Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
diesbezüglichen Absichten gehen dich nichts an.«
    »Ihr beide habt euch im Laufe der letzten Monate aber sehr häufig getroffen.«
    »Na und? Schließlich sind wir Partner.«
    »Partner? Ach ... und warum wird Mrs Chilton so oft zum Einkaufen aus dem Haus geschickt?«
    In Tobias regte sich Unwillen. »Mrs Chiltons Johannisbeertörtchen sind weit und breit die besten.«
    »Du weißt sehr gut, dass es nichts mit Mrs Chiltons Backkünsten zu tun hat.« Anthony schnaubte. »Mrs Lake ist eine anständige Frau. Dass ihr große Zuneigung füreinander empfindet, ist jedem klar. Meinst du nicht, es wäre Zeit, endlich ehrbare Absichten zu bekunden?«
    »Du weißt sehr gut, dass meine Position nicht so ist, dass ich Mrs Lake um ihre Hand bitten könnte. Alles, was ich habe, investierte ich in Crackenburnes Schiffsladung. Ehe es nicht sicher den Hafen erreicht, habe ich nichts zu bieten.«
    Anthony zeigte Mitgefühl. »Ich weiß, dass du dir Sorgen um deine Finanzen machst. Meine Lage ist ähnlich. Ich dachte angestrengt über unsere Situation nach und glaube, eine Lösung für alle unsere Probleme gefunden zu haben.«
    »Ach. Und was schlägst du vor?« Tobias warf die Liste mit den Perückenmachern auf den Schreibtisch. »Sollen wir einen Alchemisten suchen, der Blei in Gold verwandeln kann?«
    Anthony vollführte mit dem ausgestreckten Arm eine Bewegung, die vage den Raum umfasste. »So wie ich es sehe, ist dieses Haus die Antwort.«
    »Mit diesem Haus ist alles in Ordnung. Es gehört mir. Tatsächlich ist es mein wertvollster Besitz.«
    »Ja, das weiß ich«, sagte Anthony glatt. »Während ich andererseits kaum die Miete für meine Räumlichkeiten in der Jasper Street aufbringen kann.«
    »Gib ja nicht mir die Schuld an deiner unzulänglichen Unterkunft. Es war dein Entschluss, auszuziehen. Ich glaube, du sagtest, dass du deine eigene Wohnung wolltest. Wenn ich mich recht erinnere, gab es viel Debatten über die Notwendigkeit, ein eigenes Quartier zu haben, indem du zu jeder Tages-und Nachtzeit Freunde empfangen kannst.«
    »Meine Wohnung ist für einen Junggesellen ausreichend, es geht aber darum, dass ich Emeline nicht zumuten kann, auf so engem Raum einen Haushalt einzurichten. Sie ist an das hübsche kleine Haus in der Claremont Lane gewöhnt.«
    »Da sind wir uns einig.«
    »So wie ich es sehe, Tobias, ist es eine Wohnung zu viel.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe viel darüber nachgedacht — es ist alles ganz einfach. Wenn du endlich wie ein Gentleman handeln und Mrs Lake heiraten würdest, könntet ihr beide in der Claremont Lane wohnen, und ich könnte meine Wohnung in der Jasper Street aufgeben, Miss Emeline heiraten und dieses Haus mit ihr beziehen. Siehst du, wie angenehm und passend es für uns alle wäre?«
    Plötzlich ging Tobias ein Licht auf.
    »Mein Haus!« Er nahm die Füße vom Schreibtisch und stand jäh auf. »Du willst mein Haus, damit du Miss Emeline einen Antrag machen kannst. Darum geht es doch, oder?«
    Anthony wich zur Tür zurück und hob begütigend die flache Hand. »Tobias, das ist kein Grund, zornig zu werden. Ich hielt es für einen sehr vernünftigen Plan, einen, von dem wir alle profitieren. Ich könnte mir die Miete sparen und wir würden keine dritte Haushälterin brauchen. Du könntest Whitby mitnehmen und Mrs Chilton könnte zu mir und Emeline kommen.«
    »Wenn du auch nur einen Moment glaubst«, sagte Tobias gefährlich leise, »ich ließe zu, dass du meinen einzigen nennenswerten Besitz bekommst, hast du den Verstand verloren. Ich schlage vor, du machst dich wieder an deine Arbeit, für die ich dir mehr bezahle, als du verdienst, ehe ich mich entschließe, einen anderen Assistenten einzustellen.«
    »Tobias, bitte, so hör doch eine Sekunde zu.«
    »Geh.« Tobias wies mit dem Finger zur Tür. »Finde heraus, wer diese verdammten Mementomori-Ringe einem Berufsmörder verkaufte. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Glasklar.«
    Anthony riss nun die Tür auf und trat rasch hinaus in die Diele.
    Tobias wartete, bis er das gedämpfte Schließen der Haustür vernahm, ehe er sich langsam wieder setzte.
    Missmutig betrachtete er das Arbeitszimmer. Es war mit den Dingen angefüllt, die er im Laufe der Jahre erworben hatte — mit seinen Büchern, dem Globus, einem Teleskop und einer Brandykaraffe.
    Das Haus war nicht nur sein wertvollster Besitz, es war auch sein Heim. Er hatte es mit Hilfe eines Darlehens von Crackenburne gekauft, ehe er Anne und ihrem jüngeren Bruder Anthony

Weitere Kostenlose Bücher