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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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ich in der Bücherei benutzt habe, wissen Sie, diejenige, die Ihre Leute mitgenommen haben, war völlig in Ordnung … bis vor zwei oder drei Wochen. Damals ist echt was absolut Abgefahrenes passiert. Ich hab ständig diese ›Fatal Conflict Errors‹ gekriegt, die Kiste steckte immer wieder fest.«
    »›Fatal Errors‹?«, fragte Gillette erstaunt. Sein Blick wanderte zu Patricia Nolan, die verwundert den Kopf schüttelte, eine dicke Haarsträhne, die über ein Auge gerutscht war, zur Seite strich und sie sich geistesabwesend um den Finger drehte.
    Bishop sah von einem zum anderen. »Jetzt macht schon. Dürfte ich den Rest von uns um eine Erklärung bitten? Was hat das zu bedeuten?«
    »Normalerweise erhält man solche Meldungen, wenn der Rechner versucht, mehrere Aufgaben auf einmal zu erledigen, und damit nicht klarkommt«, erläuterte Nolan. »Etwa ein Spreadsheet erstellen und gleichzeitig im Internet herumsurfen und dabei E-Mails abrufen.«
    Gillette nickte bestätigend. »Aus diesem Grund haben Firmen wie Microsoft und Apple ihre neuen Betriebssysteme entwickelt, die es einem erlauben, mehrere Programme gleichzeitig laufen zu lassen. Und deshalb kommen diese ›Fatal Errors‹ auch so gut wie nicht mehr vor.«
    »Ich weiß«, sagte der Junge. »Deshalb kam es mir ja so abgefahren vor. Ich hab versucht, die gleichen Programme auf einer anderen Kiste laufen zu lassen, auf einer, die noch nicht online gewesen ist. Komischerweise ließen sich diese Fehlfunktionen dort nicht hervorrufen.«
    Tony Mott, der genau zugehört hatte, meinte: »Ei ei ei … Trapdoor hat einen Fehler.«
    Gillette nickte dem Jungen zu. »Gut gemacht, Jamie. Ich glaube, das ist der Durchbruch, auf den wir gewartet haben.«
    »Wie denn das?«, fragte Bishop. »Das kapier ich nicht.«
    »Wir brauchen doch die Fabrikationsnummern von Phates Handy … um ihn ausfindig zu machen.«
    »So weit kann ich folgen.«
    »Mit ein wenig Glück können wir ihn damit packen.« An den Jungen gewandt, sagte Gillette: »Weißt du noch, an welchen Tagen und zu welcher Zeit deine Kiste lahm gelegt wurde?«
    Der Junge blätterte in seinem Notizbuch und zeigte Gillette eine Seite. »Gut.« Er nickte und sagte zu Tony Mott: »Rufen Sie Garvy Hobbes an und stellen Sie ihn auf den Freisprechapparat.«
    Mott tat, wie ihm geheißen, und kurz darauf standen sie mit dem Sicherheitschef von Mobile America in Verbindung.
    »Hallöchen«, rief Garvy Hobbes. »Haben wir jetzt eine Spur zu unserem Bösewicht?«
    Gillette sah Bishop an, der den Hacker mit einer Handbewegung bremste. »Das ist neumodische Polizeiarbeit. Übernehmen Sie.«
    »Probieren Sie das mal, Garvy«, sagte der Hacker. »Ich gebe Ihnen vier genaue Tage plus Uhrzeiten durch, an denen eines Ihrer Handys für jeweils ungefähr sechzig Sekunden ausgefallen ist und dann, nachdem es wieder funktionierte, die gleiche Nummer noch einmal angerufen wurde. Können Sie diesen Anschluss für uns ausfindig machen?«
    »Hm. Das ist mal was Neues, aber ich probier’s gern aus. Wie lauten die Daten?«
    Gillette gab sie durch, und Hobbes sagte: »Bleiben Sie dran, ich melde mich gleich wieder.«
    Der Hacker erklärte dem Team, was er tat: Als Jamies Rechner sich aufhängte, musste der Junge die Maschine neu starten, um wieder online gehen zu können. Das dauerte ungefähr eine Minute und bedeutete andererseits, dass die Verbindung zu Phates Handy unterbrochen wurde und damit auch der Anruf des Killers so lange unterbrochen war, bis er seinerseits seine Maschine neu gestartet und erneut Verbindung mit Jamies Rechner aufgenommen hatte. Wenn man nun das Handy ausfindig machte, dessen Verbindung genau zu den angegebenen Zeiten unterbrochen und wieder aufgenommen worden war, wusste man, dass es sich um Phates Gerät handelte.
    Fünf Minuten später meldete sich der Sicherheitsspezialist zurück. »Macht echt Spaß«, gab Hobbes froh gelaunt durch. »Ich hab sie.« Um gleich darauf mit einer Art verstörter Ehrfurcht in der Stimme hinzuzufügen: »Nur komisch, dass die ESN und die MIN nicht zugeteilt sind.«
    Gillette erklärte: »Garvy meint, dass Phate sich in eine abhörsichere, nichtöffentliche Verbindung gehackt und die Nummern gestohlen hat.«
    »Bisher hat es keiner geschafft, unser Mainboard zu knacken. Dieser Kerl ist ’ne ganz besondere Nummer, das kann ich Ihnen flüstern.«
    »Was Sie nicht sagen«, murmelte Frank Bishop.
    »Benutzt er das Gerät immer noch?«, wollte Shelton wissen.
    »Seit gestern hat er nicht

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