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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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auf und sagte: »Modell Troubadour«, blätterte zum Grundriss dieser Ausführung weiter und zeigte ihn seinem Stellvertreter, einem jungen Burschen mit Bürstenschnitt und humorlosem, militärischem Gebaren.
    Wyatt Gillette warf einen Blick in den Katalog und las den unter dem Grundriss abgedruckten Werbespruch.
Troubadour … Das Traumhaus, das Ihnen und Ihrer Familie auch in Zukunft alles bietet.
    »Alles klar, Sir«, sagte Johnsons Stellvertreter. »Wir haben im Erdgeschoss je eine Tür nach vorne und nach hinten raus. Im ersten Stock eine Tür zur hinteren Terrasse. Keine Außentreppe, aber nur gut drei Meter hoch. Da könnte er lässig runterspringen. Keine seitlichen Eingänge. Die Garage hat zwei Türen, eine, die ins Haus führt, in die Küche, die andere nach hinten in den Hof. Ich würde sagen, wir gehen an drei Stellen rein. Überraschungsangriff.«
    Linda Sanchez meldete sich zu Wort: »Trennen Sie ihn sofort von seinem Computer. Er darf nichts mehr eingeben, denn damit könnte er den Inhalt der Festplatte innerhalb von Sekunden vernichten.«
    »Verstanden«, nickte der Stellvertreter.
    »Team Abel geht vorne rein«, sagte Johnson, »Team Baker hinten, Charlie durch die Garage. Postieren Sie zwei Leute von Charlie in der Nähe der Terrasse, falls er doch einen Satz macht.« Er blickte auf und zupfte an dem goldenen Kreolenring in seinem linken Ohrläppchen. »Na schön. Auf zur Großwildjagd.«
    Gillette, Shelton, Bishop und Sanchez trabten zu den Crown Victorias zurück und fuhren ebenfalls zur Siedlung, wo sie außer Sichtweite von Phates Haus neben den Kleinbussen der Einsatzteams parkten. Agent Backle folgte ihnen wie ein Schatten. Sie sahen, wie sich die Teams rasch im Gelände verteilten und geduckt hinter Bäumen und Büschen in Deckung gingen.
    Bishop wandte sich an Gillette und überraschte den Hacker, indem er ihm förmlich die Hand schüttelte. »Was auch passiert, Wyatt, ohne Sie wären wir niemals so weit gekommen. Nicht viele Menschen hätten ein solches Risiko auf sich genommen und so geschuftet wie Sie.«
    »Allerdings«, sagte Linda Sanchez. »Den sollten wir uns warm halten.« Sie sah Gillette mit ihren großen braunen Augen an. »He, falls Sie mal einen Job brauchen, sollten Sie sich unbedingt bei der CCU bewerben.«
    Diesmal schien Bob Shelton fast so weit, sich ihrer Ansicht anzuschließen, aber dann stieg er aus dem Wagen und gesellte sich zu einem Haufen Zivilpolizisten, die er zu kennen schien.
    Gillette überlegte, wie er Bishop antworten könnte, doch ihm fiel absolut nichts ein. Also nickte er nur.
    Alonso Johnson kam zum Wagen. Bishop ließ die Scheibe herunter. »Die Aufklärung kriegt immer noch keinen Blick nach drinnen, und unser Mann hat die Klimaanlage voll aufgedreht, da können auch die Infrarotscanner nichts erkennen. Sitzt er noch an seinem Computer?«
    Bishop rief Garvy Hobbes an und gab die Frage weiter. »Jep«, lautete die Antwort des Cowboys. »Das Cellscope registriert seine Übertragungstätigkeit immer noch.«
    »Gut«, meinte Johnson. »Besser, er ist schön abgelenkt, wenn wir zu Besuch kommen.« Dann sprach er in sein Mikrofon: »Straße absperren.«
    Die Beamten schickten mehrere Autos zurück, die auf der Alta Vista heranfuhren, und winkten eine direkte Nachbarin von Phate, eine weißhaarige Frau, die gerade mit ihrem Ford Explorer aus der Garage zurückstieß, in eine andere Richtung, weg vom Haus des Mörders. Drei Jungs scherten sich nicht um den Regen und vollführten fröhlich ihre Kunststückchen auf scheppernden Skateboards. Zwei Beamte in Shorts und kurzen Hemden schlenderten auf sie zu und geleiteten sie unauffällig außer Sichtweite.
    Das ruhige Vorstadtsträßchen war abgesichert.
    »Sieht gut aus«, meinte Johnson und lief gebückt auf das Haus zu.
    »Am Ende läuft es immer darauf hinaus …«, murmelte Bishop leise.
    Linda Sanchez hörte es trotzdem und sagte: »Sie treffen den Nagel mal wieder auf den Kopf, Boss.« Dann wies sie mit dem Daumen in Richtung Tony Mott, der gemeinsam mit einem Trupp Sondereinsatzkräften hinter einer Hecke auf der Grenze zu Phates Grundstück kniete, und ergänzte mit heiserer Stimme: »Der Junge soll bloß aufpassen, dass ihm nichts passiert.«
    Gillette hörte keinen dieser Kommentare. Plötzlich stürmten die SWAT-Leute aus ihren Verstecken hervor und rannten auf das Haus zu.
    Es knallte dreimal laut. Gillette zuckte zusammen.
    »Spezialkaliber«, erklärte Bishop. »Damit werden die Türschlösser

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