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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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schleuderte den Hut beiseite und holte wütend aus. »Wagen Sie nicht, meine Mutter zu erwähnen. Ihr Vater hat sie ruiniert.«
    Anthony rettete sich mit dem Ausweichmanöver, das Tobias ihn gelehrt hatte. Er schaffte es, sich unter der wild zuschlagenden Faust seines Bruders zu ducken und auszuweichen.
    Obschon Dominics Hieb sein Ziel verfehlte, konnte Anthony ihm nicht gänzlich entkommen. Der Aufprall des Zusammenstoßes brachte ihn aus dem Gleichgewicht und ließ beide auf dem Pflaster landen. Gemeinsam rollten sie über die harten Steine, während er eine Serie willkürlich platzierter Schläge abwehren musste und selbst versuchte, Prügel auszuteilen. In der Hitze des ersten richtigen Kampfes, den er je ausgefochten hatte, hörte sein Verstand auf, logisch zu funktionieren. Tobias hatte ihn gewarnt, dass es so sein würde. Es war unmöglich, klar zu denken, unmöglich, sich die Nuancen der Kunst und Wissenschaft der verschiedenen Boxtechniken, die sie zusammen geübt hatten, in Erinnerung zu rufen. Anthony, der nur blindem Instinkt folgte, spürte den Schmerz von Dominics Schlägen zunächst gar nicht.
    Doch die Lektionen, die Tobias ihm erteilt hatte, mussten irgendwo tief in seinem Inneren Wurzeln geschlagen haben, da er es schaffte, eine Reihe von soliden Boxhieben auf Dominics Rippen und sogar einen auf seine Kinnpartie zu pflanzen. Jedes Mal, wenn er spürte, wie ein Beben den Körper seines Gegners durchlief, tobte heiße Befriedigung durch seine Adern.
    Er hörte kein Räderrollen und kein Hufgeklapper. Erstes Anzeichen dafür, dass er und Dominic sich nicht mehr allein auf der Straße befanden, war es, als er spürte, wie man ihn am Kragen packte und mit Gewalt von seinem Bruder wegzerrte. Dann wurde er ziemlich achtlos auf das Pflaster neben Dominic fallen gelassen.
    Er öffnete die Augen, zwinkerte das Blut fort, das seine Sicht behinderte, und stellte fest, dass er zu Tobias auf blinzelte .
    In der Nähe stand eine wohl bekannte dunkelbraune Kutsche. Mrs Lake und Joan Dove blickten neugierig aus den Fenstern. Sein erster vernünftiger Gedanke war es, dass er Glück hatte. Emeline war nicht bei ihnen.
    Er setzte sich vorsichtig auf und wischte sich mit dem Ärmel das Blut ab, das er über sein Gesicht fließen spürte.
    »Tobias? Was zum Teufel machst du hier?«, murmelte er.
    Dominic rappelte sich neben ihm auf die Knie hoch und hielt eine Hand an die Rippen, ohne Tobias aus den Augen zu lassen.
    »Ich muss mich entschuldigen, weil ich Sie heute in Ihrem Vergnügen störe, Gentlemen.« Tobias betrachtete beide mit kaltem Blick. »Aber zufällig brauche ich ein paar fähige Assistenten. Es steht vielleicht ein Leben auf dem Spiel. Ich würde es als großen Gefallen ansehen, wenn ihr beide diese gesundheitsfördernden Übungen ein andermal fortsetzt.«
    »Was geht vor?« Anthony richtete sich auf und fasste nach dem eisernen Treppengeländer, um sich festzuhalten. Dann begriff er, was der Grund für Mrs Lakes und Mrs Doves Anwesenheit vor einem Herrenklub um diese Tageszeit war. Erregung erfasste ihn und gewann kurz die Oberhand über seine Wut. »Habt ihr den Mörder gefunden?«
    »Mrs Lake glaubt, wir hätten ihn vielleicht identifiziert«, sagte Tobias. »Ich bin da nicht so sicher. Trotzdem können wir kein Risiko eingehen.« Tobias wandte seine Aufmerksamkeit Dominic zu. »Ich schlage vor, wir beobachten unseren Verdächtigen heimlich. Am besten wäre es, zwei Mann anstatt nur einen einzusetzen, falls ein Eingreifen erforderlich wird. Hätten Sie Interesse?«
    »Ein Eingreifen?« Dominic raffte sich endgültig auf und zuckte gepeinigt zusammen. »Ich verstehe nicht.«
    »Wenn meine Partnerin Recht hat, dann ist der Mann ein kaltblütiger Mörder. Man muss davon ausgehen, dass er erneut töten wird. Wenn jemand versucht, ihm in die Quere zu kommen oder er sich in die Enge getrieben fühlt, könnte er in seiner Verzweiflung gefährlich werden. Für diesen Fall ist es besser, man hat zwei Mann zur Hand, die ihn im Zaum halten.«
    »Warum brauchen Sie mich?« Dominic machte ein finsteres Gesicht und betastete vorsichtig seinen Kiefer. »Sie und Sinclair sind ohnehin zu zweit.«
    »Ich kann die Zeit nicht erübrigen, um einen möglichen Verdächtigen zu beobachten. Na, wie wär's, Hood? Wären Sie gewillt, mir bei diesem Unternehmen behilflich zu sein? Wie ich schon sagte, könnte ein Menschenleben davon abhängen.«
    Dominic bedachte Anthony mit einem raschen, undeutbaren Blick und löste langsam die

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