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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gelinde gesagt, unvorhersehbar. Ich habe Anne versprochen, dass ich dafür sorgen würde, dass ihr Bruder eine respektable, stabile Karriere einschlägt. Ihre größte Angst war es, dass er in den Spielhöllen enden würde, wie ihr Vater es getan hat.«
    »Hat denn der junge Anthony Interesse gezeigt an einer respektablen, stabilen Karriere?«, fragte Crackenburne ein wenig spöttisch.
    »Noch nicht«, gab Tobias zu. »Aber er ist ja auch erst einundzwanzig. Im Augenblick schwankt seine Aufmerksamkeit zwischen einer ganzen Anzahl von Dingen, einschließlich den Wissenschaften, Antiquitäten, Kunst und Byrons Gedichten.«
    »Wenn alles versagt, dann können Sie ihm immer noch vorschlagen, dass er sich als Glücksritter versucht.«
    »Ich fürchte, dass Anthonys Chancen, eine reiche Frau kennen zu lernen, geschweige denn, sie auch zu heiraten, äußerst gering sind«, meinte Tobias. »Selbst wenn er durch Zufall über eine solche Frau stolpern sollte, so würde doch seine schlechte Meinung von jungen Damen, deren Unterhaltung nur um Kleider und Klatsch kreist, seine Bemühungen vereiteln, ehe er die Segel gesetzt hätte.«
    »Ah, nun ja, ich würde mir über seine Zukunft keine allzu großen Gedanken machen, wenn ich an Ihrer Stelle wäre«, meinte Crackenburne. »Ich habe die Erfahrung gemacht, dass junge Männer dazu tendieren, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Am Ende kann man nur wenig mehr tun, als ihnen Glück zu wünschen. Also, jetzt erzählen Sie mir von diesem neuen Geschäftspartner, den Sie erwähnt haben.«
    »Ihr Name ist Mrs. Lake. Sie erinnern sich vielleicht an ihren Namen, den ich Ihnen gegenüber bereits erwähnt habe.« Crackenburne öffnete den Mund, schloss ihn dann wieder und öffnete ihn noch einmal. »Guter Gott, Mann. Sie wollen doch wohl nicht behaupten, dass es sich um die gleiche Mrs. Lake handelt, die Sie in Italien getroffen haben?«
    »Genau die ist es. Wie es scheint, hat sie auf Felix' Liste der Erpresseropfer gestanden.« Tobias betrachtete über seine verschränkten Finger hinweg das Feuer. »Sie macht mich verantwortlich dafür.«
    »Was Sie nicht sagen.« Crackenburne rückte seine Brille zurecht und blinzelte ein paar Mal. »Nun, nun, nun. Was für eine interessante Wendung der Dinge.«
    »Es ist eine verdammte Komplikation, soweit mich das betrifft. Sie ist dabei, sich ein Geschäft aufzubauen, in dem sie Honorare für private Nachforschungen annimmt.« Tobias legte die Fingerspitzen gegeneinander. »Ich glaube, dass ich sie dazu inspiriert habe.«
    »Erstaunlich. Absolut erstaunlich.« Crackenburne schüttelte den Kopf. Er schien hin und her gerissen zu sein zwischen Belustigung und Erstaunen. »Eine Dame verfolgt eine
    Karriere in dem gleichen eigenartigen Beruf, den Sie für sich selbst gewählt haben. Das ist ja wirklich erstaunlich.«
    »Ja, weiß Gott. Da sie die Absicht hatte, die Sache mit dem Tagebuch auf eigene Faust zu verfolgen, hatte ich kaum eine andere Wahl, als sie als meine Partnerin anzunehmen.«
    »Ja, natürlich.« Crackenburne nickte verständnisvoll. »Es ist die einzige Möglichkeit, sie im Auge zu behalten und ihre Aktionen zu kontrollieren.«
    »Ich bin mir nicht einmal so sicher, dass überhaupt jemand Mrs. Lake kontrollieren kann.« Tobias hielt inne. »Doch ich bin nicht hierher gekommen, um über die Probleme mit meiner neuen Partnerin zu sprechen. Ich habe Sie heute aufgesucht, um Ihnen eine Frage zu stellen.«
    »Und was soll das für eine Frage sein?«
    »Sie haben doch Verbindungen in der Gesellschaft und kennen die Gerüchte. Was wissen Sie über eine Frau mit Namen Joan Dove, die am Hazelton Square wohnt?«
    Crackenburne dachte einen Augenblick lang über diese Frage nach. Dann faltete er seine Zeitung zusammen und legte sie beiseite.
    »Nicht sehr viel. Mr und Mrs. Dove haben sich nicht sehr oft in der Gesellschaft aufgehalten. Es gibt sehr wenig Klatsch über sie zu erzählen. Vor beinahe einem Jahr, glaube ich, hat sich ihre Tochter mit dem Erben von Colchester verlobt. Fielding Dove ist kurz danach gestorben.«
    »Ist das alles, was Sie über diese Frau wissen?«
    Crackenburne betrachtete die flackernden Flammen. »Sie war mit Dove beinahe zwanzig Jahre lang verheiratet. Es bestand ein ziemlicher Altersunterschied. Er muss mindestens fünfundzwanzig Jahre älter gewesen sein als sie, vielleicht sogar dreißig. Ich weiß nicht, woher sie kam, und ich weiß auch nichts über ihre Familie. Aber eines kann ich Ihnen mit großer Sicherheit

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