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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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die Bedeutung dessen, was sie sah, begriff. »Gütiger Himmel.«
    »Ja«, antwortete Joan. »Es ist ein Tupfer roter Farbe unter der Gestalt. Es soll offensichtlich Blut sein. Die Frau ist tot. Es ist eine Mordszene.«
    Lavinia senkte das entsetzliche kleine Bild und sah Joan in die Augen. »Diese Frau in der Wachsarbeit, das sollen Sie sein«, sagte sie. »Es ist eine Morddrohung.«
    »Das glaube ich auch.« Joan sah auf das Bild in Lavinias Hand. »Das grüne Kleid ist genau das gleiche, das ich am Abend des Verlobungsballes meiner Tochter getragen habe .« Lavinia dachte e in paar Sekunden nach. »Haben Sie es auch bei einer anderen Gelegenheit getragen?«, wollte sie wissen. »Nein. Es wurde extra für diesen Abend angefertigt.
    Ich habe noch keine andere Gelegenheit gehabt, es zu tragen.«
    »Wer auch immer dieses Bild geschaffen hat, muss das Kleid gesehen haben.« Lavinia betrachtete die Gestalt. »Wie viele Menschen waren auf dem Verlobungsball Ihrer Tochter?«
    Joan verzog den Mund. »Leider standen auf der Gästeliste über dreihundert Namen.«
    »Oje. Das ist eine lange Liste von Verdächtigen, nicht wahr?«
    »Ja. Gott sei Dank ist meine Tochter diesen Monat nicht in der Stadt. Das würde sie schrecklich aufregen. Sie hat sich noch immer nicht vollkommen von dem Schock erholt, den sie beim Tod ihres Vaters bekommen hat.«
    »Wo ist sie?«
    »Maryanne besucht einige Verwandte ihres Verlobten auf ihrem Besitz in Yorkshire. Ich möchte, dass diese Angelegenheit erledigt ist, ehe sie nach London zurückkehrt. Ich hoffe, dass Sie sofort mit Ihren Untersuchungen beginnen können.«
    Man musste sehr vorsichtig sein, wenn man mit Leuten von Stand verhandelte, rief sich Lavinia ins Gedächtnis. Sie konnten sich die Ausgaben leisten, doch sie waren auch dafür bekannt, dass sie ihre Rechnungen nicht bezahlten.
    »Sie möchten mich dafür bezahlen, dass ich die Identität desjenigen herausfinde, der Ihnen dieses Bild geschickt hat?«, fragte sie vorsichtig.
    »Warum sonst wäre ich wohl heute hierhergekommen ?«
    »Ja, natürlich.« Menschen von Stand konnten auch äußerst brüsk sein und sehr fordernd, dachte Lavinia.
    » Mrs. Lake, Sie haben angedeutet, dass Sie bereits damit beschäftigt sind, Nachforschungen in dieser Sache anzustellen. Ihre Unterhaltung und Ihre Visitenkarte haben in mir die Vermutung geweckt, dass Sie bereit sind, ein Honorar von mir anzunehmen. Steht Ihr Angebot noch?«
    »Ja«, versicherte ihr Lavinia schnell. »Das tut es in der Tat. Ich werde Ihr Honorar gern entgegennehmen, Mrs. Dove. Vielleicht sollten wir uns über meine Kosten unterhalten.«
    »Es ist nicht nötig, in Einzelheiten zu gehen. Mir ist es egal, was Sie mir für Ihre Dienste berechnen, solange mein Auftrag ausgeführt wird. Wenn Sie die ganze Sache abgeschlossen haben, schicken Sie mir Ihre Rechnung, wie hoch sie auch immer sein mag. Seien Sie versichert, dass ich die Rechnung zahlen werde.« Joan lächelte kalt. »Fragen Sie die Leute, die mit mir Geschäfte machen oder die meinen Haushalt beliefern. Sie werden Ihnen versichern, dass sie immer pünktlich ihr Geld erhalten.«
    Es wäre ganz einfach, diese Behauptung zu überprüfen, überlegte Lavinia. Doch bis dahin war das Letzte, was sie wollte, ihr Honorar aufs Spiel zu setzen, indem sie ihre Kundin mit einer Diskussion über die Vergütung verärgerte.
    Sie räusperte sich. »Nun, dann lassen Sie uns anfangen. Ich muss Ihnen einige Fragen stellen. Ich hoffe, Sie werden nicht das Gefühl haben, dass ich mich unnötig in Ihr Privatleben einmische.«
    Sie hielt inne, als sie hörte, wie sich die Eingangstür im Flur öffnete.
    Joan blickte angespannt zur Wohnzimmertür. »Wie es scheint, haben Sie auch noch einen anderen Besucher. Ich muss darauf bestehen, dass Sie niemandem den Grund dafür verraten, warum ich Sie heute besucht habe.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Dove. Das wird wahrscheinlich nur meine Nichte sein, die von einem Besuch bei ihrer neuen Bekannten, Priscilla Wortham, zurückkommt. Lady Wortham hat sie für heute Nachmittag zum
    Tee eingeladen. Sie war so freundlich, ihren Wagen zu schicken, um Emeline abzuholen.«
    Lavinia hoffte nur, dass es nicht so klang, als würde sie prahlen. Sie wusste sehr gut, dass eine Einladung von Lady Wortham für jemanden, der sich in den wohlhabenden Kreisen von Joan Dove bewegte, nur sehr wenig Bedeutung hat. Doch für Emeline war die Einladung zum Tee ein gesellschaftlicher Durchbruch gewesen.
    »Ich verstehe.«

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