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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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einen flachen Bach verwandelt. Der schwache Schein einer Laterne fiel aus einem Fenster auf der anderen Straßenseite. Das Licht half nur wenig, die Dunkelheit zu vertreiben.
    Er beobachtete eine Weile die Schatten auf der Straße und wartete, ob einer davon sich bewegte. Nach einer Weile war er sicher, dass niemand den Eingang beobachtete, den er zuvor benutzt hatte.
    Er zog seinen Mantel aus, knotete den Sack zusammen und warf ihn über die Schulter. Zufrieden, dass seine Last trocken bleiben würde, zog er den Mantel wieder an und verließ das kleine Zimmer. Niemand war auf der Treppe zu sehen. Er ging in den kleinen Flur hinunter und trat dann auf die Steintreppe vor dem Haus.
    Er wartete noch einen Augenblick im Schatten des Hauseinganges. Nichts bewegte sich.
    Er biss die Zähne zusammen, dann trat er in das flache, schmutzige Wasser, das über die Straße rann. Die Pflastersteine waren überraschend glitschig. Seinem linken Bein konnte er unter solchen Umständen nicht trauen. Er legte eine Hand gegen die Mauer, um sich festzuhalten.
    Öliges Wasser rann über die Stiefel, die Whitby mit so großer Mühe auf Hochglanz poliert hatte. Es wäre nicht das erste Mal, dass er Schuhe retten musste, die Tobias schlecht behandelt hatte.
    Vorsichtig ging er bis zum Ende der Straße. Er hoffte, dass die Mietkutsche, die ihn hierher gebracht hatte, noch in der nächsten Straße wartete, denn in einer solchen Nacht würde er keine andere Kutsche finden.
    Auf halbem Weg zu seinem Ziel fühlte er die Anwesenheit eines anderen Menschen auf der Straße. Er machte noch einen Schritt, stützte sich mit seiner linken Hand an der Mauer ab und wirbelte dann plötzlich herum.
    Die Silhouette eines Mannes in einem schweren Mantel und einem Hut war deutlich zu sehen. Der Anblick kam ihm sehr bekannt vor. Tobias war ziemlich sicher, dass er genau diesen Mantel und diesen Hut heute Abend schon einmal vor seinem Club gesehen hatte.
    Der Mann in dem schweren Mantel erstarrte, als Tobias stehen geblieben war. Die Gestalt wirbelte herum und floh in die entgegengesetzte Richtung. Wasser spritzte unter seinen Füßen auf. Das Geräusch war in der ganzen Straße zu hören. »Verdammte Hölle.«
    Tobias stieß sich von der Wand ab und nahm die Verfolgung auf. Schmerz brannte in seinem Bein. Er biss die Zähne zusammen und versuchte, ihn zu ignorieren.
    Ich verschwende meine Zeit, dachte er, als er versuchte, die Balance zu halten. Mit dem verwundeten Bein hatte er nicht den Hauch einer Chance, den fliehenden Mann noch zu erreichen. Er konnte von Glück sagen, wenn er nicht mit dem Gesicht in das schmutzige Wasser fallen würde.
    Seine Stiefel rutschten auf den feuchten Steinen, doch irgendwie gelang es ihm, auf den Beinen zu bleiben. Zwei Mal streckte er die Hand noch gerade rechtzeitig aus, um sich zu halten.
    Doch auch der fliehende Mann hatte Schwierigkeiten. Er rutschte aus und wedelte mit den Armen. Sein Mantel flatterte, als er versuchte, sich auf den Beinen zu halten. Etwas, das er in der Hand gehalten hatte, klirrte, als es auf die Straße fiel. Glas zersplitterte. Eine unangezündete Laterne, dachte Tobias.
    Der fliehende Mann schlug hart auf der Straße auf. Tobias hatte ihn schon beinahe eingeholt. Er warf sich nach vorn, und es gelang ihm, ein Bein des Mannes zu packen. Er hielt sich daran fest und erhob sich, um mit der Faust zuzuschlagen. Der Schlag wirkte nicht sofort. Der Mann wehrte sich heftig.
    »Verhalten Sie sich ruhig, sonst werde ich mein Messer benutzen«, warnte Tobias heftig. Er hatte gar kein Messer bei sich, aber das konnte der Mann nicht wissen.
    Tobias hörte ein Stöhnen, dann sank der Mann in das kalte Regenwasser. »Ich habe doch nur getan, was man mir aufgetragen hat, Sir. Ich schwöre es, bei der Ehre meiner Mutter. Ich habe nur Befehle befolgt.«
    »Wessen Befehle?«
    »Die Befehle meines Auftraggebers.«
    »Wer ist Ihr Auftraggeber?«
    » Mrs. Dove.«
    »Ich habe eine Nachricht erhalten.« Joan Dove nahm die zierliche Teekanne aus Porzellan in die Hand. »Ich habe Herbert geschickt, um nachzusehen, worum es ging. Offensichtlich ist er kurz nach Ihnen dort angekommen, Mr March, und hat gesehen, wie Sie das Gebäude verlassen haben. Im Schatten konnte er Sie nicht erkennen. Er versuchte, Ihnen zu folgen. Sie haben ihn entdeckt und haben ihn zu Fall gebracht.«
    Lavinia war so wütend, dass sie kaum sprechen konnte. Sie sah zu, wie Joan den Tee eingoss. Sie bewegte sich so anmutig, wie man es von einer reichen,

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