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Lawinenexpreß

Lawinenexpreß

Titel: Lawinenexpreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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er gerettet werden sollte, »…eine Startbahn, knapp westlich von Bukarest… müssen Sie auf der Karte finden… Landezeit für Rettungsflugzeug 11 Uhr 30 rumänischer Zeit, ich wiederhole, rumänischer Zeit… Zusammenarbeit bestimmter rumänischer Personen gewährleistet… hervorragender Pilot erforderlich… bestätigen Sie dieses Arrangement durch das Abspielen von Dave Brubecks Take Five im Programm der Voice of America am Donnerstag, dem 6. Januar, ich wiederhole, am Donnerstag, dem 6. Januar, um 17.00 Uhr Moskauer Zeit… Jede Verzögerung würde tödlich sein…«
    Das Band endete mit der Warnung, jede Verzögerung werde tödlich sein. Elsa griff über den Tisch und nahm einen großen Schluck von Wargraves Scotch, den dieser noch nicht angerührt hatte. Als sie sprach, kehrte allmählich die Farbe in ihr Gesicht zurück. Sie gab sich Mühe, mit fester Stimme zu sprechen.
    »Heute ist Mittwoch. Er will am Samstag ausgeflogen werden. Das ist doch absolut unmöglich.«
    »Es stellt uns vor Probleme«, gab Haller zu.
    »Probleme?« Elsa raubte es fast den Atem.
    Wargrave hatte nichts gesagt, während er das Zimmer durchquerte und zu der Wand hinter Hallers Schreibtisch ging, wo eine Europakarte in großem Maßstab hing. Wargrave benutzte das Lineal, das er von Hallers Schreibtisch genommen hatte, und begann Entfernungen zu messen und zu rechnen. Eine Entfernung, die er sehr sorgfältig prüfte, war die Flugroute von Mailand nach Bukarest; dann nahm er ein biegsames Lineal und prüfte die gleiche Strecke auf einem großen Globus, der in der Ecke stand. Er klopfte mit dem Plastiklineal gegen seine Zähne, während er eine Melodie vor sich hinsummte; dann stellte er auf einem Notizblock Berechnungen an und sah schließlich zu Haller hinüber. »Ich brauche ein europäisches Kursbuch, das auf dem neuesten Stand ist – und sämtliche Flugpläne der großen Fluggesellschaften…«
    »Wird erledigt.«
    Haller verschwand in einen Nebenraum, den Elsa und Wargrave noch nie betreten hatten. Dort saß ein Funker, den Riverton für Haller ausfindig gemacht hatte, ein Mann, der früher zur See gefahren war, der dem Millionär als absolut vertrauenswürdig bekannt war und der einst für den kanadischen Geheimdienst gearbeitet hatte. Auf einem Tisch stand ein Sendegerät; auf einem anderen die Chiffriermaschine, die Haller persönlich bediente. Als weitere Vorsichtsmaßnahme war angeordnet worden, daß der Kanadier Wargrave oder Elsa nie zu Gesicht bekommen durfte. In dem Raum, den Haller verlassen hatte, stritt Elsa mit Wargrave.
    »Heute ist Mittwoch, und er erwartet, am Samstag herausgeholt zu werden – das sind noch drei Tage, und wir sitzen hier in Nordamerika. Das wirst du nie schaffen.«
    »Die Israelis haben das Entebbe-Unternehmen in sieben Tagen geplant und ausgeführt. In Bukarest wird mit uns zusammengearbeitet – es sollte also in drei Tagen zu schaffen sein.« Er setzte sein schiefes Grinsen auf. »Es muß ganz einfach zu schaffen sein…«
    Die nächsten Minuten verbrachte er mit dem Studium der Fahr- und Flugpläne, die Haller hereingebracht hatte, und machte sich dann weitere Notizen auf seinem Block. Haller beobachtete ihn schweigend, rauchte eine frische Zigarette und trank ein Glas Milch. Der Engländer streckte seine schmerzenden Schultern und sah den Amerikaner an. »Es wird verdammt knapp, wie einer unserer berühmten Generäle mal gesagt hat, aber ich kann es schaffen. Ich wünsche, die Gesamtleitung des Unternehmens zu übernehmen. Vorausgesetzt, wir machen uns überhaupt an die Sache heran…«
    »Das werden wir tun«, sagte die Schildkröte. »Was Angelo uns über die sowjetischen Aufmarschpläne hat sagen können, ist von unschätzbarem Wert. Was die Gesamtleitung angeht, so bin ich bereit, mit der Möglichkeit des jederzeitigen Widerrufs zuzugestehen…«
    »Ich sagte Gesamtleitung«, wiederholte Wargrave. Die beiden Männer starrten sich an. »Das europäische Festland ist mein Hinterhof«, erinnerte der Engländer Haller.
    »Klingt vernünftig«, stimmte der Amerikaner zu. Er tippte auf eine Akte, die auf dem Schreibtisch lag. »Und ich weiß auch schon, warum es Bukarest sein soll. Am Samstag wird eine sowjetische Delegation Rumänien besuchen. Sie wollen versuchen, die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Staaten beizulegen. Die Zusammensetzung der Delegation ist interessant…« Er trank langsam noch etwas Milch.
    »Los, raus damit«, protestierte Elsa, »spann uns nicht auf die

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