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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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sahen zu Boden.
    «Jetzt aber mal halblang, Chef», redete Ecki weiter. «Mord! Damit haben wir nix am Hut. Der war ein Arschloch, echt. Der hat uns angeschissen, und da haben wir ihm mal gezeigt, wo’s langgeht. Aber Mord? Nee, Chef, das ist nicht unsere Kragenweite.»
    «So, nicht eure Kragenweite?», schnauzte van Appeldorn. «Ich möchte die Namen von euch allen, jetzt sofort. Du da hinten fängst an. Aber ein bisschen plötzlich.»
    Toppe mochte den Ton nicht, er mochte die ganze Situation nicht. Gut, es war die alte Strategie, die bewährte Taktik «guter Bulle, böser Bulle». Er war der Ruhige, Verständnisvolle, van Appeldorn gab den Berserker. Es funktionierte gut, fast blind mittlerweile, hatte auch meist den gewünschten Erfolg, aber er fühlte sich nie wohl dabei.
    «Sag mal, bist du hier der Boss, oder was?», sprach Ecki ihn wieder an. «Kannst du deinen Bello nicht zurückpfeifen?»
    Toppe unterdrückte ein Grinsen. «Wo waren Sie vorgestern zwischen 18 und 23 Uhr?»
    «Was, vorgestern? Warte mal. Also bis fünf so waren wir am Baggerloch in Kranenburg, und dann sind wir alle zu Max.»
    «Max?»
    «Das Billardcafé an der Königsallee.»
    «Sie alle?»
    «Logo, wir und die Perlen.»
    «Ihre Freundinnen?»
    «Ihre Freundinnen», echote Ecki mit spitzem Mund. «Klar, Chef, mit unseren Freundinnen.»
    «Kennen Sie Sabine Landmann?»
    «Kalte Tussi. Nee, kenn ich nicht.»
    «Wie haben Sie Herrn Landmann denn gezeigt, wo es langgeht?»
    «Was?»
    «Na, was haben Sie gemacht, und warum?»
    «Ja, Mann, der Arsch. Hetzt uns glatt die Bullen auf den Hals. Und die haben uns erst mal die Öfen stillgelegt, ist ja klar. Und da haben wir uns gesagt, so ’n bisschen Rache tät dem wohl mal ganz gut.»
    «Und wie sah die Rache aus?»
    Ecki grinste breit. «Was man so macht. ’n bisschen Graffiti, Luft aus den Reifen und, Mann, das Übliche eben. Kennst du dich nicht aus?»
    Toppe antwortete nicht.
    «Aber an die Wäsche sind wir dem nicht gegangen, ej. So was ist nicht unser Ding.»
    Van Appeldorn kam mit seinem Block in der Hand. «Die anderen habe ich. Jetzt fehlt mir nur noch dein Name, du Oberkomiker.»
    Ecki nahm Haltung an. «Eckard Gellings», salutierte er.
    «Na siehst du, es geht doch.»
    Ecki lief rot an. «Ich weiß, wo du wohnst, ej. Starstürmer, was? Und deine Alte kenn ich auch.»
    Van Appeldorn lächelte ihn freundlich an. «Ich bin ganz sicher, ihr hört noch von uns.» Damit drehte er sich um und ging mit schnellen Schritten zum Auto.
    Toppe folgte ihm. «Auf Wiedersehen.»
    Nur Ecki antwortete. «Wiedersehn, Chef.»
    «Na, hat doch wieder mal wunderbar geklappt», freute sich van Appeldorn, als er in sein Auto stieg. «Und? Was glaubst du?»
    Toppe schüttelte den Kopf. «Bei denen ist nichts zu holen.»
    «Seh ich genauso. Tschüss dann, bis Montag.»

    Toppe war noch am Bau vorbeigefahren. Nicht, dass ihm der Sinn danach gestanden hätte, aber er konnte schlecht seinen Schwiegervater kostenlos für sich arbeiten lassen, ohne sich wenigstens einmal blicken zu lassen. Im Nachhinein wünschte er sich, er hätte es nicht getan, denn man hatte ihm wieder einmal nur bewiesen, wie überflüssig er auf der Baustelle war.
    Er schloss die Haustür auf und trat in den Hausflur. Wie immer öffnete sich die Wohnungstür im Erdgeschoss, und Frau Funke steckte ihren grauen Kopf heraus.
    «Ach, Herr Toppe, gut, dass ich Sie treffe. Der Christian hat gestern wieder so mit der Türe geknallt. Ich bin fast vom Sofa gefallen.» Sie schaute ihm mit ihren kleinen Augen frech ins Gesicht.
    «Ich kümmere mich darum, Frau Funke», sagte Toppe und ging an ihr vorbei die Treppe hinauf.
    Gabi hatte ihn wohl gehört und öffnete die Tür. Sie trug nur einen Slip und ein T-Shirt
    «Du bist schon da? Ich wollte gerade duschen.»
    «Ich habe Hunger.» Er legte die Akten und den Kalender auf den Telefontisch.
    «Wie immer.» Sie schmunzelte. «Warte, ich mach dir schnell was.»
    «Wo sind die Jungs?»
    «Drüben, auf dem Bolzplatz.»
    Sie gingen in die Küche. Er warf seine Jacke auf einen Stuhl und wusch sich die Hände im Spülbecken. Gabi fing an, in der Pfanne zu rühren, die schon auf dem Herd gestanden hatte.
    Er umfasste sie von hinten.
    «Hee!» Sie drehte sich um, den Küchenfreund in der Hand. «Was ist los?»
    «Ich weiß nicht genau», murmelte er, den Mund an ihrem Hals. «Haben die Jungs einen Schlüssel?» Er legte die Hände auf ihren Po.
    «Ja», antwortete sie und küsste ihn.
    «Scheiße.»
    Damit

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