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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Joan nahm den Blick nicht von der Tür.
    Eine Lavinia nur zu bekannte männliche Stimme ertönte im Flur. »Lassen Sie nur, Mrs. Chilton, ich finde den Weg schon allein.«
    »Verdammte Hölle«, murmelte Lavinia. »Sein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt verärgert mich immer wieder.«
    Joan warf ihr einen schnellen Blick zu. »Wer ist das?«
    Die Tür des Wohnzimmers öffnete sich. Tobias betrat den Raum. Er blieb stehen, als er Joan Dove entdeckte, und verbeugte sich überraschend elegant.
    »Meine Damen.« Er richtete sich wieder auf und sah Lavinia mit einer hochgezogenen Augenbraue an. »Wie ich sehe, haben Sie während meiner Abwesenheit einigen Fortschritt gemacht, Mrs. Lake. Ausgezeichnet.«
    »Wer ist dieser Gentleman?«, fragte Joan noch einmal, und ihre Stimme klang diesmal sehr scharf.
    Lavinia bedachte Tobias mit einem zurückhaltenden Blick. »Erlauben Sie mir, Ihnen meinen Partner vorzustellen, Mrs. Dove.«
    »Sie haben keinen Partner erwähnt.«
    »Dazu wollte ich gerade kommen«, erklärte Lavinia beruhigend. »Das ist Mr Tobias March. Er hilft mir bei meinen Nachforschungen.«
    »Um es ganz genau zu sagen«, verbesserte Tobias und warf Lavinia einen bedeutungsvollen Blick zu. » Mrs. Lake hilft mir.« Joan sah ihn an und blickte dann wieder zu Lavinia. »Das verstehe ich nicht.«
    »Es ist wirklich ganz einfach.« Lavinia wandte absichtlich Tobias den Rücken zu. »Mr March und ich sind in dieser Angelegenheit Partner. Für Sie ist das eigentlich ein recht guter Handel. Als meine Klientin werden Sie die Dienste von uns beiden genießen können, ohne dass es Ihnen zusätzliche Kosten macht.«
    »Zwei für den Preis von einem«, sprang Tobias ihr hilfreich bei.
    Lavinia gelang ein, wie sie hoffte, beruhigendes Lächeln. »Mr March besitzt bereits einige Erfahrung in diesen Dingen. Ich versichere Ihnen, er ist äußerst diskret.«
    »Ich verstehe.« Joan zögerte. Sie sah nicht ganz zufrieden aus, doch sie war offensichtlich eine Frau, die keine andere Wahl hatte. »Also gut.«
    Lavinia wandte sich wieder zu Tobias und reichte ihm die Arbeit aus Wachs. » Mrs. Dove ist heute hierhergekommen , weil sie dies hier bekommen hat. Sie glaubt, dass es eine Morddrohung ist, und ich stimme ihr zu. Das Kleid, das diese Gestalt trägt, ist eines der Kleider von Mrs. Dove; und wie Sie sehen können, hat das Haar die gleiche Farbe wie ihres.« Tobias betrachtete lange das Bild. »Eigenartig. Man würde doch erwarten, dass ein Erpresser damit droht, ein altes Geheimnis aufzudecken, und nicht eine Morddrohung schickt. Es ist doch wohl kaum logisch, die Quelle seines Einkommens zu ermorden.«
    Es gab ein kurzes, aufgeladenes Schweigen. Lavinia und Joan sahen einander an.
    »Mr March hat nicht ganz Unrecht«, murmelte Lavinia schroff.
    »Ja, das ist wahr«, stimmte ihr Joan mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck zu.
    Lavinia bemerkte, dass ihre neue Kundin Tobias mit beträchtlich größerem Interesse ansah als noch Augenblicke zuvor. Tobias ließ das Bild wieder sinken. »Auf der anderen Seite müssen wir daran denken, dass wir es jetzt mit einem neuen Halunken zu tun haben, mit einem, der bereits einen Mord begangen hat. Dieser Halsabschneider denkt vielleicht, dass eine Morddrohung eine viel geeignetere Methode ist, seine Opfer dazu zu bringen, ihn zu bezahlen.«
    Joan nickte zustimmend.
    Es war an der Zeit, dass sie die ganze Sache wieder in die Hand nahm, dachte Lavinia. Tobias schien das Kommando übernehmen zu wollen.
    Lavinia sah Joan an. »Ich muss Ihnen eine sehr persönliche Frage stellen, Mrs. Dove.«
    »Sie wollen wissen, was Holton Felix in dem Tagebuch gefunden hat, dass er glaubte, ich würde ihn für sein Schweigen bezahlen.«
    »Es wäre sehr hilfreich, Genaueres über seine Drohung zu erfahren, ja.«
    Joan warf Tobias noch einen abschätzenden Blick zu. Dann sah sie Lavinia einen Augenblick lang nachdenklich an. »Ich werde es so kurz wie möglich machen«, meinte sie schließlich. »Ich stand ganz plötzlich allein in der Welt da, als ich achtzehn Jahre alt war, und ich war gezwungen, eine Gouvernante zu werden. Als ich neunzehn Jahre alt war, machte ich den Fehler, mein Herz einem Mann zu schenken, der den Haushalt, in dem ich beschäftigt war, ab und zu besuchte. Ich glaubte, dass ich verliebt war, und nahm an, dass meine Gefühle erwidert wurden. Ich war so dumm, ihm zu erlauben, mich zu verführen.«
    »Ich verstehe«, sagte Lavinia leise.
    »Er nahm mich mit nach London und brachte mich in

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