Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
oberen Geschosse hinauf. »Vielleicht haben die Dienstboten frei.«
    »Das ist ein großes Haus. Undenkbar, dass das gesamte Personal freihat. Es muss jemand da sein.«
    »Wir müssen rasch etwas tun«, sagte Anthony. »Vielleicht sollten wir ein Fenster eindrücken.«
    »Um als Einbrecher festgenommen zu werden? Kein guter Plan. Warte, ich habe eine Idee.«
    Dominic ließ den kleinen Packsack von der Schulter gleiten und stellte ihn auf den Boden. Er löste die Kordel, die ihn verschloss, griff hinein und zog etwas heraus, das aussah wie zwei Stöcke.
    »Was hast du da?«, fragte Anthony.
    »Zwei Röhren, die meinen neuen Sprengstoff enthalten.«
    »Sprengstoff, ?« Anthony wich hastig ein paar Schritte zurück. »Moment mal. Was zum Teufel willst du tun?«
    »Zugegeben, das Gemenge bedarf noch der Verfeinerung, in kleinen Mengen wie dieser hier erzeugt es aber auch so ein sehr hübsches Feuerwerk. Ich brachte die Röhren mit, weil mir einfiel, dass sie sich als Ablenkung oder Waffe nützlich erweisen könnten, falls der Friseur uns bemerkt und zur Gewalt greift.«
    »Das war sehr vorausblickend.« Anthony sah zu, wie Dominic ein Streichholz entzündete. »Verdammt, Mann, gib mit diesen Dingen Acht.« ·
    »Ich benutze beide Röhren, weil wir ein Störmanöver veranstalten müssen, das nicht nur die gesamte Straße, sondern auch die Leute in diesem Haus weckt.« Dominic hielt die Flamme an die an den Röhren hängenden Schnüre. »Das müsste wirken.«
    Damit schleuderte er die zischenden Röhren weit hinaus auf das Straßenpflaster. Es gab einen kurzen spannenden Moment, während das Zischen lauter wurde und Funken sprühten.
    Und dann zerbarsten die mit Sprengstoff gefüllten Röhren unter ohrenbetäubendem Getöse.
    Blitze tanzten auf der Straße. Helle Feuerstreifen zuckten und sprühten. Es hörte sich an, als würde ein Dutzend Pistolen zugleich immer wieder abgefeuert. Der Lärm wurde von den Hauswänden zurückgeworfen und hallte wider auf dem Pflaster.
    »Äußerst eindrucksvoll«, schrie Anthony, das Geknalle übertönend.
    »Ich möchte noch mehr Farbenvielfalt erzielen«, brüllte Dominic zurück. »Im Moment muss ich mich auf Rot, Weiß und Grün beschränken.«
    Ein Fenster im oberen Geschoss eines der Nachbarhäuser wurde scheppernd geöffnet. Ein Mann mit Schlafmütze beugte sich heraus.
    »Feuer!«, rief er. »In der Straße brennt es. Holt die Feuerwehr.«
    Etliche andere Fenster wurden aufgerissen. Weitere Köpfe erschienen. Der Ruf Feuer erhob sich um den gesamten Platz. Eine Frau kreischte. Türen wurden aufgerissen. Eine davon war jene des Hauses Nummer 20.
    »Was soll das?« Eine Frau, deren Kopf von dünnen grauen Locken und einem Nachthäubchen bedeckt wurde, drückte einen verblassten Morgenrock um ihren dünnen Leib. Sie sah Dominic und Anthony aus trüben Augen an.
    »Was geht hier vor?«, wollte sie wissen.
    »Im Haus ist ein Mörder«, rief Anthony.
    »Was sagen Sie?« Sie hielt eine Hand ans Ohr. »Sprechen Sie lauter, junger Mann.«
    »Ein Mörder.« Anthony drängte sich an ihr vorbei in die Diele. »Er wird jemanden töten.«
    »Machen Sie Platz«, befahl Dominic und folgte Anthony ins Haus. »Wir müssen ihn daran hindern.«
    »Also, ich muss schon sehr bitten, was soll das?!« Beunruhigt wich die Frau zurück. »Hilfe! Hilfe! Einbrecher!«
    Anthony musste die Taktik ändern. »Das Feuer«, brüllte er ihr direkt ins Ohr. »Wir müssen alle aus dem Haus schaffen.«
    Sie riss entsetzt die Augen auf. »Feuer, sagen Sie?«
    »Ist noch jemand im Haus?«, rief Dominic.
    »Der Herr. Oben im Bett.« Die Frau schickte einen unsicheren Blick zum Plafond. »Er kann nicht gehen. Er ist oben gefangen.«
    »Wir holen ihn«, versprach Anthony.
    Dicht gefolgt von Dominic lief er zur Treppe. Sie nahmen zwei Stufen auf einmal und erreichten einen dunklen Treppenabsatz.
    Anthony sah Kerzenschein in der Tür eines Raumes am Ende eines langen Korridors. Eine verhüllte Gestalt erschien als Silhouette im Eingang.
    »Da ist er«, rief er Dominic zu.
    Sie stürzten vor. Der Eindringling floh in die entgegengesetzte Richtung. Am Ende des Ganges angelangt, drehte er sich in ihre Richtung. Sein weiter Umhang blähte sich.
    »Achtung«, rief Dominic. »Er könnte schießen.«
    Wachsam verlangsamten sie ihren Lauf, doch der Eindringling zog keine Waffe. Er riss eine Tür auf und verschwand auf der Hintertreppe.
    »Verdammt.« Anthony rannte wieder los. »Er entkommt uns.«
    »Tony, das Schlafzimmer«, rief

Weitere Kostenlose Bücher