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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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rausgeschossen.«
    Gillette spürte, wie seine Handflächen schweißnass wurden. Er schaukelte auf den Ballen, hielt den Atem an, wartete auf Schüsse, Explosionen, Schreie, Sirenen …
    Bishop hingegen stand reglos da, den Blick konzentriert auf das Haus gerichtet. Falls er unter besonderer Anspannung stand, war ihm das nicht anzumerken.
    »Na los, na los«, murmelte Linda Sanchez. »Was ist denn?«
    Lange Sekunden der Stille, bis auf das hohle Trommeln des Regens auf dem Autodach.
    Als das Funkgerät im Wagen zu knacken und zu knistern anfing, kam das Geräusch so unerwartet, dass alle erschrocken zusammenzuckten.
    »Gruppenführer Alpha an Bishop. Hören Sie mich?«
    Bishop schnappte sich das Mikro. »Schieß los, Alonso.«
    »Frank«, sagte die Stimme. »Er ist nicht hier.«
    »Was?«, fragte der Detective entgeistert.
    »Wir suchen gerade das ganze Haus ab, aber allem Anschein nach ist unser Vogel ausgeflogen.«
    »Verfluchte Scheiße!«, zischte Shelton.
    »Ich bin im Esszimmer«, fuhr Johnson fort. »Sieht aus wie sein Büro. Hier steht eine Büchse Mountain Dew, noch kalt. Und der Körperwärmedetektor zeigt an, dass er noch vor fünf bis zehn Minuten hier auf dem Stuhl vor dem Computer gesessen hat.«
    »Aber er muss da drin sein, Al«, rief Bishop geradezu verzweifelt. »Wo soll er sonst sein? Er muss sich irgendwo versteckt haben. Schaut in allen Schränken nach! Und unter dem
Bett

    »Frank, unser Infrarot zeigt nichts an, nur seinen Geist auf dem Schreibtischstuhl.«
    »Wie soll er denn rausgekommen sein?«, fragte Sanchez.
    »Wir suchen weiter.«
    Bishop sackte förmlich in sich zusammen. Auf seinem habichtartigen Gesicht zeichnete sich ohnmächtige Verzweiflung ab.
    Zehn Minuten darauf meldete sich der Einsatzleiter abermals über Funk: »Wir haben das Haus von oben bis unten durchsucht, Frank. Wenn du dir’s selbst ansehen willst, kannst du jetzt kommen.«

37 Kapitel 00100101
    Alle Räume des Hauses waren makellos sauber.
    Ganz anders, als Gillette es erwartet hatte. Die meisten Hackerbuden waren verdreckt und mit Computerteilen, Kabeln, Büchern, Handbüchern, Werkzeugen, Disketten, Schachteln mit verkrusteten Essensresten, schmutzigen Gläsern und jeder Menge anderem Müll voll gestopft.
    Phates Wohnzimmer sah aus, als wäre Martha Stewart, die TV-Superhausfrau, vor einer halben Stunde mit der Inneneinrichtung fertig geworden.
    Das CCU-Team sah sich wortlos um. Zuerst fragte sich Gillette, ob sie vielleicht das falsche Haus erwischt hatten, aber dann sah er die Fotos, auf denen fast auf allen Holloways Gesicht zu sehen war.
    »Seht mal hier«, sagte Linda Sanchez und zeigte auf einen gerahmten Schnappschuss, »diese Frau da.
Das
muss Shawn sein.« Dann schaute sie die anderen Bilder an. »Haben die
Kinder

    Shelton sagte: »Wir schicken sie gleich zum FBI, die sollen …«
    Aber Bishop schüttelte den Kopf.
    »Was denn?«, wollte der Einsatzleiter wissen.
    »Die sind nicht echt, oder?«, fragte Bishop und sah Gillette mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen an.
    Der Hacker nahm einen Rahmen in die Hand und zog das Foto heraus. Es war nicht auf das glänzende Entwicklungspapier aus dem Fotolabor gedruckt, sondern auf einem Computerfarbdrucker ausgedruckt. Er reichte Bishop das Bild, der sich die Gesichter der Leute genau betrachtete. »Die hat er sich aus dem Netz heruntergeladen oder aus einer Zeitschrift abgescannt und dann sein eigenes Gesicht hinzugefügt.«
    Auf dem Kaminsims, gleich neben einem Foto von dem glücklichen Paar in Liegestühlen neben einem Swimmingpool stand eine altmodische Großvateruhr, die ein Viertel nach zwei anzeigte. Der sich unaufhaltsam bewegende Minutenzeiger erinnerte sie daran, dass Phates nächstes Opfer – oder seine nächsten Opfer – in der Universität jeden Augenblick sterben konnte.
    Gillette ließ den Blick durch den Raum wandern. Alles, was man sich für ein sorgenfreies, nettes Leben in so einer wohlhabenden Vorstadt wünschte, war vorhanden.
    Troubadour … Das Traumhaus, das Ihnen und Ihrer Familie auch in Zukunft alles bietet …
    Huerto Ramirez und Tim Morgan hatten die Nachbarn befragt, aber keiner von ihnen konnte mit einem Hinweis dienen, der zu anderen Orten führte, mit denen Phate in Verbindung stand. »Die Nachbarn gegenüber haben erzählt, er hätte sich Gregg Warren genannt«, berichtete Ramirez. »Er hat gesagt, seine Familie würde zum Ende des Schuljahres nachkommen.«
    »Wir wissen, dass er sich als nächstes Opfer wahrscheinlich

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