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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ein Porträt seines Großvaters über dem Kamin hängen zu haben. Eine ganz andere Sache ist es dagegen, ein lebensgroßes, dreidimensionales Bild von ihm auf einem Stuhl in seinem Arbeitszimmer sitzen zu haben.«
    »In der Tat.« Tobias blickte nachdenklich ins Feuer.
    Die Flammen flackerten, und wieder herrschte Schweigen. Nach einer Weile stand Lavinia auf und holte die Karaffe mit dem Sherry aus dem Schrank. Sie füllte die beiden Gläser noch einmal auf und setzte sich dann wieder. Diesmal ließ sie die Karaffe auf dem Tisch neben ihrem Sessel stehen.
    Sie dachte darüber nach, wie es war, Tobias hier in ihrem Arbeitszimmer zu haben. Sie hatten keinerlei Gemeinsamkeiten, sagte sie sich. Es sei denn, man dachte an einen mörderischen Erpresser, ein vermisstes Tagebuch und eine geschäftliche Verbindung, die irgendwann enden würde.
    Es war schwierig, diese Dinge nicht in Betracht zu ziehen, stellte sie fest.
    Nach einer Weile streckte Tobias sein linkes Bein aus, um etwas bequemer zu sitzen.
    »Ich würde vorschlagen, dass wir uns wieder unserem dringendsten Problem zuwenden«, meinte er. »Ich habe darüber nachgedacht, wie wir weiter vorgehen sollten. Mir scheint, dass Mrs. Vaughn sich heute als nicht gerade hilfreich erwiesen hat. All dieses Gerede über Liebe, die zu Hass wird, war vollkommen nutzlos.«
    »Das bleibt noch abzuwarten.«
    »Es hat uns ganz sicher keinerlei Hinweise gegeben. Ich bin gar nicht mehr sicher, ob es sinnvoll ist, die Eigentümer von Wachsmuseen zu befragen.«
    »Haben Sie eine bessere Idee?«, fragte Lavinia geradeheraus. Er zögerte. »Ich habe meine Informanten wissen lassen, dass ich für Informationen über das Tagebuch gut zahlen werde. Aber ich muss zugeben, dass ich noch nichts gehört habe.«
    »Mit anderen Worten, Sie haben keine bessere Idee, wie wir weiter vorgehen sollen.«
    Er trommelte mit den Fingern auf der Armlehne des Sessels. Abrupt stand er auf. »Nein«, sagte er. »Ich habe keine bessere Idee.«
    Sie beobachtete ihn vorsichtig. »Dann können wir auch genauso gut noch mit den anderen Museumsbesitzern reden.«
    »Ich denke schon.« Er umfasste die Kante des Kaminsimses und sah sie mit einem rätselhaften Ausdruck an. »Aber es wäre wohl besser, wenn ich die restlichen Interviews alleine durchführe.«
    »Was?« Sie knallte das Sherryglas auf den Tisch und sprang auf die Füße. »Denken Sie nicht einmal daran, allein weiterzumachen, ohne mich, Sir. Davon will ich nichts hören.«
    »Lavinia, die Situation wird von Stunde zu Stunde komplizierter und gefährlicher. Mir ist jetzt klar, dass sich die Sache nicht so leicht lösen lässt. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass Sie noch tiefer darin verwickelt werden.«
    »Ich bin bereits darin verwickelt, Sir. Falls Sie das vergessen haben. Außerdem habe ich eine Klientin, die mir ein Honorar dafür gibt, dass ich Nachforschungen anstelle, und ich war auch eines der Erpresseropfer von Holton Felix.«
    »Ich würde mich natürlich mit Ihnen absprechen und würde Ihnen auch Ratschläge geben.«
    »Unsinn. Ich weiß, worum es hier geht.« Sie stützte die Hände in die Hüften. »Sie versuchen, mir meine Klientin zu stehlen, nicht wahr?«
    »Verdammte Hölle, Lavinia. Ich gebe den Teufel um Ihre Klientin. Ich versuche doch nur, Sie in Sicherheit zu bringen.«
    »Ich bin in der Lage, auf mich selbst aufzupassen, Mr March. In der Tat habe ich das in den letzten Jahren immer sehr erfolgreich geschafft. Ihr Plan ist es, meine Klientin in Ihre Hände zu bekommen, und das werde ich nicht zulassen.«
    Er nahm die Hand vom Kaminsims und legte sie sanft unter ihr Kinn. »Sie sind wirklich die störrischste, schwierigste Frau, die mir je begegnet ist.«
    »Wenn Sie das sagen, Sir, dann muss ich das als ein Kompliment ansehen.«
    Die Wärme seiner Finger machte sie bewegungslos, als sei sie in einer hypnotischen Trance.
    Er war ihr viel zu nahe, dachte sie. Sie sollte wirklich einen Schritt zurück machen und einige Entfernung zwischen sie beide bringen. Doch eigenartigerweise konnte sie nicht die Kraft aufbringen, das zu tun.
    »Es gibt da etwas, das ich fragen wollte«, sagte er ganz leise.
    »Wenn Sie glauben, Sie könnten mir meine Klientin abschwatzen, dann irren Sie sich gewaltig.«
    »Meine Frage hat nichts mit Joan Dove zu tun.« Er nahm die Hand nicht von ihrem Kinn. »Ich möchte wissen, ob Sie mich wirklich für das verachten, was in Italien passiert ist.«
    Das Kinn wäre ihr heruntergefallen, wenn er es nicht noch immer

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