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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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sie. »Woher weißt
    du das mit New York?«
    »Tu’s nicht, Elana. Bleib hier. Gib mir noch eine …«
    »Woher?«, blaffte sie. Gillette senkte den Blick auf den Verandaboden, auf die Spritzer der Regentropfen auf der grauen Schutzfarbe. »Ich hab deinen Online Account geknackt und deine E-Mail gelesen.«
    »
Was
hast du getan?« Sie ließ die Gazetür wieder zufallen, drehte sich um und starrte ihm ins Gesicht. Überschäumendes griechisches Temperament zuckte über ihr hübsches Gesicht.
    Jetzt gab es kein Zurück mehr. »Liebst du diesen Ed?«, brach es aus Gillette hervor. »Willst du ihn heiraten?«
    »Es ist nicht zu fassen! Vom Gefängnis aus? Du hast dich aus
    dem Gefängnis heraus in meine E-Mail gehackt?«
    »Liebst du ihn?«
    »Das mit Ed geht dich einen Scheißdreck an! Du hast deine Chance gehabt, mit mir eine Familie zu gründen, mehr als eine, aber du hast dich dagegen entschieden. Du hast absolut kein Recht, dich über mein Privatleben zu äußern!«
    »Bitte …«
    »Nein! Wenn du’s unbedingt wissen willst: Ed und ich ziehen nach New York. Und zwar in drei Tagen. Und du kannst mich nicht davon abhalten, egal, was du tust. Auf Wiedersehen, Wyatt. Lass mich in Zukunft bitte in Frieden.«
    »Ich liebe …«
    »Du liebst niemanden«, fiel sie ihm ins Wort. »Du social engineerst die Leute, mehr nicht.«
    Dann ging sie ins Haus und machte leise die Tür hinter sich zu.
    Gillette ging die Stufen hinunter, zurück zu Bishop.
    »Welche Telefonnummer hat die CCU?«, fragte er.
    Bishop nannte sie ihm, und der Hacker borgte sich einen Kugelschreiber. Er notierte die Nummer auf der Patentbeschreibung und ergänzte sie um die Worte: Bitte ruf mich an. Dann wickelte er das Blatt um die Platine und schob alles zusammen in den Briefkasten.
    Bishop führte ihn den nassen, glitschigen Gehweg hinunter, ohne auf das einzugehen, was er soeben auf der Veranda mit angehört hatte.
    Als die beiden sich dem Crown Victoria näherten, der eine in absolut gerader Haltung, der andere mit dem charakteristischen Schlurfen, tauchte ein Mann aus der Dunkelheit der gegenüberliegenden Straßenseite von Elanas Haus auf.
    Er war Ende Dreißig, schmal, kurz geschnittenes Haar, Schnurrbart. Gillette hätte ihn auf den ersten Blick für schwul gehalten. Er trug einen Regenmantel, aber keinen Schirm. Gillette fiel auf, dass sich die Hand des Detectives in die Nähe seiner Pistole bewegte, als der Mann näher kam.
    Der Fremde verlangsamte seinen Schritt und hielt vorsichtig einen Ausweis mit Polizeimarke und Ausweis hoch. »Ich bin Charlie Pittman, vom Santa Clara County Sheriff Department.«
    Bishop schaute sich die Marke genauer an und schien mit Pittmans Legitimation zufrieden zu sein.
    »Sie sind von der State Police?«, fragte Pittman.
    »Frank Bishop.«
    Pittmans Blick wechselte zu Gillette. »Und Sie sind …?«
    Bevor Gillette antworten konnte, fragte Bishop: »Was können wir für Sie tun, Charlie?«
    »Ich ermittle im Mordfall Peter Fowler.«
    Gillette erinnerte sich. Fowler war der Waffenhändler, der am Morgen von Phate auf dem Hacker’s Knoll ermordet worden war. Fowler und Andy Anderson.
    »Wir haben gehört, dass hier heute Abend ein Einsatz läuft, der mit unserem Fall zu tun hat.«
    Bishop schüttelte den Kopf. »Falscher Alarm. Jedenfalls nichts, was Ihnen helfen könnte. Also dann, gute Nacht.« Er wollte weiter und winkte auch Gillette mit sich, doch Pittman sagte: »Wir schwimmen bei dieser Sache gegen den Strom, Frank. Alles, was Sie uns sagen, könnte uns weiterhelfen. Die Leute in Stanford sind ganz schön aus dem Häuschen, seit sie erfahren haben, dass jemand auf ihrem Campus Schusswaffen verkauft. Jetzt sind wir natürlich die Prügelknaben.«
    »Wir haben nichts mit der Ermittlung hinsichtlich des Waffenhandels zu tun. Wir sind hinter dem Kerl her, der Fowler umgebracht hat, aber wenn Sie darüber Informationen benötigen, müssen Sie sich an die Zentrale in San Jose wenden. Sie kennen ja den Dienstweg.«
    »Haben Sie Ihr Büro dort?«
    Bishop kannte die Polizeipolitik so gut wie das Leben auf der dreckigen Seite von Oakland. Ausweichend antwortet er: »Sie sollten sich mit denen unterhalten. Captain Bernstein hilft Ihnen sicherlich weiter.«
    Pittmans tief liegende Augen musterten Gillette von oben bis unten. Dann schaute der Mann hinauf in den trüben Himmel: »Was für eine widerliche Nacht.«
    »Sie sagen es.«
    Er wandte sich wieder an Bishop: »Wissen Sie, Frank, wir Landeier kriegen immer die

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