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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gehüllt war. Sie trug einen Korb mit Blumen am Arm. Sie sah Lavinia und Tobias nicht an, als sie an ihnen vorbeitrottete. Ihre Aufmerksamkeit galt einer Unterhaltung, die sie mit einem unsichtbaren Begleiter zu führen schien.
    »Die Rosen sind zu rot«, murmelte sie. »Ich sage dir, die Rosen sind verdammt zu blutrot. Rot wie Blut sind sie, rot wie Blut. Blutrot. So rote Rosen kann man nicht verkaufen. Das macht die Leute nervös. Ich kann sie nicht verkaufen, sage ich dir ...«
    Die arme Frau war wirklich verrückt, dachte Lavinia. Menschen wie sie gab es viele in den Straßen von London.
    »Ein Kandidat für das Irrenhaus«, sagte Tobias leise, als die Frau außer Hörweite war.
    »Vielleicht. Auf der anderen Seite läuft sie wahrscheinlich nicht herum und ermordet Menschen, so wie dein Klient es offensichtlich tut.«
    »Ein ausgezeichnetes Argument. Ich frage mich, was das über Nevilles Geisteszustand sagt?«
    »Vielleicht nur, dass er besser in der Lage ist, seinen Irrsinn zu verbergen, als diese arme Frau.«
    Tobias biss die Zähne zusammen. »Ich muss dir sagen, dass mir Neville immer sehr vernünftig erschienen ist.«
    »Das macht ihn nur noch gefährlicher, findest du nicht?«
    »Vielleicht. Wir sprechen von ihm, als wären wir ganz sicher, dass er diese Frauen ermordet hat«, meinte Tobias. »Aber Tatsache ist, dass wir es gar nicht sicher wissen.«
    »Du hast Recht. Wir ziehen voreilige Schlüsse.« Lavinia betrachtete die Haustüren. »Die Haushälterinnen und die Dienerinnen sind die besten Informationsquellen. Ich hoffe, du hast genug Münzen mitgebracht.«
    »Warum bin ich immer derjenige, der das Geld beisteuern muss, wenn es für eine Nachforschung notwendig ist?«
    Lavinia ging mit schnellen Schritten zur ersten Küchentür. »Du kannst es deinem Klienten auf die Rechnung setzen.«
    »Es wird immer wahrscheinlicher, dass mein Klient einer der Bösewichte in dieser ganzen Sache ist. Wenn das so ist, so wird es äußerst schwierig sein, Geld von ihm zu bekommen. Wir könnten gezwungen sein, diese Art von Ausgaben deiner Klientin in Rechnung zu stellen.«
    »Hör auf zu brummen, Tobias.« Lavinia ging die Treppe hinunter. »Das lenkt mich ab.«
    Er blieb auf dem Bürgersteig stehen und sah ihr zu. »Noch eines, ehe du anklopfst. Versuche nicht zu offensichtlich zu machen, dass du bereit bist, für Informationen zu bezahlen, falls du nicht das Gefühl hast, etwas Nützliches zu erfahren. Denn sonst werden wir keine Münzen mehr übrig haben, ehe wir das Ende des Häuserblocks erreichen.«
    »Ich habe einige Erfahrungen, was das Handeln betrifft, wenn du dich recht erinnerst, Sir.« Sie hob den Türklopfer und ließ ihn dann fallen.
    Das Hausmädchen, das die Tür öffnete, war gern bereit, ein wenig Klatsch über die Frau auf der anderen Straßenseite zu erzählen, die die Gewohnheit hatte, in der Nacht einen Gentleman zu empfangen. Aber sie hatte sie in den letzten beiden Tagen nicht mehr gesehen.
    Die gleiche Auskunft erhielt Lavinia an der nächsten Tür und auch an der übernächsten.
    »Das ist hoffnungslos«, erklärte sie vierzig Minuten später, nachdem sie auch noch mit dem Hausmädchen im letzten Haus der Straße gesprochen hatte. »Niemand hat Sally gesehen, doch ich bin davon überzeugt, dass sie zurückgekommen ist, um ihre Wunden zu versorgen und zu packen.«
    »Sie ist vielleicht gar nicht diejenige gewesen, die zurückgekommen ist.« Tobias nahm Lavinias Arm und führte sie die Straße entlang auf Sallys kleines Haus zu. »Vielleicht war es ja Neville, der ihre Sachen abgeholt hat, damit es so aussieht, als wäre sie verreist.«
    »Unsinn. Wenn er es hätte so aussehen lassen wollen, als sei sie aufs Land gereist, hätte er die Nahrungsmittel aus der Küche geholt. Keine Frau, die das Haus für längere Zeit ver-lässt, würde Fleisch und Gemüse zurücklassen, das verderben könnte.«.
    »Neville ist ein Mann mit Geld. Er hat immer Diener und Haushälterinnen gehabt, die sich um seinen Haushalt gekümmert haben. Er hat wahrscheinlich in den letzten zwanzig Jahren gar keine Küche mehr betreten.«
    Lavinia dachte darüber nach. »Du könntest Recht haben. Aber ich glaube noch immer, dass es Sally war, die in der Nacht nach Hause zurückgekommen ist.«
    Er umfasste ihren Arm noch fester. »Hast du dir deine Version der Zusammenhänge ausgedacht, weil du dir nicht vorstellen willst, dass Sally vielleicht tot ist?«
    »Natürlich.«
    »Du kennst diese Frau doch nicht einmal«, erklärte

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