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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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scharf den Atem ein. »Wie schrecklich.«
    »Nach allem, was ich ihrem letzten Brief an mich entnehmen konnte, glaube ich, dass sie miteinander arbeiten wollten. Sie entschieden sich, eine Serie von Experimenten zu machen, in denen sie einige flüchtige Chemikalien und einen elektrischen Apparat verbanden. Es stellte sich als eine Katastrophe heraus.«
    Lavinia erschauerte. »Gott sei Dank wurden Sie bei dieser Explosion nicht verletzt.«
    »Ich war zu der Zeit in Oxford. Ich bin nach Hause gekommen, um sie zu beerdigen.«
    »Sind Sie nach ihrem Tod wieder nach Oxford zurückgekehrt?«
    »Das war nicht möglich.« Tobias nahm das Glas in beide Hände. »Die Explosion hatte das Haus zerstört, und es war kein Geld mehr da. Meine Eltern hatten all ihre Mittel eingesetzt, um ihr letztes großes Experiment zu finanzieren.«
    »Ich verstehe.« Lavinia lehnte den Kopf gegen die Rückenlehne des Sessels. »Das ist eine sehr tragische Geschichte, Sir.«
    »Es ist alles vor langer Zeit passiert.« Er nahm noch einen Schluck von dem Sherry und senkte dann das Glas. »Was ist mit Ihren Eltern?«
    »Sie wurden nach Amerika eingeladen, um den Mesmerismus zu demonstrieren. Sie nahmen die Einladung an. Das Schiff sank. Alle an Bord kamen um.«
    Er biss die Zähne zusammen. »Das tut mir Leid.« Er warf ihr einen Blick zu. »Sie haben gesagt, Sie hätten ihnen bei ihren Demonstrationen geholfen. Wie kam es dann, dass Sie nicht mit ihnen gereist sind?«
    »Ich hatte kurz zuvor geheiratet. Der Gentleman, der meine Eltern nach Amerika eingeladen hatte, wollte nicht die Kosten für zwei zusätzliche Passagen übernehmen. John war sowieso nicht sehr begeistert von dem Gedanken. Er war ein Poet, müssen Sie wissen. Er hatte das Gefühl, dass Amerika der Ausübung ernsthafter metaphysischer Betrachtungen nicht gerade förderlich war.«
    Tobias nickte. »Mit dieser Annahme hatte er zweifellos Recht. Wann ist Ihr Mann gestorben?«
    »Achtzehn Monate nachdem wir geheiratet haben. Ein Fieber hat ihn dahingerafft.«
    »Mein Beileid.«
    »Danke.«
    In den beinahe zehn Jahren seit seinem Tod hatten die süßen, sanften Erinnerungen, die sie an John hatte, die nebelhafte Qualität eines alten Traumes angenommen, überlegte Lavinia.
    »Verzeihen Sie mir meine Frage«, sagte Tobias. »Aber hat Ihr Ehemann auch etwas von seiner Poesie veröffentlicht?«
    Sie seufzte. »Nein. Seine Arbeit war allerdings sehr brillant.«
    »Natürlich.«
    »Aber wie das oft der Fall ist bei einem poetischen Genie, so blieb er ungeschätzt.«
    »Ich habe gehört, dass es oft so ist.« Er hielt inne. »Darf ich fragen, wie Sie finanziell überlebt haben? Hatte Ihr Ehemann noch eine andere Einkommensquelle?«
    »Während unserer Ehe habe ich für den Lebensunterhalt gesorgt, indem ich mesmerische Behandlungen gegeben habe. Nach Johns Tod habe ich noch zwei Jahre in diesem Beruf gearbeitet.«
    »Warum haben Sie damit aufgehört?«
    Lavinia nahm einen Schluck von ihrem Sherry und senkte dann das Glas. »Es hat einen unglücklichen Zwischenfall in einem kleinen Dorf im Norden gegeben.«
    »Was für einen Zwischenfall?«
    »Darüber möchte ich lieber nicht reden. Es genügt, wenn ich sage, dass ich es für besser hielt, einen anderen Beruf auszuüben.«
    »Ich verstehe. Seit wann lebt Emeline bei Ihnen?«
    »Seit ihre Eltern vor sechs Jahren bei einem Kutschunglück umgekommen sind.« Es war an der Zeit, das Thema zu wechseln, dachte Lavinia. »Emeline hat gesagt, dass wir, nachdem wir die Wachsarbeiten von Mrs. Vaughn gesehen haben, verstehen würden, warum sie nicht so viele Aufträge für ihre Skulpturen erhält. Ich denke, ich weiß jetzt, was sie damit gemeint hat.«
    »In der Tat.«
    »Es mag so etwas geben wie eine Kunst, die zu lebensecht ist. Ich fand ihre Statuen ...« Sie zögerte und suchte nach dem richtigen Wort. »Beunruhigend.«
    »Vielleicht ist es das Wachs.« Tobias betrachtete den restlichen Sherry in seinem Glas mit einem nachdenklichen Blick. »Das Material ist bei weitem nicht so kalt wie Stein oder Ton. Und es bietet auch kein zweidimensionales Bild wie bei der Malerei. Nichts sieht dem menschlichen Fleisch ähnlicher, wenn es modelliert und richtig bemalt worden ist.«
    »Haben Sie bemerkt, dass Mrs. Vaughn so weit gegangen ist, echtes Haar auf den Händen und bei den Augenbrauen und Wimpern zu benutzen?«
    »Ja.«
    »Ihre Arbeit ist außergewöhnlich, aber ich möchte keine ihrer Figuren hier sitzen haben.« Lavinia erschauerte. »Es ist eine Sache,

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