Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
auf seiner Brust ausgebreitet. Ihr Nachthemd war bis zur Mitte hochgeschoben. Die tief heruntergebrannte Kerze beschien die gerundeten Konturen ihrer bloßen Hüften und Schenkel.
    Er strich ihr mit der flachen Hand das Rückgrat bis zur sanften Rundung ihrer Hinterbacken entlang.
    »Schläfst du?«, fragte er leise.
    »Nein.« »Ich liebe dich«, flüsterte er. »Vergiss das nicht, was auch immer geschieht.«
    Sie rührte sich, hob den Kopf und küsste ihn leicht auf den Mund. »Ich liebe dich auch, Tobias. Vergiss es ebenfalls nie, egal was geschieht.«
    Er fuhr mit den Fingern durch ihr wirres Haar. »Das werde ich nicht, Liebste.«
    Das klingt wie ein geheimes Ehegelöbnis, dachte er.
    Er rückte beiseite, unwillig, das warme Bett verlassen zu müssen. »Ich sollte zurück in mein Zimmer gehen.«
    Als sie ihm zulächelte, vertieften sich die Rätsel in ihren Augen. Sie strich absichtsvoll seinen Leib hinunter. Ihre Finger umschlossen seine Männlichkeit.
    »Willst du tatsächlich die kurze Zeit, die uns noch bleibt, verschlafen?«, fragte sie.
    Er spürte, wie es sich in ihm regte — und er prompt steif wurde.
    »Mir fällt gerade ein, dass die Fahrt sehr lange dauern wird«, flüsterte er an ihrem Hals. »Uns wird ausreichend Zeit für ein erquickendes Schläfchen bleiben.«

Hewlett-Packard
    Kapitel 8
     
    er Miniaturvulkan eruptierte mit einem hohen Zischton entweichenden Dampfes. Aus dem Inneren des kleinen Berges war Knistern zu hören, Funken schössen aus dem Gipfel hervor.
    Die Zuschauer staunten ehrfürchtig. Der Vortragende, ein spindeldürrer kleiner Mann namens Horace Kirk, trat einen Schritt vor und machte eine kleine Verbeugung. Als er sich aufrichtete, strahlte er die Menge an, die den Saal füllte.
    »Damit endet mein Vortrag über die Natur heißer Dämpfe«, sagte er. »In meinem nächsten Vortrag kommende Woche werde ich die Prinzipien der Elektrizität behandeln.«
    Applaus brandete auf und füllte den Raum.
    Emeline, die in der zweiten Reihe zwischen Anthony und Priscilla saß, klatschte wie alle Übrigen.
    Priscilla konnte mit ihrer Begeisterung kaum an sich halten. Ihr Blick ruhte mit einer Bewunderung auf dem Gnom, als hätte sie einen der brillanten romantischen Dichter vor sich.
    »War das nicht das erstaunlichste Experiment, das du je gesehen hast?«, flüsterte sie Emeline zu, während noch heftig geklatscht wurde. »Mr Kirks Vorträge haben mir eine neue Welt eröffnet.«
    »Sehr interessant«, gab Emeline ihr Recht. Sie selbst fand Altertümer viel interessanter als die Wunder der Elektrizität und Chemie, wiewohl sie zugeben musste, dass die eben beendete Demonstration sehr aufregend gewesen war. »Als du mir den Vorschlag machtest, wir sollen uns für Mr Kirks wissenschaftliche Vorträge anmelden, befürchtete ich, dass sie recht langweilig werden würden, doch ist es ganz und gar nicht der Fall. Meinst du nicht auch, Anthony?«
    »Gewiss«, sagte Anthony mit aufrichtiger Bewunderung. »Es war eine ausgezeichnete Idee, Priscilla.« Er warf einen Blick auf den Block auf ihrem Schoß. »Wie ich sehe, hast du dir heute wieder reichlich Notizen gemacht.«
    Priscilla drückte das Heftchen an ihre Brust und bedachte Professor Kirk wieder mit einem hingerissenen Blick. »Aus diesen Vorträgen lernt man so viel. Ich wünschte nur, ich könnte Mama überzeugen, sie solle mir erlauben, ein paar Instrumente und Geräte zu kaufen. Ich würde alles dafür geben, wenn ich ein richtiges Labor einrichten und Experimente machen könnte. Aber sie will nichts davon hören.«
    Emeline wunderte das nicht. Sie konnte sich Lady Worthams entsetzte Reaktion auf Priscillas Plan, ein Labor einzurichten, gut vorstellen.
    Lady Wortham nahm ihre Verantwortung als Mutter überaus ernst. Ihr größter Ehrgeiz im Leben war es, ihre Tochter mit einem ehrbaren Gentleman aus guter Familie verheiratet zu sehen, vorzugsweise mit einem, der ein stattliches Vermögen zu erwarten hatte. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sie einige Trümpfe in der Hand, dachte Emeline, da Priscilla ein sehr anziehendes junges Mädchen war.
    Gewiss, das Haar ihrer Freundin war wie geschmolzenes Gold, ein Ton, der nicht als modisch galt. Doch war Emeline der Ansicht, dass die Farbe die blauen Augen ihrer Freundin sehr wirkungsvoll hervorhob. Sie wusste, dass viele diese Meinung teilten. Auf den Bällen und Soireen, die sie gemeinsam besuchten, fehlte es Priscilla nie an Tanzpartnern. Ungeachtet des herrschenden Modediktates gab es viele

Weitere Kostenlose Bücher