrag, Sprengladungen anzubringen, die von den eigentlichen Zielen ablenken und in anderen Teilen des Stützpunkts Panik und Verwirrung auslösen würden.
    Hauptziel des südkoreanischen Kommandounternehmens war jedoch die Befehls- und Koordinierungszentrale. Die restlichen drei Gruppen, 24 hoch qualifizierte Elitesoldaten, bewegten sich lautlos auf dieses wichtige Ziel zu.
    Die BKZ bestand aus einem weitläufigen, über 40 Hektar großen Areal, in dessen Mitte sich der eintönig graue bunkerartige Bau der Zentrale erhob. Der äußere Sicherheitszaun befand sich in schlechtem Zustand und war bereits an mehreren Stellen durchbrochen worden: von umherziehenden zivilen Banden auf der Suche nach Lebensmitteln, von Bauern, die den hungernden Soldaten Reis verkaufen wollten, oder von Soldaten, die Lebensmittel aus dem Stützpunkt schmuggelten, um sie an Schwarzmarkthändler zu verkaufen. Eigenartigerweise ließ sich die äußere Sicherheitszone am besten in

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