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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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und
betrachtete die schlafende Melissa. Plötzlich fauchte Catherine hinter seinem
Rücken: »Was tust du da? Laß sie in Ruhe!«
    Verblüfft über ihre Vehemenz drehte
er sich zu ihr um und flüsterte: »Ich hab sie nicht geweckt.«
    »Ich weiß, was du denkst, während du
da stehst und sie ansiehst, aber das kannst du dir aus dem Kopf schlagen, Clay
Forrester. Das wird dir nicht gelingen! Du wirst mir Melissa nicht wegnehmen!«
    Mit einem flüchtigen Blick
vergewisserte er sich, daß Melissa nicht aufgewacht war, und ging ins
Wohnzimmer.
    »Catherine, das bildest du dir ein.
Ich habe dir gesagt, ich ...«
    »Du hast mir viel erzählt, was du nicht tun
würdest – wie, zum Beispiel, deine Affäre mit Jill Magnusson weiterzuführen.
Nun, darüber hat sie mich gründlich aufgeklärt. Niemand hält dich zurück, wenn
du sie haben willst!«
    »Was hat Jill dir am Sonntag
erzählt?«
    »Genug, um zu wünschen, du würdest
dieses Haus verlassen – je früher, desto besser.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Muß ich es wiederholen? Willst du
es mir unter die Nase reiben? Na gut!« Catherine marschierte ins Schlafzimmer,
zog die Schubladen seiner Kommode heraus und schleuderte seine Kleider auf den
Boden. »Du hast die ganze Zeit mit ihr geschlafen und mich belogen. Warum
ziehst du also nicht ganz zu ihr? Jeder konnte auf unserem Hochzeitsempfang
sehen, wie du sie geküßt hat, und sich einen Reim darauf machen. Hast du deiner
Mutter gesagt, du müßtest frische Luft schnappen, als du beim Silvesterball mit
Jill verschwunden bist? Für wie blöde hältst du mich eigentlich, Clay? Warum
hängst du hier noch herum wie ein streunender Straßenköter? Ich werde dich
nicht aufnehmen, dich füttern und dich fragen, ob du mit mir leben willst, weil
ich diese Kommödie gründlich satt habe. Du gehst mir auf die Nerven mit deiner
gönnerhaften Art und deiner selbstgeschneiderten Psychoanalyse, daß ich ein
emotionaler Krüppel sei! Ich will nicht, daß du um meine Tochter herumscharwenzelst
– die ich geboren habe, während du die Nächte bei Jill verbrachtest. Ich will
von dir nur, was wir vereinbart haben: Unterstützung für Melissa und
Finanzierung meines Studiums. Und ich will, daß du von hier verschwindest –
raus! –, damit ich mein Leben weiterführen kann!«
    Seine Kleider lagen zwischen ihnen
auf dem Boden.
    »Sie hat dir einen Haufen Lügen
erzählt, Catherine.«
    »Hör auf . .. mach es nicht noch
schlimmer, als es schon ist«, sagte sie mit gepreßter Stimme.
    »Wenn sie gesagt hat, daß ich mit
ihr geschlafen habe, so ist das eine verdammte Lüge. Ich habe mich mit ihr
getroffen, ja, aber ich habe nicht mit ihr geschlafen, wie ich dir gesagt
habe.«
    »Warum streiten wir noch? Wir wußten
doch beide, daß es soweit kommen würde. Willst du, daß ich gehe, damit du
bleiben kannst? Okay ...« Sie begann, seine Sachen wieder in die Schubladen zu
werfen. »Gut, dann gehe ich. Ich kann jetzt nach Hause zurückkehren, da Herb
verschwunden ist.« Sie zog die Schubladen ihrer Kommode auf.
    »Catherine, du benimmst dich
kindisch. Hör damit auf! Ich möchte nicht, daß du gehst. Glaubst du etwa, ich
würde dich und Melissa rauswerfen?«
    »Ach, dann willst also du gehen?«
    Sie stapfte wieder zu seiner Kommode
und begann eigensinnig, die Schubladen erneut zu leeren. Er packte sie am Arm
und riß sie herum.
    »Du bist jetzt erwachsen, Catherine.
Benimm dich gefälligst wie eine erwachsene Frau.«
    »Ich ... will ... Schluß ... damit
... machen!« sagte sie und betonte jedes einzelne Wort. »Ich möchte, daß deine
Eltern die Wahrheit erfahren, weil ich es nicht länger ertragen kann, wie dein
Vater davon schwatzt, daß Melissa bei ihnen bleibt, während wir ein
vergnügliches Wochenende allein verbringen. Wenn deine Mutter mit den
Vierzig-Dollar-Kleidchen für Melissa ankommt, fühle ich mich schuldig. Es
widert mich an, dich vor ihrem Bettchen stehen zu sehen, während du deine Pläne
schmiedest, wie du sie mir wegnehmen könntest. Jill will sie nicht haben.
Verstehst du das nicht, Clay? Sie will nur dich! Und da du sie haben willst,
laß uns doch endlich mit dieser ganzen Scheiße Schluß machen, damit die kleine
Jill kriegt, was sie will!«
    Catherine schämte sich über ihre
Grobheit, ihre Gossensprache, die der Ausdrucksweise ihres Vaters ähnelte,
aber sie konnte sich nicht beherrschen. Der Drang, Clay so zu verletzen, wie
er sie verletzt hatte, war zu übermächtig.
    »Wie ich sehe, hat dich Jill ganz
schön

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