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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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dachte, Triple-X sei paranoid. Er wollte sich doch nur über Telefon mit uns in Verbindung setzen.«
    »Er hat Phates Namen nicht erwähnt, und die Datei selbst ist verschlüsselt.« Gillette bemerkte, wie der Agent aus dem Verteidigungsministerium unruhig wurde, und sagte in seine Richtung: »Tut mir Leid, wenn ich Sie enttäuschen muss, Agent Backle, aber hier handelt es sich nicht um Standard-Zwölf, sondern nur um ein kommerzielles Verschlüsselungsprogramm.«
    »Wie funktioniert es?«, erkundigte sich Bishop.
    Gillette gab ein paar Erläuterungen zu Public-Key-Verschlüsselungsprogrammen ab, einer öffentlich zugänglichen Software, mit deren Hilfe jeder eine Nachricht kodieren kann. Der Absender mailt sie an den Empfänger, der sie wiederum mit einem eigenen Schlüssel identifizieren muss. Der Schlüssel wird dem Empfänger normalerweise persönlich oder am Telefon mitgeteilt – niemals online, wo er ja abgefangen werden könnte. »Hat jemand eine Nachricht von Triple-X erhalten?«, wandte sich Gillette an das gesamte Team. »Wir brauchen den Schlüssel, sonst können wir seine Mail nicht lesen.«
    Aber niemand hatte einen Anruf des Hackers entgegengenommen.
    »Haben Sie seine Nummer?«, fragte Gillette Bishop.
    Der Detective verneinte. Als der Hacker zuvor wegen Phates Mail-Adresse angerufen hatte, war auf dem Display von Bishops Apparat lediglich die Anzeige erschienen, dass er von einem öffentlichen Fernsprecher anrief.
    »Vielleicht ist der Schlüssel unterwegs. Viele Leute schicken ihn per Boten an den Empfänger.« Gillette warf einen Blick auf das Verschlüsselungsprogramm. Dann lachte er und sagte: »Jede Wette, dass ich es geknackt habe, bevor der Schlüssel eintrudelt?« Er schob eine Disk mit seinen Hacker-Tools in den Rechner und lud sich ein Entschlüsselungsprogramm herunter, das er vor einigen Jahren geschrieben hatte.
    Linda Sanchez, Tony Mott und Shelton hatten die wenigen Seiten durchgesehen, die Gillette aus Phates »Aktuellen Projekten« vom Bildschirm ausgedruckt hatte, bevor der Killer den Download unterbrochen und die Dateien kodiert hatte.
    Mott befestigte die Seiten mit Klebeband an der Tafel, und das Team versammelte sich im Halbkreis drum herum.
    »Jede Menge Angaben zu Verwaltung, Hausmeister, Sicherheitsdienst, Lebensmittellieferanten, Personal, Lohnbuchhaltung«, sagte Bishop. »Hört sich an, als hätte er es auf eine größere Firma abgesehen … er hat alles ausspioniert und besitzt ausführliche Unterlagen über die Gebäude, die Tiefgaragen und die Fluchtwege.«
    »Seht mal, die letzte Seite«, sagte Mott. »›Medizinische Dienste‹.«
    »Ein Krankenhaus«, stieß Bishop hervor. »Er hat es auf ein Krankenhaus abgesehen.«
    »Passt in das Muster«, bemerkte Shelton. »Hohe Sicherheitsvorkehrungen und viele potenzielle Opfer.«
    Nolan nickte. »Es passt zu seinem Profil, seiner Vorliebe für Herausforderungen und zu seiner Spielernatur. Und er kann sich als alles Mögliche ausgeben: als Arzt, Krankenschwester oder Hausmeister. Hat jemand eine Ahnung, welches Krankenhaus er sich ausgesucht hat?«
    Doch niemand fand einen Hinweis auf eine bestimmte Einrichtung.
    Bishop zeigte auf einen Absatz auf einem der Ausdrucke.
    CSGEI Claims ID Numbers-Unit 44
    »Irgendwas daran kommt mir bekannt vor.«
    Unter den Worten stand eine lange Liste von Zahlen, bei denen es sich offenbar um Sozialversicherungsnummern handelte.
    »CSGEI«, sagte Shelton nickend und kramte in seinem Gedächtnis. »Doch, das habe ich schon mal gehört.«
    Auf einmal platzte Linda Sanchez heraus: »Klar doch, ich weiß es! Das ist unsere Versicherung – die Versicherungsgesellschaft für Regierungsangestellte. Das da müssen die Versicherungsnummern von Patienten sein.«
    Bishop nahm den Hörer ab und rief die Zentrale der CSGEI in Sacramento an. Er erklärte einem Sachbearbeiter, was sein Team entdeckt hatte, und erkundigte sich, was diese Information besagte. Er hörte zu, nickte und hob den Blick. »Es handelt sich um in letzter Zeit eingegangene Ansprüche von Regierungsangestellten hinsichtlich ihrer medizinischen Versorgung.« Dann wandte er sich noch einmal an seinen Gesprächspartner am Telefon: »Was bedeutet Unit 44?«
    Er lauschte. Kurz darauf zog er die Stirn kraus und sah sein Team verdutzt an. »Unit 44 ist die Polizei … das Büro San Jose. Das sind wir. Die Information ist geheim … Wie ist Phate in ihren Besitz gekommen?«
    »Herrgott«, murmelte Gillette. »Fragen Sie, ob die Daten im ISLEnet

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