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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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einem leisen Geräusch der Frustration stand sie auf. »Ich finde schon selbst hinaus, Mrs. Dove. Aber Sie haben ja meine Karte. Wenn Sie Ihre Meinung ändern sollten, bitte lassen Sie es mich wissen. Ich würde allerdings vorschlagen, dass Sie nicht zu lange warten. Zeit ist in dieser Angelegenheit sehr wichtig.«
    Sie ging schnell zur Tür und verließ das Gesellschaftszimmer. Im Flur bedachte sie der Butler mit einem eisigen Blick und öffnete die Haustür für sie.
    Lavinia band ihre Haube fest und ging die Treppe hinunter. Der Himmel über ihr war bleigrau. Mit ihrem Glück am heutigen Nachmittag würde der Regen sicher einsetzen, noch ehe sie zu Hause angekommen war.
    Sie überquerte die Straße und lief an dem Park vorüber. Sie hasste es zuzugeben, dass Emeline Recht gehabt hatte. Ihre Nichte hatte sie gewarnt, dass jemand, der in einem Haus am Hazelton Square lebte, sehr wahrscheinlich nicht zugeben würde, Opfer einer Erpressung zu sein, und noch weniger zulassen würde, dass eine Fremde diskret in dieser Angelegenheit nachforschte.
    Sie musste sich etwas anderes einfallen lassen, überlegte Lavinia. Sie bog um eine Ecke und ging eine schmale Straße zwischen zwei Reihen von Stadthäusern entlang. Es musste doch einen Weg geben, Joan Dove davon zu überzeugen, sich ihr anzuvertrauen. Sie war ganz sicher, dass die Frau viel mehr wusste, als sie während ihres kurzen Gespräches zugegeben hatte.
    Die Schatten in der schmalen Straße verdunkelten sich plötzlich. Eine Kälte, die nichts mit dem bevorstehenden Regen zu tun hatte, rann über Lavinias Rücken. Sie fühlte jemanden hinter sich.
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen, diese Abkürzung zu nehmen. Aber sie hatte sie auch auf dem Weg zum Hazelton Square benutzt, und nichts an dem schmalen Weg war ihr unheimlich vorgekommen. Sie blieb stehen und wandte sich schnell um..
    Die große, bedrohliche Gestalt eines Mannes in einem schweren Mantel hielt einen großen Teil des Lichtes ab, das in den schmalen Durchgang fiel.
    »Dass ich Sie gerade hier treffe, Mrs. Lake.« Tobias March kam auf sie zu. »Ich habe schon überall nach Ihnen gesucht.« Sie war noch immer wütend, als sie kurz darauf den schmalen Flur des kleinen Hauses in der Claremont Lane betrat. Tobias March war gleich hinter ihr.
    Mrs. Chilton erschien und trocknete sich ihre großen, abgearbeiteten Hände am Saum ihrer Schürze ab.
    »Da sind Sie ja, Ma'am. Ich habe schon befürchtet, Sie würden vor dem Regen nicht mehr nach Hause kommen.« Tobias betrachtete sie mit unverhüllter Neugier. »Glücklicherweise habe ich es noch geschafft, ehe ich bis auf die Haut durchnässt war.« Lavinia zog ihre Haube und die Handschuhe aus. »Das ist allerdings das einzige Glück, das ich heute gehabt habe. Wie Sie sehen können, habe ich einen uneingeladenen Gast mitgebracht, Mrs. Chilton. Sie bereiten vielleicht ein Tablett vor und bringen es ins Arbeitszimmer.«
    »Aye, Ma'am.« Mit einem letzten, prüfenden Blick auf Tobias wandte sich Mrs. Chilton ab und ging durch den Flur zu der Treppe, die hinunter in die Küche führte.
    »Verschwenden Sie nicht den frischen Oolong-Tee, den ich in der letzten Woche gekauft habe«, rief Lavinia ihr nach.
    »Ich bin sicher, wir haben noch etwas von dem alten, weniger teuren Tee im Schrank übrig.«
    »Ihre liebenswürdige Gastfreundschaft ist wirklich überwältigend«, murmelte Tobias.
    »Meine liebenswürdige Gastfreundschaft hebe ich mir für die Menschen auf, die ich in mein Haus einlade.« Sie hängte die Haube an einen Haken und ging dann durch den Flur. »Nicht an die Menschen, die sich selbst einladen.«
    »Mr March.« Emeline lehnte sich über das Treppengeländer der oberen Etage. »Wie nett, Sie wiederzusehen, Sir.«
    Tobias blickte nach oben und lächelte zum ersten Mal. »Ich versichere Ihnen, das Vergnügen ist ganz meinerseits, Miss Emeline.«
    Emeline kam leichtfüßig die Treppe hinuntergelaufen. »Haben Sie auch die Adresse im Hazelton Square gefunden? Haben Sie Lavinia dort getroffen?«
    »So könnte man sagen«, antwortete Tobias.
    »Er ist mir zum Hazelton Square gefolgt.« Lavinia ging durch die Tür in ihr kleines Arbeitszimmer. »Er hat mir nachspioniert, genau wie er es in Rom auch gemacht hat. Es ist wirklich eine sehr irritierende Angewohnheit von ihm.«
    Tobias betrat das gemütliche Zimmer. »Es wäre eine vollkommen unnötige Angewohnheit, wenn Sie mich ganz einfach über Ihre Absichten informieren würden.«
    »Warum um alles in der Welt

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