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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Tobias ihr. »Sie ist eine Prostituierte, die ihren Lebensunterhalt in einem Bordell verdient hat, ehe es ihr gelungen ist, Nevilles Aufmerksamkeit zu erregen.«
    »Was hat das denn damit zu tun?«
    Er zog leicht den Mundwinkel hoch.
    »Gar nichts, Lavinia«, antwortete er sanft. » Überhaupt nichts.«
    Abwesend betrachtete Lavinia die verrückte Blumenverkäuferin. Die Frau war vor Sallys kleinem Haus stehen geblieben. Die Unterhaltung mit ihrem unsichtbaren Begleiter war hitziger geworden.
    »Kann keine so roten Rosen verkaufen, das sage ich dir.
    Rosen, die blutrot sind, kann man nicht verkaufen. Niemand will sie haben, musst du wissen ...«
    Lavinia blieb plötzlich stehen und zwang auch Tobias, stehen zu bleiben.
    »Die Blumenverkäuferin«, flüsterte sie.
    Er warf der alten Frau einen Blick zu. »Was ist mit ihr?«
    »Niemand will blutrote Rosen ...«
    »Sieh dir nur ihren Umhang an«, forderte Lavinia ihn auf. »Er ist sehr fein, nicht wahr? Dennoch ist sie offensichtlich eine arme Frau.«
    Tobias zuckte mit den Schultern. »Jemand hat Mitleid mit ihr gehabt und ihr diesen Umhang geschenkt.«
    »Warte hier.« Lavinia befreite ihren Arm aus seinem Griff. »Ich möchte mit ihr sprechen.«
    »Was wird das schon bringen«, murmelte er hinter ihr. »Sie ist verrückt.«
    Lavinia ignorierte ihn. Langsam ging sie auf die Blumenverkäuferin zu, sie wollte die alte Frau nicht erschrecken. »Guten Tag«, sagte sie freundlich.
    Die Blumenverkäuferin zuckte zusammen und starrte Lavinia an, als hätte sie etwas dagegen, dass ihre einseitige Unterhaltung unterbrochen wurde.
    »Habe heute nur blutrote Rosen zu verkaufen«, erklärte sie. »Niemand will blutrote Rosen.«
    »Haben Sie die Rosen an die Frau verkauft, die in diesem Haus hier gewohnt hat?«, fragte Lavinia.
    »Niemand will blutrote Rosen.«
    Wie unterhielt man sich mit einer verrückten Blumenverkäuferin?, fragte sich Lavinia. So verrückt sie auch sein mochte, hatte die alte Frau es doch geschafft, dass man sie nicht ins Irrenhaus gebracht hatte. Das bedeutete, dass sie in der Lage war, ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf der Blumen zu verdienen. Und das wiederum bedeutete, dass sie eine gewisse rudimentäre Fähigkeit besaß, zu handeln.
    Lavinia klimperte mit einigen der Münzen, die Tobias ihr gegeben hatte.
    »Ich würde gern Ihre blutroten Rosen kaufen«, sagte sie.
    »Nein.« Die Frau umklammerte den Korb mit den Blumen fester. »Niemand will sie haben.«
    »Ich möchte sie haben.« Lavinia hielt ihr die Münzen hin.
    »Niemand will blutrote Rosen kaufen.« Die Augen der Frau blitzten. »Ich weiß, was Sie wollen.«
    »Das wissen Sie?«
    »Sie sind hinter meinem neuen Umhang her, nicht wahr? Sie wollen die roten Rosen gar nicht. Niemand will blutrote Rosen. Sie wollen meinen blutigen Umhang.«
    »Ihr neuer Umhang ist sehr hübsch.«
    »Und es ist kaum Blut daran.« Die Blumenverkäuferin lächelte stolz und zeigte eine Anzahl fehlender Zähne. »Nur ein wenig an der Kapuze.«
    >Gütiger Himmel , dachte Lavinia. >Bleib ganz ruhig. Verwirre sie nicht mit zu vielen Fragen. Sieh nur zu, dass du den Umhang bekommst.<
    »An meinem Umhang ist gar kein Blut«, erklärte sie vorsichtig. »Warum tauschen wir nicht einfach?«
    »Oho, Sie wollen tauschen, wie? Nun, das ist sehr interessant. Sie wollte den Umhang nicht, wegen des Blutes, müssen Sie wissen. Es will auch niemand blutrote Rosen.«
    »Ich möchte sie haben.«
    »Sie hat immer meine Rosen gekauft.« Die Blumenverkäuferin blickte in ihren Korb. »Aber an diesem Abend wollte sie keine. Es war das Blut, müssen Sie wissen. Sie hat mir gesagt, dass sie nur knapp mit dem Leben davongekommen ist.«
    Lavinias Herz schlug schneller. »Sie ist entkommen?«
    »Aye.« Die Blumenverkäuferin grinste. »Aber jetzt hat sie Angst. Sie versteckt sich. Sie wollte meinen alten Umhang haben. Es war kein Blut daran, müssen Sie wissen.«
    Lavinia griff nach dem Verschluss ihres Umhanges und öffnete ihn. Sie schwang ihn von den Schultern und hielt ihn der Frau hin, zusammen mit den Münzen.
    »Ich werde Ihnen diesen ausgezeichneten Umhang und die Münzen für Ihren Umhang geben.«
    Die Blumenverkäuferin blickte vorsichtig auf das Kleidungsstück in Lavinias Hand. »Er sieht alt aus.«
    »Ich versichere Ihnen, er ist noch sehr gut in Schuss.«
    Die Verrückte legte den Kopf ein wenig schief. Dann riss sie Lavinia den Umhang aus der Hand. »Wir wollen uns doch einmal gut ansehen, was Sie mir da anbieten, meine

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