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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Reibeisenstimme. »Beaumonts Landhauspartys sind stets großartige Ereignisse.«
    »Ja, es waren viele Gäste da«, pflichtete Lavinia ihr bei. »Aber ich war offenbar eine der Letzten, die Lord Fullerton lebend sahen. Es ist unglaublich, aber kurz vor seinem Sturz ging er im Korridor an mir vorüber.«
    Lady Huxford sah sie in steinernem Schweigen an.
    »Sicher war er angetrunken«, krächzte Lady Ferring. »Der Mann war als Trunkenbold bekannt.«
    »Er wirkte tatsächlich angeheitert.« Lavinia ließ ein leises Zungenschnalzen folgen. »Leider muss ich auch sagen, dass er sich in Begleitung eines jungen Hausmädchens befand.«
    »Männer sind ebenso .« In Lady Huxfords Augen blitzte Geringschätzung. »Aber das ist in guter Gesellschaft kein Thema.«
    »Nun, in diesem Fall ist es aber eine wichtige Beobachtung«, sagte Lavinia ebenso kühl. »Sie müssen wissen, dass Mr March, mein Begleiter, und ich gebeten wurden, im Fall von Lord Fullertons Tod zu ermitteln. Wir sind der Meinung, dass er ermordet wurde und dass das Mädchen der verkleidete Mörder war.«
    Lady Huxford blieb buchstäblich der Mund offen. »Mord! Was reden Sie da? Es gab doch keine Anzeichen für einen Mord.«
    »Im Gegenteil«, gab Lavinia zurück. »Es gab mehr als nur einen Hinweis auf ein Verbrechen. Tatsächlich kann man mit Sicherheit sagen, dass dem Übeltäter diesmal einige Fehler unterliefen.«
    »Diesmal?« Lady Ferring schüttelte den Kopf. »Wollen Sie damit andeuten, dass es schon andere Morde gab?«
    »Aber ja. Lady Rowlands Tod hat ebenfalls unseren Verdacht geweckt.«
    »Wie man hörte, handelte es sich um die Überdosis eines Schlafmittels«, sagte Lady Ferring zähneknirschend. »Von Mord war nicht die Rede.«
    Lady Huxfords Gesicht verzerrte sich vor Empörung. »Mir ist unbegreiflich, wie jemand Sie beauftragen kann, in dem Fall zu ermitteln.«
    »Ach, Sie wissen es nicht?«, sagte nun Joan mit total erstaunter Miene. »Mrs Lake und ihr Partner Mr March sind Privatermittler. Sie nehmen Aufträge von Personen an, die die wahren Umstände gewisser verdächtiger Todesfälle, wie jene, die vor kurzem erfolgten, aufdecken wollen.«
    »Privatermittler?« Lady Ferring funkelte Lavinia finster an. »Was für eine absurde Vorstellung. Für eine Dame wohl kein passender Beruf.«
    Lady Huxfords Augen glitzerten vor fast fieberhafter Intensität. »Wer gab Ihnen den lächerlichen Auftrag, Fullertons Tod zu untersuchen? Mir kam nicht zu Ohren, dass es jemanden in seiner Familie gekümmert hätte.«
    »Ach, den Namen unseres Kunden kann ich nicht preisgeben«, flötete Lavinia. »Das werden Sie gewiss verstehen. Mr March und ich arbeiten für eine exklusive Klientel, die Wert auf größte Diskretion legt. Aber wenn wir den Mörder finden, werden wir sicher auch dahinter kommen, wer sein Auftraggeber war.«
    »Unverschämt«, murmelte Lady Huxford. »Absolut unverschämt. Privatermittler. Unerhört.«
    »Zufällig könnten Sie mir aber bei meinen Ermittlungen behilflich sein, Madam«, sagte Lavinia. »Sie waren mit Fullerton zweifellos bekannt. Da er ungefähr im gleichen Alter wie Sie war, müssen Sie ihn doch gekannt haben, seitdem Sie in die Gesellschaft eingeführt wurden. Wüssten Sie, wer Grund gehabt haben könnte, ihn töten zu wollen?«
    Lady Huxford starrte sie schockiert und wie betäubt an.
    »Sie sind wahnsinnig«, flüsterte sie heiser.
    Lavinia wandte sich an Lady Ferring. »Wissen Sie, Madam, bei genauer Überlegung erkennt man eine deutliche Übereinstimmung der Todesfälle Fullerton und Lady Rowland, finden Sie nicht? Ich muss mir notieren, was ihnen gemeinsam ist. Ich frage mich, ob die Motive für die Morde die gleichen waren. Vielleicht ging es darum, Heiratspläne zu durchkreuzen.«
    Lady Ferring bekam kugelrunde Augen. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Das ist das lächerlichste Gespräch, das ich je führte. Lady Huxford hat Recht — Sie gehören ins Irrenhaus, Mrs Lake.«
    »Ich habe genug von dieser Verrückten, Sally.« Lady Huxford war schon aufgestanden und zerknüllte ihre Serviette mit einer behandschuhten Hand, während sie mit der anderen nach ihrem Stock fasste. »In dieser Gesellschaft speise ich nicht. Gehen wir.«
    »Recht hast du.« Lady Ferring ergriff mit beiden Händen einen Spazierstock aus Ebenholz und stemmte sich hoch. Mit wildem Blick sah sie um sich. »Daniels? Wo sind Sie? Wir gehen.«
    »Sehr wohl, Madam.« Ein besorgt aussehender Diener hastete herbei und ergriff ihren Arm.
    Ein

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